Kommentar
17:45 Uhr, 15.01.2021

DAX fällt unter 13.800 Punkte zurück - US-Verbrauchervertrauen verschlechtert sich überraschend deutlich

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • New Yorker Industriestimmung verdüstert sich
  • Wirtschaft warnt vor Herunterfahren der Industriebetriebe
  • Regierung erwägt den Mega-Lockdown
  • USA: Biden plant billionenschweres Hilfspaket
  • Italien: Conte trifft sich mit Staatspräsident Matarella
  • Deutschland: Erneut über 1.000 Corona-Todesfälle
  • Frankreich verschärft Ausgangssperren
  • Strafverfahren gegen Ex-VW-Chef Winterkorn eingestellt
  • SAP erreicht Jahresziele
  • BMW setzt auf 2021
  • General Electric verklagt Siemens Energy
  • Nordex hält Auftragsvolumen 2020 stabil
  • JPMorgan übertrumpft alle
  • Citigroup schlägt sich wacker

DAX

  • Die Verschärfung der Coronakrise und die Debatte über einen noch härteren Lockdown haben die Anleger am Freitag verunsichert. Auch die Aussicht auf ein weiteres, billionenschweres Konjunkturpaket in den USA konnte die Anleger am letzten Handelstag der Woche nicht begeistern. Der DAX sank um 1,44 Prozent auf 13.787,73 Zähler. Auf Wochensicht beträgt das Minus 1,86 Prozent. Besonders kritische Töne kamen am Freitag aus der Chemiebranche. Ein erneutes Herunterfahren der Industrie im Zuge eines schärferen Lockdowns berge Risiken und Industriebetriebe müssten offen bleiben, forderten der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Chemie-Arbeitgeberverband BAVC. Derweil wird die Bevölkerung in Deutschland von mehr und mehr Politikern auf den nunmehr dritten Lockdown eingeschworen. Dieser soll alle bisherigen an Härte übertreffen. Bundeskanzlerin Angela Merkel will schon kommende Woche und nicht erst wie geplant am 25. Januar mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Die SAP-Aktie ist heute in einem schwachen Marktumfeld ein Lichtblick. Der Softwareriese hat überraschend vorläufige Zahlen vorgelegt und seine Jahresziele erreicht.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Citigroup hat im vierten Quartal vergangenen Jahres solide Zahlen erreicht. Der Gewinn sank um 7 Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar. Je Aktie verdiente die Bank 2,08 Dollar. Analysten hatten mit 1,34 Dollar gerechnet. Die Einnahmen gingen um 10 Prozent auf 16,5 Mrd. Dollar zurück. Hier hatten Analysten 16,7 Mrd. Dollar prognostiziert.
  • Die US-Großbank J.P. Morgan Chase hat ihren Gewinn im vierten Quartal trotz Corona-Krise um 42 Prozent gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Die Bank erzielte einen Gewinn von 12,1 Mrd. Dollar nach 8,5 Mrd. vor Jahresfrist. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 3,79 Dollar. Die Auflösung von Kreditrückstellungen brachte 2,9 Mrd. Dollar ein. Die Nettoeinnahmen stiegen leicht um 1 Prozent auf 30,2 Mrd. Dollar.
  • Die US-Großbank Wells Fargo hat im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember mehr verdient als im Vorjahr. Der Gewinn stieg um 4 Prozent auf 3,0 Mrd. Dollar. Die gesamten Erträge fielen um 10 Prozent auf 17,9 Mrd. Dollar. Die Ergebnisse stehen wegen der Pandemie und juristischen Problemen weiter unter Druck, warnte CEO Charlie Scharf.
  • Toyota ist der dritte Autobauer, der wegen Verstößen gegen das US-Luftreinhaltungsgesetz "Clean Air Act" zu einer Strafe verurteilt wird. Die US-Umweltbehörde EPA warf Toyota vor, sich von etwa 2005 bis 2015 nicht oder nicht ausreichend an gesetzliche Berichtspflichten zu potenziellen Defekten und Rückrufen von Komponenten zur Abgaskontrolle gehalten zu haben. Die Zahlung von 180 Mio. Dollar erfolgt im Rahmen eines Vergleichs.
  • Der US-Pharmakonzern Pfizer wird vorübergehend die Liefermenge seines gemeinsam mit BioNTech entwickelten Corona-Impfstoffes an europäische Länder senken. Grund sei ein Hochfahren der Produktionskapazitäten. „Die zeitweise Senkung wird alle europäischen Länder betreffen", hieß es von der norwegischen Gesundheitsbehörde.
  • Der frühere BMW-Chef Harald Krüger will laut manager magazin nun doch nicht die Nachfolge von Aufsichtsratschef Ulrich Lehner antreten. Krüger habe aus persönlichen Gründen abgesagt. Der ehemalige Automanager ist seit 2018 Mitglied im Aufsichtsrat des Bonner Konzerns.
  • Der Autobauer BMW erwartet nach dem Krisenjahr 2020 eine Erholung. Der Konzern rechnet 2021 mit einer hohen Nachfrage und will vor allem bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen stark zulegen. Laut dem Vertriebsvorstand Pieter Nota will man dieses Jahr wieder, „profitabel wachsen". Ob die Verkaufszahlen bereits wieder das Niveau von 2019 von 2,538 Mio. ausgelieferten Autos erreichen wird, ließ Nota offen. Im vergangenen Jahr musste BMW einen Absatzrückgang um 8 Prozent auf 2,325 Mio. Autos hinnehmen.
  • Die deutsche Chemiebranche hat vor einem erneuten Herunterfahren der Industrie im Zuge eines schärferen Lockdowns gewarnt. Industriebetriebe müssten offen bleiben, forderten der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Chemie-Arbeitgeberverband BAVC. „Wer mitten in der härtesten Krise der letzten Jahrzehnte die Wirtschaft abschalten will, muss erklären, wie das Geld für die zahlreichen Hilfsmaßnahmen erwirtschaftet werden soll", sagte BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. Die Branche habe ihre Standards im Gesundheitsschutz kontinuierlich optimiert. Doch werde es nicht gelingen, die Industrieproduktion von zu Hause zu erledigen.
  • Nach der Einstellung des Strafverfahrens gegen die aktuelle VW-Spitze wegen Marktmanipulation im Dieselskandal ist auch der entsprechende Prozess gegen Ex-Konzernchef Winterkorn geplatzt. Dies teilte das LG Braunschweig am Freitag mit. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die zu erwartende Strafe in diesem Prozess im Vergleich zu anderen Delikten, wegen derer Winterkorn vor Gericht steht, gering sei. An dem geplanten Betrugsprozess wegen erhöhter Diesel-Abgaswerte hält das Gericht deshalb fest.
  • Das Musterverfahren gegen den Autobauer Daimler im Zusammenhang mit der Dieselaffäre könnte bald starten. Das Landgericht Stuttgart hat dafür nun einen Vorlagebeschluss erlassen und dem Oberlandesgericht vorgelegt, wie die Kanzlei TILP mitteilte. Das Gericht bestätigte die Angaben.
  • Die Finanzaufsicht Bafin hatte am 18. Februar 2019 für zwei Monate Leerverkäufe mit Wirecard-Aktien untersagt. Das Verbot wurde von der Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele durchgedrückt, obwohl weder die Handelsüberwachung noch die hessische Börsenaufsicht damals einen Anlass zum Eingreifen sahen. Das geht aus mehreren Schreiben hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegt.
  • Der Softwarekonzern SAP hat im vergangenen Jahr seine Ziele erreicht. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg nach einem guten vierten Quartal leicht auf 8,28 Mrd. Euro, teilte der DAX-Konzern unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Im Cloudgeschäft sei es trotz neuer Lockdowns in vielen Ländern gelungen, einen eindrucksvollen Schlusspunkt für das Jahr zu setzen, hieß es. Die Cloud-Erlöse stiegen währungsbereinigt um 13 Prozent. Für das kommende Jahr, in dem SAP die Transformation zum Cloud-Anbieter weiter vorantreiben will, geht der Konzern von einem Rückgang des bereinigten Betriebsgewinns auf 7,8 bis 8,2 Mrd. Euro aus.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat im vergangenen Corona-Krisenjahr dank einer Beschleunigung im vierten Quartal sein Auftragsvolumen nahezu stabil halten können. „Im Vergleich zum Vorjahr entspreche die Leistung von 6,02 Gigawatt einem Rückgang um rund drei Prozent, teilte Nordex am Freitag mit. „Bedeutende Großprojekte sowie eine Vielzahl an Aufträgen vor allem aus unseren europäischen Kernmärkten sorgten am Jahresende dafür, dass wir 2020 an das hohe Auftragsniveau aus 2019 anknüpfen konnten", sagte Nordex-Chef José Luis laut Mitteilung. Nordex gewann allein im vierten Quartal Aufträge mit einer Gesamtleistung von 2,26 Megawatt. Luis ist zuversichtlich, ins diesem Jahr an die Entwicklung anknüpfen zu können.
