USA: Industrie überwindet die Produktionsdelle
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1. Die Industrieproduktion verlief in den Monaten August und September eher enttäuschend. Dass diese Schwächephase nur von kurzer Dauer gewesen ist, zeigen die neuesten Produktionsdaten für Oktober. Das Federal Reserve Board gab bekannt, dass sich die Industrieproduktion mit einem monatlichen Anstieg um 0,7 % im Oktober recht kräftig entwickelt hat (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,6 %). Die Kapazitätsauslastung konnte ebenfalls mit einem Anstieg auf 77,7 % positiv überraschen (Bloomberg- Umfrage 77,4 %; DekaBank: 77,6 %). Insgesamt sollte der kräftige Anstieg der Industrieproduktion aber nicht als ein Auftakt zu weiteren ähnlich hohen Zuwächsen in den kommenden Monaten missverstanden werden. Vielmehr wurde im Oktober nachgeholt, was in den beiden Monaten zuvor nicht erwirtschaftet wurde.
2. In den Teilstatistiken findet sich zumindest auf dem ersten Blick eine seltene Einigkeit: das verarbeitende Gewerbe, die Versorger und auch der Bergbau erzielten einen monatlichen Anstieg um 0,7 %. Der Anstieg der Produktion im verarbeitenden Gewerbe lässt sich ein Stückweit durch die Automobilhersteller erklären, die nach einer schwachen Produktion im September wieder einen kräftigen Zuwachs um 2,3 % erwirtschaften konnten. Eine weitere interessante Teilstatistik ist die für "Business Equipment", denn diese hat einen zeitlichen Gleichlauf mit den gewerblichen Investitionen. Im Oktober wurde hier die Produktion mit einem Zuwachs um 0,5 % zwar etwas weniger stark als die Gesamtproduktion ausgeweitet, gleichwohl hat sich dieser Teilbereich in den vergangenen drei Monaten äußerst kräftig entwickelt, sodass hier auch kein Aufholprozess nötig war. Die gewerblichen Investitionen werden sich im vierten Quartal vermutlich kräftig entwickeln.
3. Gemischt fielen die heutigen Daten zur privaten Bautätigkeit im Oktober aus. Die Anzahl der Baubeginne lag im Oktober mit auf das Jahr hochgerechnet 2,027 Millionen oberhalb der Erwartungen (Bloomberg- Umfrage: 1,960 Millionen, DekaBank: 1,990 Millionen). Die Baugenehmigungen sanken dagegen unerwartet auf 1,964 Millionen (Bloomberg-Umfrage: 2,000 Millionen, DekaBank: 2,010 Millionen). Der Anstieg der Baubeginne lässt sich dahingehend interpretieren, dass im Oktober die Bauausgaben durchaus kräftig gewesen sind. Begründen lässt sich dies durch einen gewissen Nachholeffekt bedingt durch die Aufräumarbeiten im Zuge der Beseitigung der Hurrikanschäden. Hinzu kommt, dass die Refinanzierungskosten im Oktober nochmals äußerst günstig gewesen sind. So ist die durchschnittliche Mortgage Rate mit 5,72 % im Oktober so niedrig gewesen wie seit Frühjahr dieses Jahres nicht mehr. Der Rückgang der Baugenehmigungen findet dagegen auf vergleichsweise hohem Niveau statt, sodass dieser nicht überinterpretiert werden sollte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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