USA: Enttäuschende Konsumdaten?
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1. Aus den Vereinigten Staaten wurden heute mehrere unerfreuliche Konsumdaten veröffentlicht. Die Stimmung der privaten Haushalte hat sich, gemessen am Konsumklimaindex der Universität von Michigan, auch im September nicht verbessern können. Der Indikator fiel sogar leicht von 89,3 Indexpunkten auf 88,2 Punkte. Sowohl die Erwartungskomponente als auch die Lagekomponente sank jeweils leicht. Seit vergangenen Mai befindet sich der Stimmungsindikator in einer Seitwärtsbewegung. Ebenfalls wenig erfreulich für die Märkte war die Bekanntgabe der Einzelhandelsumsätze für August. Diese sind gegenüber dem Vormonat "nur" um 0,6 % angestiegen. Sowohl unsere als auch die Marktprognose war mit 1,6 % bzw. 1,5 % deutlich höher. Der Prognosefehler lässt sich nicht auf eventuelle Revisionen der Vormonate zurückführen, sondern auf eine Fehleinschätzung der Umsätze der Automobilhersteller. Ersichtlich ist dies an der Teilstatistik "ohne Pkw", für die ein Zuwachs um 0,7 % bekannt gegeben worden ist. Die Erwartungen lagen bei 0,8 % (Bloomberg-Umfrage) bzw. 0,9 % (DekaBank) und wurden daher weitgehend erfüllt (der Vormonatsanstieg wurde um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert).
2. Erstaunlich ist der geringe Umsatzzuwachs bei den Automobilherstellern (0,5 %, Vormonat 2,4 %) deshalb, weil für August ein doppelt so hoher Anstieg der Verkäufe von Fahrzeugen im Inland vermeldet worden war. Getragen wurde der Umsatzzuwachs im August vielmehr von den Bereichen Sport (Wachstumsbeitrag 0,7 Prozentpunkte), Elektrohandel (0,5 Prozentpunkte) und Tankstellen (0,4 Prozentpunkte). Letzterer lässt sich zumindest teilweise auf den Anstieg der Benzinpreise zurückführen. Diese stiegen landesweit im Durchschnitt von 1,55 Dollar pro Gallone auf 1,66 Dollar. Belastet wurde der Gesamtumsatz schließlich von den Bekleidungsgeschäften, für die ein negativer Wachstumsbeitrag um 0,3 Prozentpunkte ausgewiesen wurde. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass gerade dieser Bereich in den drei Monaten zuvor überaus starke Zuwächse verzeichnen hatte.
3. Auf den ersten Blick scheinen die heutigen Konsumdaten tatsächlich ernüchternd zu sein. Die Stimmung der privaten Konsumenten will sich einfach nicht verbessern und auch die Erwartungen bezüglich der Einzelhandelsumsätze wurde nicht erfüllt. Gleichwohl ändern die Daten nichts daran, dass der private Konsum im dritten Quartal äußerst kräftig ausfallen wird. Grund hierfür sind die bereits veröffentlichten Daten zur Konsumtätigkeit im Juli. Während die Stimmung der privaten Haushalte derzeit nur geringe Relevanz besitzt, bedeutet der leichte Anstieg der Einzelhandelsumsatz im August, dass die privaten Haushalte im August auf hohem Niveau ihre Konsumlaune weiter moderat erhöhen können. Genau dies ist in unserer aktuellen Prognose für das dritte Quartal eingestellt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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