USA: Beeindruckendes Produktivitätswachstum
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1. Die Produktivität ist im zweiten Quartal 2003 um 5,7 % (annualisiert) gegenüber dem Vorquartal gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 4,1 %; DekaBank: 4,0 %). Der Produktivitätszuwachs ist beeindruckend und bot eine positive Überraschung. Die Lohnstückkosten sanken entsprechend deutlich gegenüber dem Vorquartal um 2,1 % (annualisiert) (Bloomberg-Umfrage: -1,0 %; DekaBank: -1,5 %).
2. Die Produktivität berechnet sich aus dem Volumen der produzierten Güter dividiert durch die Anzahl der geleisteten Arbeitstunden. Während die Produktion im zweiten Quartal um 3,4 % anstieg, verringerte sich die Anzahl der geleisteten Arbeitstunden um 2,2 % (jeweils annualisiert). Bereits nach der Bekanntgabe der Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal vor einer Woche war klar, dass es erneut einen deutlichen Produktivitätszuwachs geben würde. Aber die Bereinigungen der Produktion (u. a. ohne Landwirtschaft) haben zu einem höheren Anstieg geführt als wir dies eingestellt hatten. Zudem gab es eine Revision bei der Statistik der geleisteten Arbeitsstunden. Die gestiegenen Arbeitskosten sind von der Produktivitätsentwicklung überkompensiert worden. Insgesamt ergibt sich eine weitere Entlastung für die Unternehmen im Zuge der gesunkenen Lohnstückkosten.
3. Wie ist die Produktivitätsentwicklung zu bewerten? - Fast ausschließlich positiv.
- Sicherlich ist die gute Produktivitätsentwicklung der vergangenen Quartale auch zyklisch bedingt gewesen. Denn in der Zeit nach einer Rezession sehen sich die Unternehmen gezwungen, die Produktion effizienter zu gestalten. Bei wieder anziehender Nachfrage kann diese dann auch bei rückläufiger Beschäftigung bedient werden. Beides zusammen sorgt für hohe Produktivitätszuwächse.
- Das beeindruckende Produktivitätswachstum in den Vereinigten Staaten knüpft nahtlos an den steileren Trend der zweiten Hälfte der neunziger Jahre an. Ging man zuvor von einem langfristigen Produktivitätswachstum um etwa 1,5 % pro Jahr aus, so musste diese Einschätzung im Zusammenhang mit den produktivitätsstiftenden Investitionen nach oben revidiert werden. Die in dem Schaubild zu sehenden Trendgeraden zeigen das unterschiedlich starke Produktivitätswachstum, das in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre bei etwa 2,5 % pro Jahr lag, also rund 1 Prozentpunkt höher als zuvor. An diese Entwicklung, die kennzeichnend für die New Economy war, schließen die letzten Produktivitätsdaten an.
- Der Fleck auf der weißen Weste des kräftigen Produktivitätswachstums ist, dass die Beschäftigungsschwelle, also die Nachfrageerhöhung, ab der zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, ansteigt. Vor diesem Hintergrund und angesichts des bislang noch recht schwachen Arbeitsmarktes gehen wir in unserer Prognose auch nur von einer verhaltenen Beschäftigungsdynamik in den nächsten Quartalen aus.
4. Insgesamt erwarten wir, dass sich das Produktivitätswachstum als ein Segen für die amerikanische Volkswirtschaft erweisen wird. Über höhere Gewinne und steigende Einkommen dürfte sich eine anhaltende Investitionskonjunktur ergeben, die die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung stabiler macht. Die heute ebenfalls veröffentlichten Daten der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der Vorwoche sind mit 390.000 Personen abermals so ausgefallen, dass man zumindest eine Stabilisierung am amerikanischen Arbeitsmarkt vor Augen hat. Wie schon am Montag und am Dienstag sind die Konjunkturdaten für diese Woche erfreulich ausgefallen.
Quelle: DekaBank
Info: Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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