USA: Ein Kraftakt der Fed
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1. Die Fed hat die Leitzinsen stärker als erwartet gesenkt und definierte dabei keinen exakten Zielwert für die Federal Funds Rate, sondern eine Zielzone von 0,0 % bis 0,25 %. Zudem stellt sie klar, dass der Schwerpunkt ihrer Geldpolitik auf absehbare Zeit darin bestehen wird, ihre Bilanz einzusetzen, um die Bedingungen an den Kreditmärkten und damit die Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung zu verbessern. Sie begründet diese entschiedenen Maßnahmen mit einer zusätzlichen Verschlechterung des konjunkturellen Ausblicks seit ihrem Meeting am 29. Oktober sowie mit der Erwartung weiter fallender Inflationsraten. Dass sie in diesem Zusammenhang nicht mehr von „Niveaus im Einklang mit Preisstabilität“ spricht, deutet zumindest an, dass sie sich mittlerweile Sorgen über Deflationsgefahren macht.
2. Die Fed verspricht, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um eine Rückkehr zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Man kann die von der Fed genannten Maßnahmen in zwei Gruppen gliedern, von denen die erste auf ein niedriges allgemeines Zinsniveau abstellt und die zweite auf die Verbesserung der Funktionsweise wichtiger Kreditmärkte:
3. Erstens betont die Fed mit ungewöhnlich klaren Worten, dass die wirtschaftlichen Bedingungen wahrscheinlich für längere Zeit sehr niedrige Leitzinsen rechtfertigen werden. Zudem erwähnt sie die Möglichkeit, auch längerfristige Staatsanleihen anzukaufen. Mit diesen beiden Ankündigungen weitet sie ihren Einfluss auf den hinteren Teil der Zinsstrukturkurve aus und versichert zudem die Marktteilnehmer gegen einen raschen Wiederanstieg des Zinsniveaus.
4. Zweitens erwähnt die Fed in ihrem Statement zwei am 25. November beschlossene, aber noch nicht umgesetzte Maßnahmen zur Unterstützung der Kreditmärkte. Durch den Ankauf von Anleihen und Mortgage Backed Securities der Government Sponsored Enterprises sollen die Bedingungen an den Hypothekenmärkten verbessert und damit die Talfahrt an den Wohnimmobilienmärkten gebremst werden. Die Fed signalisiert ihre Bereitschaft, den Umfang dieses Programms bei Bedarf weiter aufzustocken. Zudem stellt sie eine rasche Umsetzung der Term Asset-Backed Securities Loan Facility in Aussicht, mit der den Märkten für Verbriefungen von Konsumentenkrediten und von Krediten an kleine Unternehmen zusätzliche Liquidität zugeführt werden soll. Angesichts der akuten Kreditklemme, in der sich viele potenzielle Hauskäufer, Konsumenten und kleine Unternehmen derzeit zu befinden scheinen, halten wir gerade diese Gruppe an Maßnahmen für sehr Erfolg versprechend in Bezug auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität.
5. Wir gehen davon aus, dass die Fed die Leitzinsen nun zumindest während des gesamten Jahres 2009 auf dem derzeitigen Niveau belassen wird. Darüber hinaus dürfte sie ihre Bilanz in den kommenden Wochen noch weiter expandieren lassen. Dies wird vermutlich mehr in der Form geschehen, dass sie sich auf den Kreditmärkten engagiert als dass sie Staatsanleihen kauft. Aufgrund des bereits jetzt sehr niedrigen Zinsniveaus hätte Letzteres ohnehin nur begrenzte Effekte auf die Realwirtschaft. Diese Politikoption könnte allerdings dann ernsthaft ins Spiel kommen, sollte die massive Neuemission von Staatsanleihen, die für das nächste Jahr zu erwarten ist, oder eine plötzliche Zunahme der Inflationserwartungen zu einem starken Anstieg der Renditen an den Rentenmärkten führen. Insofern stellt das Erwähnen eines potenziellen Ankaufs von Staatsanleihen durch die Fed für die Marktteilnehmer eine Art Versicherung gegen ein wieder schnell ansteigendes Zinsniveau dar. Die Fähigkeit der Fed, Kreditrisiken einzugehen, wird durch ihr relativ geringes Eigenkapital von rund 43 Mrd. Dollar begrenzt. Deshalb wird die Zusammenarbeit mit dem Treasury Department in den kommenden Monaten sehr wichtig werden. Zum Beispiel wird die oben erwähnte Term Asset-Backed Securities Loan Facility (Bereitstellung von Liquidität für bestimmte Asset Backed Securities-Märkte) vom Treasury Department mit einer Risikoübernahme von bis zu 20 Mrd. Dollar unterstützt. Wir gehen davon aus, dass diese Form der Kooperation tendenziell ausgeweitet werden und der Fed ein intensives Intervenieren an den Kreditmärkten erlauben wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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