USA: Entwicklung des Konsumklimas enttäuscht
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1. Das Konsumklima der Universität von Michigan für den November wurde überraschend von ursprünglich gemeldeten 95,5 Punkten auf 92,8 Punkte nach unten revidiert. Von Bloomberg befragte Analysten hatten wie auch wir mit einer Aufwärtsrevision gerechnet (Bloomberg-Median: 96,0 Punkte; Deka- Bank: 96,5 Punkte). Damit ist dieser Indikator nur noch um einen knappen Punkt gegenüber dem Vormonat angestiegen. Nunmehr hat sich die Lagebeurteilung gegenüber dem Oktober nur noch leicht verbessert von 104,0 auf 104,7 Punkte. Auch die Erwartungen wurden nach unten revidiert und betragen jetzt 85,2 Punkte nach 83,8 Punkten im September.
2. Bedenkt man, dass der eindeutige Ausgang der Präsidentschaftswahlen, die guten Arbeitsmarktdaten vom Oktober, die sinkenden Benzinpreise und die gute Entwicklung an den Aktienmärkten die Verbraucherstimmung stimuliert haben müssten, so ist die Seitwärtsbewegung im November eher enttäuschend. Dies bestätigt uns in unserer Prognose eines etwas schwächeren privaten Konsums im vierten Quartal. Erst wenn noch weitere starke Beschäftigungszuwächse am Arbeitsmarkt gemeldet worden sind, dürften die Verbraucher wieder stärker an Zuversicht gewinnen. Insgesamt ist der Novemberwert mit 92,8 Punkten jedoch ein Wert, der mit Konsumzuwächsen gut vereinbar ist.
3. Dass die Auftragseingänge eine schwankungs- und revisionsanfällige Zeitreihe sind, haben sie heute erneut bewiesen: Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Oktober um 0,4 % gegenüber dem Vormonat gefallen. Dies bedeutete eine Enttäuschung für die von Bloomberg befragten Analysten wie auch für uns (Bloomberg-Median und DekaBank: +0,5 %). Allerdings wurde der Septemberwert von 0,2 % auf 0,9 % nach oben revidiert, was einen guten Teil des Prognosefehlers durch die erhöhte Basis erklärt.
4. Die bedeutsamsten Rückgänge verzeichneten die Auftragseingänge für Computer und Elektronik mit -5,7 % gegenüber dem Vormonat und für Kraftfahrzeuge und -teile mit -2,8 %. Dabei ist erstere Bewegung nach den 17,5 % Zuwachs im September eindeutig als Rückprall zu werten. Bei der Kraftfahrzeugindustrie scheint sich jedoch mit dem zweiten schlechten Monat in Folge eine leichte Abschwächung anzubahnen - was indirekt auch unsere Annahme bestätigt, dass im vierten Quartal nicht mehr so viele Autos von den Privaten gekauft werden wie zuvor. Somit enttäuschten auch die Auftragseingänge im Transportbereich, von denen wir einen deutlichen Anstieg erwartet hatten, nachdem sie in den zwei Monaten zuvor eingebrochen waren (August: -8,3 %; September: -4,0 %). Dass die Auftragseingänge nicht noch schlechter ausfielen, lag daran, dass für den Bereich Investitionsgüter für Verteidigung ein kräftiger Anstieg um 18,5 % gegenüber dem Vormonat gemeldet wurde. Dies war umso erstaunlicher, als auch im Vormonat schon ein Plus von 27,6 % verzeichnet worden war. Damit ergab sich für die Abgrenzung der Auftragseingänge ohne Verteidigung ein kräftiger Rückgang um 1,5 % gegenüber dem September.
5. Die Abflachung bei den Auftragseingängen wie beim Konsumklima bestätigen uns in unseren eher vorsichtigen Erwartungen für ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal von knapp 3 %. Derzeit scheint die US-Wirtschaft erst noch einmal tief durchzuatmen, bevor sie im späteren Jahresverlauf 2005 wieder mit etwas mehr Dynamik wachsen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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