Kommentar
19:08 Uhr, 02.02.2004

USA: Industrie und Konsum weiter expansiv

1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) hat sich im Januar zwar weniger stark als erwartet auf 63,6 Indexpunkte verbessert (Bloomberg-Umfrage: 64,0 Punkte; DekaBank: 65,0 Punkte), aber der Gesamtindex steht so hoch wie seit Dezember 1983 nicht mehr und auch die wichtigen Subkomponenten sind erfreulicherweise deutlich im expansiven Bereich: Die Auftragseingangskomponente gab leicht um 2,0 Indexpunkte auf 71,1 Punkte nach und die Beschäftigungskomponente verringerte sich unmerklich von 53,5 Punkten auf 52,9 Punkte. Blickt man auf die Produktionskomponente, die sich noch einmal von 69,2 Punkten auf 71,1 Punkte verbessert hat, dann gehen wir fest davon aus, dass die Industrieproduktion im Januar spürbar gestiegen sein wird (Veröffentlichung am 17. Februar). Nicht immer ist der Chicago- Einkaufsmanagerindex ein sicherer Fingerzeig für den am nationalen Einkaufsmanagerindex, aber diesmal passten die Daten immerhin in der Veränderung zueinander. Im Ausmaß der Verbesserung hat sich unser Optimismus für den ISM-Index leider nicht ganz bestätigt. Dies ändert aber nichts daran, dass sich die amerikanische Industrie derzeit in einer guten Verfassung befindet.

2. Im gesamten zweiten Halbjahr 2003 hat es sehr starke Zuwächse im privaten Wohnungsbau gegeben. Der Dezemberanstieg der Bauausgaben um 0,4 % gegenüber dem Vormonat passt in dieses Bild. Noch sind die Zinsen äußerst niedrig, sodass die Hausbauer die günstigen Finanzierungsbedingungen nutzen.

3. Die amerikanischen Konsumenten bleiben sich in ihrem lockeren Ausgabenverhalten treu, auch ohne die direkten finanzpolitischen Impulse der steuerlichen Entlastungen und Steuerschecks im vergangenen Juli und August. Bereits mit den am vergangenen Freitag veröffentlichten Bruttoinlandsproduktsdaten für das vierte Quartal wurden alle Zweifel daran beseitigt. Heute gab es die Monatsdaten für die Konsumausgaben der privaten Haushalte, die sich im Dezember erneut kräftig um 0,4 % gegenüber dem Vormonat erhöht haben (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,5 %). Vor allem die Käufe von langlebigen Gütern (+1,8 %) trugen überdurchschnittlich zu diesem Zuwachs bei.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Konsumneigung der Haushalte in den vergangenen Monaten durch eine stabile positive Einkommensentwicklung unterfüttert war. Im Dezember gab es erneut einen Anstieg der Einkommen um 0,2 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,1 %). Die Einkommen liegen nunmehr um knapp 4 % über dem Vorjahresniveau und sind ein Garant für die strahlende Konsumlaune der amerikanischen Haushalte. Bei der von uns prognostizierten Verbesserung der Beschäftigungsentwicklung in den kommenden Monaten dürfte sich die positive Einkommensentwicklung fortsetzen. Im Dezember übertraf die Konsumsteigerung die Verbesserung der Verfügbaren Einkommen, sodass insgesamt die Sparquote der privaten Haushalte um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 % zurückging.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen