USA-Deutschland-Beziehung auf Tiefpunkt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ob es tatsächlich ein "Ausflipper" war oder nicht- die deutsch-amerikanischen Beziehungen scheinen nach der heutigen scharfen Kritik von US-Verteidigungsminister Rumsfeld an der deutschen Haltung zum Irak-Krieg an einem neuen Tiefpunkt angelangt.
Rumsfeld hatte in einer Anhörung über den Umfang der Unterstützung für die Irak-Politik gesagt: "...Und dann gibt es eine ziemlich große Gruppe von Ländern, die angedeutet haben, dass sie in der Koalition mit dem Wiederaufbau in der Ära nach Saddam Hussein helfen wollen. Und dann gibt es drei oder vier Länder die gesagt haben, sie würden gar nichts tun: ich glaube Libyen, Kuba und Deutschland haben angedeutet, dass sie in keiner Weise helfen wollen."
Bundeaußenminister Fischer, der gestern mehrere Stunden mit US-Außenminister Powell zusammengetroffen war, zeigte sich überrascht und erklärte, dass er selbst nicht den Eindruck habe, dass die Äußerungen die Meinung der gesamten US-Regierung zu Deutschland darstelle.
Am Abend legte ein Berater Rumsfelds in einem Interwiev noch einmal nach: "Die Deutschen spielen keine Rolle mehr", sagte der Berater von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Richard Perle, dem «Handelsblatt» (Freitag). Eine Reparatur des Verhältnisses halte er "mit einer neuen Bundesregierung (für) sicher möglich". Der US-Botschafter in Berlin, Daniel Coats, warf der Bundesregierung vor, gemeinsam mit Frankreich den Abrüstungsdruck von Saddam Hussein genommen zu haben. «Wir erhoffen von einem Freund und Verbündeten, dass er uns nicht behindert», sagte Coats der «Berliner Zeitung». In den USA seien «ernste Zweifel aufgekommen, ob Deutschland noch ein verlässlicher Partner ist».
Unterdessen ist die scharfe Haltung der USA in Deutschland auf harte Kritik gestoßen. Parteiübergreifend zeigten sich deutsche Politiker empört ob der Aussagen der US-Politiker. Der Koordinator der deutsch-amerikanischen Bezeihungen, Karsten Voigt, hat an beide Seiten appelliert, "rhetorisch abzurüsten".
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.