USA: Industrieproduktion erneut im Plus
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1. Vordergründig bieten die heutigen Daten zur Industrieproduktion wenig Gesprächsstoff. Die Produktion stieg gegenüber dem Vormonat wie erwartet um 0,1 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,1 %). Entsprechend lag die Kapazitätsauslastung unverändert auf dem niedrigen Niveau von 74,3 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 74,3 %). Es lohnt sich gleichwohl ein Blick hinter die Gesamtstatistik: Die Industrieproduktion hätte sogar noch stärker expandiert, wenn nicht im Juni das Wetter saisonunüblich kühl gewesen wäre. Dies hatte zur Folge, dass die Klimaanlagen in den Vereinigten Staaten weniger Arbeit zu verrichten hatten, sodass die Produktion bei Versorgungsunternehmen kräftig um 3,5 % gegenüber dem Vormonat nachgegeben hat. Nimmt man das Plus beim Bergbau um 1,0 % sowie den Anstieg der Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um 0,4 % (Anteil von 90 % an der gesamten Industrieproduktion) hinzu, dann hat die Witterung einen stärkeren Zuwachs bei der Industrieproduktion verhindert.
2. Insgesamt hat sich die Industrieproduktion zum zweiten Mal in Folge erhöht. Dies belegt, dass die bislang arg gebeutelte amerikanische Industrie den Weg aus der Schwäche findet. Die entsprechenden Befragungsindikatoren haben sich in den vergangenen beiden Monaten verbessert, womit die Zeichen bei einer fortgesetzten Stimmungsaufhellung auf eine weitere Expansion der Produktionstätigkeit stehen. Mit Blick auf die Beschäftigungsentwicklung ist dies bemerkenswert. Sowohl im Mai als auch im Juni wurden im Verarbeitenden Gewerbe jeweils in erheblichem Umfang Jobs abgebaut (90.0000 Personen bzw. 53.000 Personen). Vor diesem Hintergrund ist eine kräftige Produktivitätsentwicklung zu konstatieren, denn mit weniger Beschäftigten konnte eine höhere Produktionsmenge erzielt werden.
3. Bei den heute gelieferten Daten zur Lagerstatistik im Mai (-0,2 % gegenüber dem Vormonat) zeigte sich einmal mehr, dass die Unternehmen nur zögerlich beginnen, an die konjunkturelle Belebung zu glauben. Zum Lageraufbau gehört die Zuversicht in eine anhaltend kräftige Nachfrage. Im Mai wurde noch nicht auf Lager produziert. Realisiert sich die allgemein erwartete konjunkturelle Belebung, wird zur reibungslosen Bedienung der Nachfrage sicherlich auch wieder ein Lageraufbau zu beobachten sein, der durch entsprechend kräftige Produktionszuwächse begleitet sein wird. Die bisher bekannten Lagerstatistiken für das zweite Quartal hingegen sind schwach und dürften in Form der Lagerinvestitionen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kaum einen positiven Wachstumsbeitrag für das Bruttoinlandsprodukt liefern (Veröffentlichung am 31. Juli). Einer Besserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der begonnenen zweiten Jahreshälfte steht dies nicht im Wege.
Quelle: Deka
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