  • Der US-Industriekonzern General Electric hat in den USA Klage gegen den Konkurrenten Siemens Energy eingereicht. GE wirft dem Unternehmen vor, sich mit illegalen Mitteln Vorteile für Angebote von Gasturbinen an einen Energieversorger beschafft zu haben. Der Fall reiche zurück bis Mai 2019. Siemens Energy gehörte seinerzeit noch zum Siemens-Konzern. GE bezifferte den Schaden auf mehr als eine Mrd. Dollar.
  • Der Online-Möbelhändler Westwing hat im Corona-Jahr 2020 ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Der Umsatz stieg vorläufigen Zahlen zufolge um 62 Prozent. Da der Wert 2019 bei 267 Mio. Euro lag, ergibt sich daraus ein rechnerischer Wert von rund 433 Mio. Euro. Westwing selbst hatte seinen Investoren ein Umsatzwachstum von 55 bis 65 Prozent in Aussicht gestellt. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das SDAX-Unternehmen damit, das obere Ende der prognostizierten 37 bis 48 Mio. Euro zu erreichen.
  • Die im Laufe des vergangenen Jahres angehobene und daher mittlerweile recht üppige staatliche Förderung hat den Verkauf von Elektroautos in Deutschland in die Höhe schnellen lassen. Beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gingen im abgelaufenen Jahr Anträge für 255.039 Fahrzeuge ein, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Davon entfielen 140.000 auf Batterie-Fahrzeuge und knapp 115.000 auf Plug-In-Hybride mit kombiniertem Elektro/Verbrenner-Antrieb. Die ebenfalls geförderten Autos mit Wasserstoff-Brennstoffzelle spielten mit 74 Exemplaren nur eine Mini-Nebenrolle.
  • Mehr als ein Jahr vor der Wirecard-Pleite sind mehrere Banken bereits auf Distanz zu dem damaligen DAX-Konzern gegangen, während sich die Bundesregierung noch für das aufstrebende Fintech einsetzte. Die Risiken seien als zu hoch eingeschätzt worden, sagte der Risikovorstand der Bayerischen Landesbank im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags.

Politik & Konjunktur

  • Das von der Universität von Michigan erhobene Verbrauchervertrauen in den USA ist zu Jahresbeginn um 1,5 Punkte auf 79,2 Zähler gefallen, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen etwas milderen Rückgang erwartet. Verschlechtert haben sich sowohl die Erwartungen der Verbraucher als auch die Bewertung der aktuellen Lage.
  • Italiens Wirtschaft sollte laut einer Schätzung der italienischen Notenbank mit den Corona-Wiederaufbauhilfen des Staates und der EU im Jahr 2021 wieder wachsen. Das Bruttoinlandsprodukt werde der Prognose zufolge dieses Jahr um etwa 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen, schrieb die Banca d'Italia am Freitag in ihrem Bericht. Für 2020 berechnete die Notenbank einen Rückgang das BIP von rund 9 Prozent.
  • Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise in den USA um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
  • Die Industriestimmung im Großraum New York hat sich im Januar wider Erwarten verschlechtert. Der entsprechende Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts, der Empire State Manufacturing Index, sank auf einen Stand von 3,5 Zählern. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 6,0 Punkte prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei 4,9 Punkten gelegen.
  • Die Umsätze der US-Einzelhändler sind im Dezember um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Kfz sanken um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat.
  • US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet nach Ende der Corona-Krise noch lange nicht mit Vollbeschäftigung. Trotz des erwarteten Aufschwungs in der zweiten Jahreshälfte, sei es noch ein weiter Weg zu diesem Ziel, sagte er in einem Online-Gespräch der Universität Princeton. Mit Zinserhöhungen sei vor diesem Hintergrund in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.
  • Laut einer Studie von Oxford Economics hat der von den USA ausgelöste Handelskrieg zu einem Verlust von 245.000 Arbeitsplätzen in den USA geführt.
