Nachricht
11:08 Uhr, 19.07.2002

USA: Daten deuten auf langsame Erholung hin

Ein Schlüsselindikator für die US-Wirtschaftsentwicklung blieb im Juni unverändert und gibt einen weiteren Hinweis auf die Unebenheit des Pfades, auf der sich die Wirtschaftserholung aus dem Tal bewegt.

Belastend, so die Meinung von Analysten, wirkt zur Zeit die Schieflage an den Börsen. Das Haushaltsdefizit der US-Amerikaner wird in diesem Jahr über 50 Prozent höher erwartet, als noch vor einem Monat, da Steuerausfälle auf Spekulationsgewinne ein tiefes Loch im Haushalt auftun werden.

Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe am gestrigen Donnerstag gaben Anlass zur Hoffnung beim schwachen Arbeitsmarkt. Die Anzahl der Erstanträge fiel auf ein 17-Monatstief.

"Die Zahlen reflektieren die lahme Natur dieser Erholung," meint Mark Vitner, Ökonom bei Wachovia Securities. "Wir könnten weitere enttäuschende Zahlen in den nächsten paar Wochen auf uns zukommen sehen, aber keine, die auf einem Abbruch der Wirtschaftserholung hindeuten."

Das Conference Board berichtete am Donnertag, dass der Index führender Wirtschaftsindikatoren bei 112.4 stagnierte, nachdem er revidierte 0.6 Prozent im Mai stieg. Die Zahlen lagen innerhalb der Erwartungen.

"Wir sind weiterhin in einer Wirtschaftserholung ohne Gewinn- und Arbeitsmarkterholung," so eine Stellungnahme von Ken Goldstein, dem Volkswirt des Conference Board.

Der Index deckungsgleicher Indikatoren, der die aktuelle Wirtschaftssituation reflektiert, stieg im Juni um 0.3 Prozent auf 116.2 und markierte damit den vierten Zuwachs in Folge. Der Index zeitverzögert einsetzbarere Indikatoren, die vergangene Bewegungen der Wirtschaft messen, ging um 0.1 Prozent auf 100.6 zurück. Eine Indikation über 100 bedeutet expandierende Aktivität.

Aufgrund der Unabwegbarkeiten der laufenden Wirtschaftserholung hat die US-Zentralbank den Leitzins auf dem aktuellen 40-Jahrestief bei 1 3/4 Prozentpunkten gelassen. Sie kann sich dies leisten, da die Inflation auf niedrigen Niveau verbleibt. Der Großteil der Marktteilnehmer geht davon aus, dass der Leitzins im verbleibenden Jahr nicht erhöht wird und das erste Zinserhöhungen erst durchgeführt würden, wenn sich der Arbeitsmarkt erholt hat.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen