Kommentar
16:40 Uhr, 08.05.2009

USA: Erste vorsichtige Erholungszeichen am Arbeitsmarkt

1. So langsam ist eine gewisse Erleichterung, wenngleich noch längst keine Entspannung am US-Arbeitsmarkt zu beobachten. Im Arbeitsmarktbericht für April wurde für die Beschäftigung ein Minus von 539.000 Personen gemeldet (Bloomberg-Median: -600.000 Personen; DekaBank: -590.000 Personen). Das war immerhin der schwächste Rückgang seit Oktober 2008. Zugleich wurde allerdings der Vormonatswert um 36.000 Personen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote ging nochmals um 0,4 Prozentpunkte nach oben und liegt nun bei 8,9 % (Bloomberg-Median: 8,9 %; DekaBank: 8,8 %). Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im April um 0,1 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Median: 0,2 %; DekaBank: 0,1 %) bzw. um 3,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

2. Aus den einzelnen Branchen gab es auch im April wenig Neues. Fast durchweg wurde ein Beschäftigungsabbau gemeldet. Das Gesundheits- und Bildungswesen verzeichnete erneut nur einen leichten Aufbau um 15.000 Personen. Der Staat meldete allerdings ein sattes Plus von 72.000 Personen – einen solch hohen Wert gab es seit Juni 2001 nicht mehr. Als kleiner Lichtblick ist unter anderem die Tatsache zu werten, dass die – zu dem Bereich Unternehmensdienstleister zählenden – sehr flexibel agierenden Zeitarbeitsunternehmen seit drei Monaten die Dynamik des Beschäftigungsabbaus verringern. Waren im Januar 2009 noch 90.000 Beschäftigte freigesetzt worden, so sind es im April nur noch 63.000 gewesen.

3. Die heute veröffentlichten Zahlen können durchaus als erste vorsichtige Erholungssignale vom Arbeitsmarkt interpretiert werden. Noch besteht wahrlich kein Grund zur Euphorie. Denn auch wenn die USWirtschaft jetzt langsam aus der schärfsten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise herausfindet, werden noch ein paar Monate vergehen, bis wieder Beschäftigungsanstiege verzeichnet werden. Und diese werden vorläufig nicht dazu führen, dass die US-Haushalte wieder ihre alte Konsumdynamik aufnehmen. Der ungewöhnlich lahme Aufschwung und die hohe Verschuldung der Haushalte werden dazu führen, dass der private Konsum dieses Mal wohl noch eine ganze Weile als Wachstumsstütze ausfällt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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