Kommentar
11:27 Uhr, 16.08.2003

USA: Industrieproduktion mit kräftigem Zuwachs

1. Während die Gesamtwirtschaft über die letzten sechs Quartale gewachsen ist, hatte die amerikanische Industrie von August 2002 bis April 2003 noch einmal deutlich zur Schwäche geneigt. Diese negative Periode liegt nun hinter uns, denn die Lage in der Industrie verbessert sich im Einklang mit den entsprechenden Stimmungsindikatoren seit Mai wieder. Im Juli stieg die Produktion sogar überraschend kräftig gegenüber dem Vormonat um 0,5 % an (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %). Sowohl die Produktion von elektronischen Geräten und Computern (4,2 %) als auch von Pkw (2,9 %) stieg überdurchschnittlich. Im Gleichklang mit der gestiegenen Produktion erhöhte sich die Kapazitätsauslastung von nach unten revidierten 74,2 % auf 74,5 % (Bloomberg-Umfrage: 74,4 %; DekaBank: 74,5 %).

2. Im verarbeitenden Gewerbe, von dem 90 % der Industrieproduktion ausgehen, gab es einen soliden und moderaten Zuwachs um 0,2 % (nach 0,3 % im Juni und 0,2 % im Mai). Die Volatilität der gesamten Industrieproduktion mit einer nach unten auf 0,0 % revidierten Produktionsveränderung im Juni und dem starken Anstieg im Juli rührt von den Versorgungsunternehmen her und ist auf die Wetterentwicklung zurückzuführen. Während der Juni unüblich kühl war, gab es den zwölftwärmsten Juli in den Vereinigten Staaten, sodass die Klimaanlagen viel zu tun hatten. Vor diesem Hintergrund gab es bei der Produktion der Versorgungsunternehmen nach einem Minus von 3,3 % im Juni ein kräftiges Plus um 3,9 % im Juli.

3. Für eine kleine Enttäuschung sorgte der Empire State Manufacturing Index, der die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im Raum New York widerspiegelt. Im August sank der Index von 20,83 Indexpunkten auf 9,98 Punkte (Bloomberg-Umfrage: 20,00 Punkte). Entscheidend ist aber, das dieser nur für eine kurze Historie zur Verfügung stehende Indikator im positiven Bereich liegt und damit Expansion anzeigt. Der Rückgang kommt von sehr hohen Niveaus und sollte daher nicht überbewertet werden. Nicht zuletzt deshalb, weil die Zuversicht der befragten Unternehmen auf Sicht von sechs Monaten im August noch einmal zugelegt hat. Der relativ enge Zusammenhang bei der Lagekomponente zu dem nächste Woche zur Veröffentlichung anstehenden Philly-Fed-Index hat sich zuletzt gelockert. Insofern bleiben wir auch bei unserer Prognose, dass sich der Philly-Fed-Index im August leicht verbessert. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Ampel für die amerikanische Industrie auf Grün steht. Die Stromausfälle an der Ostküste werden daran nichts ändern. Kurzfristige Produktionsausfälle können sicherlich noch innerhalb dieses Monats aufgeholt werden, sodass die wichtigen Konjunkturdaten nicht verzerrt werden dürften.

Quelle: DekaBank

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