Kommentar
18:12 Uhr, 31.10.2003

USA: Gemischte Konjunkturdaten

1. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago hat sich im Oktober zwar weniger stark als erwartet auf 55,0 Indexpunkte verbessert (Bloomberg-Umfrage: 56,0 Punkte; DekaBank: 54 Punkte), aber die Subkomponenten eröffnen einige sehr erfreuliche Einsichten: Die Auftragseingangskomponente stieg kräftig um 6,0 Indexpunkte auf 59,2 Punkte und die Beschäftigungskomponente stieg von 45,3 Punkten auf 53,1 Punkte. Blickt man auf die Produktionskomponente, die einen Sprung von 51,8 Punkten auf 61,5 Punkte vollzogen hat, dann gehen wir fest davon aus, dass die Industrieproduktion im Oktober spürbar gestiegen sein wird (Veröffentlichung am 14. November). Allein die Lager verrieten einen deutlichen Rückgang und belasteten den Gesamtindex. Nicht immer ist der Chicago-Einkaufsmanagerindex ein sicherer Fingerzeig für den am kommenden Montag zur Veröffentlichung anstehenden nationalen Einkaufsmanagerindex (ISM-Index). Aber wir gehen davon aus, dass der ISM-Index ebenfalls noch weiter in den Expansionsbereich vordringen wird (Prognose DekaBank: 56,5 Punkte).

2. Beim Konsumklimaindex der University of Michigan wurden heute noch die endgültigen Werte für Oktober bekannt gegeben: Es gab eine marginale Aufwärtsrevision um 0,2 Indexpunkte auf 89,6 Punkte (Bloomberg-Umfrage: 89,5 Punkte; DekaBank: 90,0 Punkte). Die Revision beruht auf etwas günstigeren Erwartungen auf Sicht von sechs Monaten, aber einer etwas schlechteren Lagebeurteilung.

3. Die steuerlichen Entlastungen und Steuerschecks sind im Juli und August auf dankbaren Boden gefallen. Anstatt die hohe Verschuldung zurückzuführen, blieben die privaten Haushalte ihrer Ausgabenfreude treu. Für August wurde der Zuwachs der Konsumausgaben von 0,8 % auf 1,1 % nach oben revidiert. Von diesem hohen Niveau und ohne Steuerschecks sind die Ausgaben im September stärker als erwartet um 0,3 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen (Bloomberg-Umfrage: -0,1 %; DekaBank: 0,0 %).

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Konsumneigung der Haushalte in den vergangenen Monaten durch eine stabile positive Einkommensentwicklung unterfüttert war. Im September gab es erneut einen Anstieg der Einkommen um 0,3 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,2 %). Die verfügbaren Einkommen hingegen gaben um 1,0 % nach, da die Steuerschecks in den beiden Vormonaten für vergleichbar starke Erhöhungen gesorgt hatten; es handelt sich also um einen Rückpralleffekt. Vor diesem Hintergrund ist auch der Rückgang der Sparquote der privaten Haushalte von 3,5 % auf 2,9 % zu sehen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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