USA: Einkommens- und Konsumentwicklung stabilisieren sich - auch ohne Konjunkturpaket
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1. Die Situation der privaten Haushalte scheint sich im Gleichklang mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu stabilisieren. Im Mai sind die Einkommen der privaten Haushalte mit 1,4 % gegenüber dem Vormonat extrem stark angestiegen (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,3 %). Hintergrund hierfür ist eine Einmalzahlung des Staates für Sozialhilfeempfänger (u.a.) in Höhe von 250 US-Dollar. Rechnet man diesen Effekt heraus, dann wären die Einkommen mit 0,1 % mom deutlich schwächer angestiegen. Den Erwartungen entsprechend stiegen die privaten Konsumausgaben um 0,3 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg- Umfrage und DekaBank: 0,3 %). Die Sparquote sprang aufgrund der guten Einkommensentwicklung auf 6,9 % an. Dies ist der höchste Wert seit Dezember 1993.
2. Bereits im Vormonat war die Einkommensentwicklung nach oben verzerrt gewesen. Hierbei spielten Steuererleichterungen im Zuge des Konjunkturprogramms eine Rolle, die sich geringfügig auch in den Transferzahlungen niederschlugen, aber in erster Linie die verfügbaren Einkommen und damit die Sparquote betrafen. Von diesen Effekten nicht betroffen und damit aussagefähiger für die weitere Einkommensentwicklung sind die Lohn- und Gehaltszahlungen. Nach einem Zuwachs um 0,1 % mom im Vormonat verringerten sich die Löhne und Gehälter im Mai wieder in gleicher Höhe. Insgesamt belastet zumindest in nominaler Rechnung der Arbeitsmarkt nicht mehr die wirtschaftliche Entwicklung. Gemessen an den starken Lohnrückgängen zu Beginn des Jahres (durchschnittlicher monatlicher Rückgang in den ersten drei Monaten des Jahres: 0,4 %) ist dies eine sehr erfreuliche Entwicklung. Eine positive Entwicklung lässt sich für die Monate April und Mai auch im Falle der Unternehmereinkommen, für die Zinseinnahmen und für die Miet- und Pachteinnahmen feststellen. Alle drei Bereiche belasteten noch zu Beginn des Jahres die Einkommensentwicklung, während sie nun zu einer Einkommensstütze geworden sind. Weiterhin rückläufig sind die Dividendeneinnahmen. Die monatlichen Rückgänge sind aber im Vergleich zu den Verringerungen Anfang des Jahres deutlich moderater.
3. Die gute Einkommensentwicklung hat sich auch bei der Konsumentwicklung niedergeschlagen. Der Anstieg der Konsumausgaben im Mai ging einmal auf den Bereich der Verbrauchsgüter zurück. Diese nahmen allerdings vor allem aufgrund höherer Energiekosten um 0,5 % mom zu. Positiv ist, dass der konjunktursensible Bereich der Gebrauchsgüter einen Zuwachs von 0,8 % mom aufweist. Ein Anstieg beim Konsum für Autos ist hierfür verantwortlich. In realer Rechnung (also preisbereinigt) stiegen die Konsumausgaben ebenfalls unseren Erwartungen entsprechend um 0,2 % mom. Überraschend ist aber die Aufwärtsrevision der Vormonate. So sind die realen Konsumausgaben zwar in den Monaten März und April gesunken, aber nicht mehr so stark wie bislang bekannt gewesen ist.
4. Rechnet man die Steuererleichterungen und erhöhten Transferzahlung aus der Einkommensentwicklung heraus, dann hat sich diese nicht nur stabilisiert, sondern weist eine steigende Entwicklung auf. Gemessen an der Arbeitsmarktentwicklung in den Monaten April und Mai ist dies überraschend positiv und bedeutet letztlich nichts anderes, als dass die Schrumpfung der gesamtwirtschaftliche Aktivität bereits geendet ist, bevor das Konjunkturpaket überhaupt seine zusätzlichen positiven Impulse entfaltet hat bzw. entfalten konnte. Die persönlichen Einkommen werden mit Sicherheit im Juni sinken, da die Transferzahlungen aufgrund des Einmaleffektes im Mai wieder rückläufig sein werden. Die grundsätzliche Einkommensdynamik weist aber nach oben und wird über kurz oder lang zu einer stärkeren Konsumtätigkeit führen. Ob und wie stark die Steuererleichterungen hierbei einen zusätzlichen Impuls liefern, scheint inzwischen sogar für die mittelfristige Entwicklung von nachrangiger Bedeutung zu sein. Die Aufwärtsrevision der Konsumentwicklung in den vergangenen Monaten bedeutet bereits für uns eine notwendige Revision unserer Konsumprognose für das zweite Quartal. Bislang hatten wir hierfür mit einem recht deutlichen Rückgang um 2,0 % (qoq, ann.) gerechnet und können nun eine im Vergleich zum Vorquartal unverändert hohe Konsumtätigkeit nicht mehr ausschließen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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