  • Dem Bundeshaushalt drohen in der kommenden Legislaturperiode riesige Finanzierungslücken. Die Haushaltslöcher in den Jahren 2022 bis 2025 summieren sich auf rund 90 Mrd. Euro, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf Berechnungen des Bundesfinanzministeriums. Laut dem Bericht fällt bereits 2022 eine Deckungslücke von 16 Mrd. Euro an, in den beiden Folgejahren fehlen jeweils rund 22 Mrd. Euro, 2025 rund 30 Mrd. Euro.
  • Die Ausfuhren der Eurozone in die restliche Welt lagen im November mit einem Volumen von 196,7 Mrd. Euro nur ein Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte. Im Oktober lag das Minus noch bei rund neun Prozent, im August bei etwa zwölf Prozent.
  • In den Niederlanden ist die Regierung wegen einer Affäre um Kinderbeihilfen zurückgetreten. Das berichten übereinstimmend das niederländische Radio und die Nachrichtenagentur ANP am Freitag in Den Haag. Das Kabinett unter Leitung von Ministerpräsident Mark Rutte war am Freitag zu Beratungen über politische Konsequenzen aus der Affäre zusammengetreten und offenbar diesen Schritt beschlossen. Im Kampf gegen angeblichen Betrug hatten die Steuerbehörden von etwa 2013 bis 2019 von den Eltern Zehntausende Euro Kita-Zuschüsse zurückgefordert. Dadurch waren Tausende Familien in große Not geraten. In allen Jahren war der rechtsliberale Rutte Regierungschef.
  • Italien hat mitten in der Regierungskrise weitere 32 Mrd. Euro für Coronahilfen bereitgestellt. Der Ministerrat billigte in der Nacht auf Freitag einen entsprechenden Vorschlag der Regierung. Mit den Geldern sollen Arbeitnehmer, Firmen und der Gesundheitssektor unterstützt werden, aber auch Familien, die besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind. Die italienische Regierung geht damit über ihren ursprünglichen Haushaltsplan hinaus, in dem bereits Hilfen in Milliardenhöhe vorgesehen waren. 

  • Das ifo Institut hat sich für einen Vorrang des Schulunterrichts in der Corona-Bekämpfung ausgesprochen. „Es gibt keinen effektiven Schutz in Alten- und Pflegeheimen, keine entschiedenen Regeln für Großraumbüros sowie für Reisen. Außerdem werden die geltenden Kontaktregeln oft nur halbherzig durchgesetzt“, kritisierte ifo-Forscher Ludger Wößmann in der „Wirtschaftswoche“. „Andere europäische Länder haben die Schwerpunkte andersherum gesetzt. (…) Durch eine konsequentere Beschränkung der Kontakte in der erwachsenen Bevölkerung könne die junge Generation weniger stark belastet werden.
  • Nach vorläufigen Ergebnissen sind in der 51. Kalenderwoche von 14. bis 20. Dezember 2020 mind. 23.550 Menschen in Deutschland verstorben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Sterbefallzahlen liegen in diesem Zeitraum somit rund 24 % bzw. 4.568 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. In der Vorwoche lagen die Sterbefallzahlen nach aktuellem Stand 25 % über dem Vorjahresdurchschnitt.
  • Arbeitgeber-Chef Stefan Wolf sieht kurz vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde in der deutschen Metall- und Elektroindustrie keinen Bedarf für Arbeitsniederlegungen. Grund sei die ernste Corona-Lage, sagte der Gesamtmetall-Präsident der "Neuen Osnabrücker Zeitung". „Die Beschäftigten wollen, dass ihre Jobs erhalten werden, sie wollen auch wieder in den Betrieb kommen. Streiks helfen da nicht“.
  • Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat die Genehmigung für den sofortigen Weiterbau der Ostseepipeline Nord Stream 2 erteilt. Bisher wäre das erst ab Ende Mai möglich gewesen. Ob der Bau tatsächlich fortgesetzt wird, ist aktuell dennoch weiter fraglich.
  • Die Corona-Krise hat sich bei den Geldhäusern in der Eurozone laut dem EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria bislang kaum negativ bemerkbar gemacht. „Bis jetzt hat sich die Auswirkung der Covid-19-Pandemie auf die Bilanzen der Banken in Grenzen gehalten", sagte Enria in einem Workshop der italienischen Notenbank. Die Institute verfügten etwa über eine viel stärkere Kapital- und Liquiditätsausstattung als in früheren Zeiten.
