USA: Die Verbraucher werden skeptischer
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1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen ist im November überraschend von minimal nach oben revidierten 92,9 Punkten auf 90,5 Punkte gefallen. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Mittel (Median) mit einem Anstieg auf 96,0 Punkte gerechnet, wir waren sogar noch optimistischer (DekaBank: 97 Punkte). Dabei ging die Erwartungskomponente erneut deutlich zurück von 92,2 Punkten im Oktober auf 87,4 Punkte im November, den niedrigsten Wert seit Juli 2003. Die Lagekomponente konnte dagegen leicht zulegen von 94,0 auf 95,2 Punkte. Dieses Mal war es die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage, die sich verbesserte, die vier anderen Teilkomponenten verschlechterten sich.
2. Wie wir es schon beim Konsumklima der Universität von Michigan kommentiert hatten, scheint es uns auch bei den Daten vom Conference Board verwunderlich, dass sich die Stimmung der Verbraucher angesichts der positiven Rahmenbedingungen eintrübt. Mit dem eindeutigen Ausgang der Präsidentschaftswahlen, den gestiegenen Aktienmärkten und den rückläufigen Benzinpreisen hätte sich eigentlich eine Verbesserung einstellen müssen. Und gerade mit den sehr guten Arbeitsmarktzahlen vom Oktober hätten zumindest die Fragen nach der Arbeitsmarktlage und den -erwartungen positiver als noch im Vormonat beantwortet werden sollen. Demzufolge überwiegt im Augenblick wohl eher eine generelle Skepsis der Verbraucher, die sich jedoch schnell wieder legen dürfte, wenn in den nächsten Monaten insbesondere vom Arbeitsmarkt weiterhin gute Daten kommen.
3. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago entwickelte sich im November überraschend robust. Nach Anstieg im Oktober auf 68,5 Punkte - den höchsten Wert seit Juli 1988 - hatten die Märkte wie auch wir einen deutlichen Rückgang erwartet (Bloomberg-Median: 62 Punkte, DekaBank: 60 Punkte), veröffentlicht wurde jedoch ein Wert von 65,2 Punkten. Zwar gaben die Produktionskomponente und die Komponente für die Auftragseingänge stark nach, dafür stieg die Beschäftigungskomponente auf ein Sechzehnjahreshoch.
4. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal ist leicht von 3,7 % (qoq, ann.) auf 3,9 % nach oben revidiert worden. Von Bloomberg befragte Analysten hatten wie wir mit einer Bestätigung der Erstveröffentlichung gerechnet. Die überraschende Aufwärtsrevision resultierte im Wesentlichen aus einem stärkeren privaten Konsum, der nunmehr um 5,1 % gestiegen ist anstatt zuvor gemeldeter 4,6 %. Dass die Exporte stärker und die Importe schwächer ausgefallen sind als es ursprünglich veröffentlicht wurde, war nach den monatlichen Außenhandelszahlen ebenso zu erwarten wie die Abwärtsrevision der Lagerdaten. Für die morgen publizierten Daten für die Ausgaben und Einnahmen der privaten Haushalte bedeutet die Aufwärtsrevision des privaten Konsums womöglich, dass im September sogar eine negative Sparquote verzeichnet wurde, sofern nicht auch die Zahlen für die Einkommen im September nach oben genommen wurden.
5. Insgesamt sind die heutigen Zahlen positiv zu werten. Die Daten für das Bruttoinlandsprodukt bilden eine gute Ausgangsbasis für eine anhaltende Expansion. Die Stimmung der Einkaufsmanager deutet darauf hin, dass es dem verarbeitenden Gewerbe derzeit so schlecht nicht geht. Dass das Verbrauchervertrauen gefallen ist, stört das Bild zwar etwas, doch angesichts der guten Rahmenbedingungen dürfte auch dieses in den nächsten Monaten wieder steigen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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