USA: Ernüchternde Auftragseingänge
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1. Die Stimmung in der Industrie ist so gut wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Die Auftragseingangskomponenten der diversen Stimmungsindikatoren deuteten für Dezember einen starken Anstieg der Auftragseingänge an. Dieser Anstieg blieb jedoch nach Angaben des Department of Commerce aus. Die Auftragseingänge für langlebige Güter stagnierten gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Umfrage: 2,0 %; Deka- Bank: 1,5 %). Auch wenn wir pessimistischer als die Marktmeinung gewesen sind - mit solch einem ernüchternden Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Denn nicht nur die gute Stimmung in der Industrie hatte auf einen Anstieg hingedeutet, sondern auch der deutliche Rückgang im November um 2,3 %, der erfahrungsgemäß einen positiven Rückprall im Folgemonat verursachen hätte sollen. Zudem wurde in der Teilabgrenzung für Investitionsgüter ohne Verteidigung nach einem monatlichen Rückgang um 6,0 % im November mit einem leichten Anstieg um 0,2 % im Dezember ebenfalls eine Faststagnation bekannt gegeben.
2. In den weiteren Teilstatistiken zeigt sich gleichwohl ein differenzierteres Bild. Während beispielsweise im Automobilsektor ein Orderzuwachs um 2,0 % vermeldet wurde und dadurch die Rückgänge der beiden Vormonate kompensiert wurden, sanken die Bestellungen im Bereich Computer und andere elektronische Geräte nochmals um 2,7 % (Vormonat: -12,2 %). Fast konstante Zuwächse aus dem Maschinenbau können vermeldet werden. Die Auftragseingänge stiegen um 1,7 % und generierten den vierten monatlichen Anstieg um rund 1,5 % in Folge.
3. Die Statistik der Auftragseingänge ist hinreichend volatil und wird im Nachhinein häufig stark revidiert. Beispielsweise wurde im November zunächst ein Rückgang um 3,1 % vermeldet. Nach den heutigen Daten fiel die Verringerung mit 2,3 % aber geringer aus. Daher ist für unsere Analyse der dreimonatige Durchschnitt der Auftragseingänge, und hier insbesondere in der Teilabgrenzung für Investitionsgüter ohne Verteidigung, relevanter als ein einzelner Monatswert. Seit Anfang des vergangenen Jahres hat eine zögerliche Dynamik eingesetzt. Diese hielt bis etwa Oktober an und wurde gegen Ende des Jahres unterbrochen. Zu beachten ist dies deshalb, weil diese Teilabgrenzung einen Vorlauf gegenüber den gewerblichen Investitionen von ca. 3 Monaten hat. Insgesamt ist es noch zu früh, eine abnehmende Dynamik in der Investitionstätigkeit der Unternehmen im Frühjahr dieses Jahres zu diagnostizieren. Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (geringe Finanzierungskosten aufgrund niedriger Renditen, Abschwächung des US-Dollars gegenüber den meisten Konkurrenzwährungen) sind eigentlich so gut wie lange nicht mehr. Die hohen Stimmungswerte sind daher durchaus erklärbar. Doch es ist Vorsicht angesagt, da schlussendlich die tatsächliche Wirtschaftsaktivität zählt und nicht allein die guten Stimmungswerte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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