  • Die Bevölkerung in Deutschland wird auf den nunmehr dritten Lockdown eingeschworen. Dieser soll alle bisherigen an Härte übertreffen. Erwogen werden die Einstellung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, Homeoffice für fast alle und eine nächtliche Ausgangssperre. Thüringen hat bereits die Landtagswahlen verschoben.Bundeskanzlerin Angela Merkel will schon kommende Woche und nicht erst wie geplant am 25. Januar mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Sie machte den Beratungsbedarf am Donnerstagabend in Sitzungen nach Informationen der dpa von mehreren Teilnehmern deutlich. Merkel wurde mit den Worten zitiert, man sei in einem Wettlauf mit der Zeit und könne nicht bis zum 25. Januar warten. Es gebe derzeit keinerlei Spielraum für Öffnungen. Im Gegenteil: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer rechnet mit Verschärfungen in der kommenden Woche. „Kindergärten komplett runterfahren, Schulen abschließen, wirklich Betretungsverbote in den Pflegeheimen, wenn kein negativer Schnelltest vorliegt - solche Dinge müssen wir besprechen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner".
  • Die Verschärfung der Corona-Maßnahmen seit Anfang Dezember stößt laut aktuellem ZDF-"Politbarometer" auf Zustimmung. Demnach sind 51 Prozent der Befragten der Meinung, dass der geltende Lockdown gerade richtig ist, ein Plus von 16 Punkten im Vergleich zu Anfang Dezember. Nur noch 28 Prozent (- 21 %) plädieren für eine Verschärfung. 18 Prozent (Dezember: 13 % ) halten die Restriktionen für übertrieben.
  • Der designierte US-Präsident Joe Biden will ein Hilfspaket in Höhe von 1,9 Bio. Dollar im Kampf gegen die Corona-Krise auflegen. Vorgesehen sind unter anderem Direktzahlungen an Bürger, die Arbeitslosenhilfe soll ausgeweitet werden. Auch Unternehmen, Bundesstaaten und Kommunen sollen unterstützt werden. Finanziert werden soll das Paket durch neue Schulden. „Wir können uns nicht leisten, nichts zu tun", sagte Biden.
  • Italiens angeschlagener Regierungschef Giuseppe Conte hat sich erneut mit Staatspräsident Sergio Mattarella getroffen. Dies wird als Signal gewertet, dass ein sofortiger Rücktritt nicht bevorsteht. Zuvor hatte die Mini-Partei Italia Viva von Ex-Premier Matteo Renzi das Bündnis verlassen. Damit ist die Koalition ohne Mehrheit. Offiziell ist ein Streit über EU-Corona-Hilfen Auslöser für den Bruch. Hinter den Kulissen soll es aber einen Machtkampf zwischen Conte und Renzi geben.
  • Stephan Weil, Minderpräsident von Niedersachsen, befürchtet eine große Insolvenzwelle in diesem Jahr. „Das Wirtschaftsjahr 2021 wird sehr schwer werden. Wir werden uns auf eine Insolvenzwelle einrichten müssen, obwohl sich der Staat größte Mühen gegeben hat, die Wirtschaft nicht im Stich zu lassen", sagte Weil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Erst gestern betonte der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch, er rechne nicht mit „einem dramatischen Anstieg" der Insolvenzen in den nächsten Monaten. Seine Politik sei darauf ausgerichtet, dies zu verhindern. Vermutlich habe es 2020 weniger Zusammenbrüche gegeben als 2019, was zeige, dass die Maßnahmen - etwa die wegen der Corona-Krise über viele Monate ausgesetzte Insolvenzantragspflicht - griffen.
  • In Deutschland haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr als zwei Mio. Menschen infiziert. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) per Freitagmorgen 22.368 neue Infektionen binnen 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der bekannten Fälle auf 2.000,958. Außerdem wurden 1.113 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet (insgesamt nun rund 45.000 Menschen).
  • Ende November vergangenen Jahres sind rund 5,5 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland mit 50 und mehr Beschäftigten tätig gewesen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit ging die Zahl der Beschäftigten gegenüber November 2019 um knapp 160.000 oder 2,8 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2020 veränderte sich die Zahl der Beschäftigten min November kaum (-0,1 %).
  • Im Kampf gegen das Coronavirus will Frankreich die nächtliche Ausgangssperre auf dem gesamten Festland auf 18 Uhr vorziehen. Die Regelung solle ab Samstag für mindestens 15 Tage gelten, kündigte Premierminister Jean Castex an. „Es ist nicht möglich, das Haus aus persönlichen Gründen zu verlassen", sagte er. Auch Geschäfte sollen ab 18 Uhr schließen.

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