USA: ISM auf Dauer-Rekordkurs
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1. Historische Höchststände zu prognostizieren ist grundsätzlich schwierig, da das Eintreffen solcher Werte eher unwahrscheinlich ist. Im November erreichte der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) ein Zwanzigjahreshoch. Für Dezember haben wir und auch die Mehrzahl der von Bloomberg befragten Analysten einen Rückgang des wichtigen Indikators erwartet. Es kam jedoch anders: Der ISM-Index überraschte mit einem weiteren Anstieg auf 66,2 Indexpunkte (Bloomberg-Umfrage: 61,0 Punkte; DekaBank: 62,0 Punkte) und näherte sich weiter dem Höchststand vom Dezember 1983 von 69,9 Punkten an. Zweifellos ist die Stimmung in der Industrie außerordentlich gut.
2. Die Auftragseingangskomponente, die mit einem Gewicht von 30 % in den Gesamtindikator eingeht, stieg auf 77,6 Punkte. Um einen ähnlich hohen Wert in der Historie zu finden, muss man über 50 Jahre (Sommer 1950) zurückgehen. Mit der Produktionskomponente erreichte eine zweite Teilkomponente die 70-Punkte-Region (73,0 Punkte), und die Lieferfristen erhöhten sich auf 58,8 Punkte. Vergleichsweise selten steigt die Beschäftigungskomponente auf über 50 Punkte, da in den vergangenen Jahren in der Industrie Beschäftigung tendenziell abgebaut worden ist. Im Dezember wurden 55,5 Punkte erzielt, sodass in den kommenden Monaten durchaus auch im verarbeitenden Gewerbe ein Beschäftigungsaufbau stattfinden kann. Schließlich weist die Teilkomponente für Lagerbestände mit 47,3 Punkten als einzige Schrumpfungspotenzial auf.
3. Der Anstieg des ISM-Index deutet an, dass sich die Produktion im Dezember, nach einem Anstieg um 0,9 Prozent im November, um über ein Prozent erhöht haben könnte (Veröffentlichung am 16.01.). Gleichwohl hat der Rückgang der Auftragseingänge für Gebrauchsgüter im November um über 3 % einmal mehr gezeigt, dass Stimmung und reale Daten nicht immer parallel verlaufen, sodass trotz des sehr guten ISM-Index auf die Euphoriebremse getreten werden muss. Schließlich würde ein ausbleibender Rückpralleffekt der Industrieproduktion im Dezember gegenüber dem November bereits ein starkes Wachstum im vierten Quartal anzeigen. Mit einer kräftigen Zunahme der Industrieproduktion im Dezember ergäbe sich ein Aufwärtsrisiko für unsere aktuelle BIP-Prognose (3,5 % qoq, annualisiert).
Anmerkung: Der ISM-Index ist der nationale Einkaufsmanagerindex, der aus dem Aggregat von fünf verschiedenen Teilfragen vom Institute of Supply Management berechnet wird. Diese Teilfragen beziehen sich auf Auftragseingänge (Gewichtung: 30 %), Produktionstätigkeit (25 %), Beschäftigung (20 %), Lieferfristen (15 %), Lager (10 %) und weisen stets auf die Entwicklung im laufenden Monat hin. Ein Gesamtindex von über 50 Indexpunkten deutet gemeinhin auf eine steigende Aktivität im verarbeitenden Gewerbe hin.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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