USA: Erste Banken dürfen Staatshilfe zurückzahlen
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In einer ruhigen Handelswoche tendierten die Leitindizes in den USA ohne große Schwankungen seitwärts. Positive Nachrichten waren sehr wohl vorhanden, führten jedoch nur noch zu geringen Kurssteigerungen. So begeisterte anfänglich Texas Instrument mit einer Anhebung der Jahresprognose. Eine Kursrallye wurde dadurch allerdings nicht ausgelöst. Auch die Nachricht, dass zehn der 19 am Stresstest teilgenommenen US-Banken die erhaltenen Staatshilfen zurückzahlen dürfen, beflügelte die Aktienmärkte kaum. Zum Wochenende konnten die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine weitere Stimmungsaufhellung beim US-Verbraucher ebenfalls nicht erfüllt werden. Das Konsumklima der Uni Michigan verbesserte sich zwar leicht, jedoch weniger stark als von Analysten gehofft. Ursache war vor allem der seit Ende April um etwa 30 Prozent gestiegene Benzinpreis.
Erwartungen bezüglich einer Verbesserung der Weltkonjunktur, der schwache US-Dollar und nicht zuletzt Spekulanten trieben das Schwarze Gold wieder über die Marke von 70 US-Dollar je Barrel. Profiteure davon waren besonders Energieunternehmen, die sich höhere Gewinne versprachen. Für die ohnehin schon von der Konjunkturschwäche gebeutelte Luftfahrtbranche stellen die wieder gestiegenen Treibstoffpreise eine zusätzliche Belastung dar. Schließlich gewannen die US-Börsen im Wochenverlauf etwa einen halben Prozentpunkt an Wert.
DAX: Umsätze gehen weiter zurück
Das deutsche Börsenbarometer kämpfte schwer mit der Marke von 5.000 Punkten, konnte diese allerdings noch verteidigen. Negativ sind jedoch die deutlich nachlassenden Umsätze und ein drohender Bruch des seit März bestehenden Aufwärtstrends zu sehen.
Im Blickpunkt der Anleger stand erneut die VW-Aktie, die etwa drei Prozent zulegen konnte. Verhandlungen des Mehrheitsaktionärs Porsche mit dem Emirat Katar schürten Hoffnungen, dass der Sportwagenhersteller die Übernahme des Branchenriesen doch noch stemmen könnte. Einen größeren Kurssprung vollzog die Deutsche Postbank. Gerüchten zu Folge stockte die Deutsche Bank ihre Beteiligung durch umfangreiche Aktienkäufe weiter auf und strebt eine zeitnahe Übernahme an. Für die Postbank bedeutete dies ein Kursplus von fast 16 Prozent. Für Schlagzeilen sorgte darüber hinaus die Insolvenz der Warenhauskette Arcandor, zu der unter anderem auch Karstadt gehört. Anders als noch bei Opel war der Staat nicht zu Rettungsmaßnahmen bereit, was auch daran lag, dass der Niedergang des Traditionsunternehmens schon vor der Finanzkrise begann und eher Managementfehlern zuzuschreiben ist. Nach Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit am Dienstag stürzte die Aktie um 74 Prozent ab. In diesem Zusammenhang sah sich auch die Deutsche Post einem Überhang an Verkaufsordern gegenüber. Der Paketlieferant ist Vertragspartner der Arcandor-Versandhandelstochter Quelle, wodurch nun wichtige Einnahmen verloren gehen. Auf Wochensicht ging die Notierung um vier Prozent zurück.
Japan: Verbrauchervertrauen beflügelt
Anders als im Rest der Welt verzeichneten die Börsen in Japan kräftige Zuwächse. Knapp 3,8 Prozent ging es im Nikkei Index aufwärts. Dabei wurde erstmals seit Oktober 2008 wieder die Marke von 10.000 Punkten überwunden. Dies ist vor allem dem unerwartet starken Anstieg im Verbrauchervertrauen geschuldet. Vor einigen Wochen hatte die Regierung ein umfangreiches Konjunkturpaket auf den Weg gebracht, das nun zu greifen scheint. Neben Kaufanreizen für Autos und Elektroartikel erhielt jeder Haushalt umgerechnet knapp 100 Euro als Konsumgutschein. Die um 5,9 Prozent höhere Industrieproduktion passt ebenfalls ins Bild und sorgte an der Börse für Anschlusskäufe.
Ausblick
Am Dienstag wird der ZEW-Index veröffentlicht. Da die globalen Konjunkturdaten zuletzt überwiegend positiv ausfielen, ist damit zu rechnen, dass die Stimmung der Finanzmarktanalysten weiter gestiegen ist.
In den USA wird vor allem der Industrieproduktion Aufmerksamkeit geschenkt werden. Volkswirte rechnen erneut mit einem leichten Minus.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 144,2 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2008, davon 91 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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