Kommentar
19:04 Uhr, 09.11.2003

USA - Der Arbeitsmarkt schwenkt auf Expansion

1. Die Anzeichen eines sich stabilisierenden Arbeitsmarktes waren in den vergangenen Wochen kaum zu übersehen. Die Arbeitskomponenten bei mehreren Stimmungsindikatoren und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lassen sich hierfür anführen. Der Arbeitsmarktbericht für Oktober konnte diese gute Anzeichen noch übertreffen. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 126.000 Personen (Bloomberg- Umfrage: 65.000 Personen; DekaBank: 70.000 Personen) und die Vormonate wurden netto um 144.000 Personen nach oben revidiert. Deshalb ist der Oktober nicht der vielfach erwartete zweite Monat mit Beschäftigungsaufbau in Folge, sondern bereits der dritte. Der Beschäftigungsaufbau in diesem Zeitraum beträgt insgesamt knapp 400.000 Personen. Die Arbeitslosenquote, die der Entwicklung am Arbeitsmarkt etwas nachläuft, ist, anders als erwartet, um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 % gefallen (Bloomberg- Umfrage: 6,1 %; DekaBank: 6,2 %). Die untere Grafik veranschaulicht, dass sich auch gemessen an diesem Arbeitsmarkindikator die Situation am Arbeitsmarkt stabilisiert hat. Die Stundenlöhne stiegen im Oktober durchschnittlich um 0,1 %. In den kommenden Monaten sind, aufgrund des effizienten Arbeitsmarktes und der hohen Produktivität, stärkere Lohn- und damit Einkommenszuwächse zu erwarten.

2. Der Beschäftigungsaufbau kommt erwartungsgemäß aus dem Dienstleistungssektor (+143.000 Personen) und wurde durch einen Nettostellenabbau im verarbeitenden Gewerbe um 24.000 Personen belastet (Bloomberg-Umfrage: -20.000 Personen; DekaBank: -10.000 Personen). Im Dienstleistungsgewerbe ist der Beschäftigungsaufbau im Hinblick auf die Teilbereiche weit gestreut. Auch dies ist eine positive Nachricht. Die untere Tabelle gibt näheren Aufschluss über die einzelnen Teilbereiche.

3. Die Situation am Arbeitmarkt schwenkt langsam aber stetig auf Expansion. Dies ist die Kernaussage, die in dem Arbeitsmarktbericht für Oktober zu entnehmen ist. In den vergangenen Monaten wurde der Arbeitsmarkt als Achillesferse der US-Konjunktur bezeichnet. Von dieser Einschätzung würden wir, trotz der guten Arbeitsmarktdaten noch nicht abweichen. Grund ist, dass ein Beschäftigungsaufbau von gut 100.000 Personen im Monat zwar einen expandierenden Arbeitsmarkt signalisiert. Bei einer Gesamtzahl von 130 Millionen Beschäftigten aber so gering ausfällt, als dass sich dies konjunkturell bemerkbar machen würde. Zudem zeigen zwar die meisten Arbeitsmarktindikatoren auf Expansion, jedoch nur auf eine geringe. Daher lässt sich der scheinbar absehbare positive Trend für die beiden kommenden Monate nicht einfach nach oben hin fortschreiben. Gleichwohl macht der heutige Arbeitsmarktbericht Hoffnung, dass Anfang nächsten Jahres Beschäftigungszuwächse realisiert werden können, die sich über steigende Einkommen positiv auf die private Nachfrage auswirkt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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