Kommentar
20:10 Uhr, 01.12.2008

USA: ISM-Index auf 26-Jahres-Tief

1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im November auf 36,2 Punkte gesunken. Damit kam er etwas schwächer als von den Märkten erwartet (Bloomberg- Median: 37,0 Punkte; DekaBank: 35,0 Punkte). Inzwischen befindet sich dieser Indikator auf dem niedrigsten Stand seit Mai 1982.

2. Alle Teilkomponenten verloren erneut von ihren sehr niedrigen Niveaus aus. Dabei war das Minus bei der Beschäftigungskomponente (-0,4 Punkte auf nunmehr 34,2 Punkte) noch das mildeste. Die Auftragseingangskomponente fiel auf 27,9 Punkte, die Produktionskomponente auf 31,5 Punkte – beide Werte wurden zuletzt im Jahr 1980 unterschritten. Dagegen nehmen sich die Teilwerte für die Lager (39,1 Punkte) und die Lieferfristen (48,4 Punkte) fast schon harmlos aus.

3. Dass die USA sich in einer Rezession befinden, dürfte inzwischen niemand mehr bezweifeln. Die Verknappung und Verteuerung von Krediten im Zuge der Finanzkrise bremst die Unternehmen in ihrer Investitionsaktivität und zwingt die privaten Haushalte zu mehr Sparen und weniger Konsum. In solchen Zeiten der Nachfrageschwäche leiden gerade die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ganz besonders, da sie wesentlich konjunktursensibler sind als die Dienstleister. Die bis vor kurzem noch vergleichsweise gut ausgelasteten exportorientierten Unternehmen sind jetzt ebenfalls mit in den Abwärtssog geraten, denn das Wachstum in den Absatzmärkten geht deutlich zurück, und der erstarkte US-Dollar ist auch nicht gerade förderlich für die Exporttätigkeit. Angesichts unserer Prognose, dass das erste Quartal 2009 den Tiefpunkt des aktuellen Abschwungs darstellt, rechnen wir für die kommenden Monate weiterhin mit Werten für den ISM-Index von um die 35 Punkte und darunter. Dabei sind zwischenzeitliche leichte Anstiege durchaus möglich, ändern aber nichts an unserem grundsätzlichen Bild einer schrumpfenden gesamtwirtschaftlichen Aktivität bis Mitte kommenden Jahres.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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