USA: Ausbruch aus Seitwärtsrange erneut vertagt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Nachdem sich die Wall Street Mitte August schon für einen Ausbruch aus ihrer mehrwöchigen Seitwärtsbewegung in Stellung gebracht hatte, versetzte der aufgestaute Konsolidierungsbedarf den Börsenhoffnungen einen Dämpfer. Markttechnische Gründe verhinderten, dass sich das Aufwärtsmomentum vor wichtigen Chartmarken aufrechterhalten ließ. Vor allem enttäuschte, dass der S&P500 sein Juli-Top von 1015 Punkten nicht überspringen konnte und somit seinen Status als "Missing Link" zu den etablierten Märkten mit erst kürzlich erreichten neuen Jahreshöchstkursen beibehielt. Nachdem dieser Fixpunkt nun schon so oft als Katalysator für das internationale Kursgeschehen zitiert wurde, hat sich die Symbolkraft dieser Marke tatsächlich erhöht. Darüber hinaus fehlte der internationalen Leitbörse in der zweiten Augusthälfte der Rückenwind positiver Unternehmensdaten, um den Börsenmotor auf höhere Drehzahl zu bringen. Erst zum Monatsultimo und in der ersten Septemberwoche stehen wieder die "Heavy Weights" unter den Konjunktur- und Frühindikatoren an, um der Börse neue Richtungsvorgaben zu liefern.
Gewinnentwicklung als Trendsetter
In den USA erwies sich der Optimismus zu Beginn der Q2-Berichtssaison als begründet. Nachdem die S&P500-Unternehmen nahezu vollzählig ihre Bilanzen präsentierten, errechnet sich für die bereinigte Gewinnbasis ein Anstieg von rund 11 Prozent zum Vorjahr. Eine Mehrzahl der Unternehmen konnte dabei positiv überraschen, so dass die vorab für den Gesamtmarkt erwartete Gewinnsteigerung von 5,3 Prozent übertroffen werden konnte. Allerdings stellen die Vergleichsrechnungen oftmals auf operative Nettoergebnisse ab, die wichtige Sonderbelastungen insbesondere im Zuge von Restrukturierungen ausklammern. Hinzu kommt, dass die Verkaufszahlen der international operierenden Konzerne teilweise von deutlich gestiegenen Auslandsumsätzen profitierten, die von der - zuletzt wieder korrigierten - Dollar-Schwäche begünstigt wurden. Erst Ende September ist mit der anlaufenden Q3-Vorberichtssaison wieder mit einem breiteren Nachrichtenfluss seitens der Unternehmen zu rechnen. Bis dahin gilt das Szenario einer konjunkturgetriebenen Gewinnerholung der Unternehmen für die Wall Street weiter. Von der Vielzahl der regelmäßig veröffentlichten Wirtschaftsindikatoren wird das Bild einer sich konkretisierenden Wachstumsbelebung mehrheitlich unterstützt. Aus dem Unternehmensbereich fehlen jedoch noch die Hinweise auf eine sich in der Breite verbessernde Lagebeurteilung. Lediglich einzelne Marktführer verwiesen auf bessere Branchenbedingungen, ohne sich jedoch an die Spitze einer Aufschwungbewegung in ihrer Peer Group setzen zu können. Nach wie vor erscheinen die Gewinnerwartungen für den Gesamtmarkt mit einem Zuwachs von rund 10 Prozent für die zweite Jahreshälfte optimistisch, zumal das Kosteneinsparungspotenzial der Firmen zunehmend ausgereizt ist. Positiv bleibt hingegen das Liquiditätsumfeld dank anhaltend hoher Zuflüsse bei US-Aktienfonds. Vorerst fehlen jedoch auch saisonbedingt noch entscheidende Triebfedern, die das Aufwärtsmomentum der US-Börse rasch in Gang setzen können. Folglich sollte die Wall Street nur verzögert aus ihrer beharrlichen Seitwärtsbewegung herausfinden, zumal sich auch das erreichte Bewertungsniveau zinsbereinigt nicht mehr als attraktiv darstellt.
Treasuries wieder vor Entspannung
Nach der scharfen Gegenkorrektur um 150 Basispunkte für 10-jährige Treasuries seit dem 45-Jahrestief hat sich der Zinsanstieg verlangsamt. Belastende Faktoren wie die schwieriger verlaufenden Treasury-Auktionen des USSchatzamtes angesichts des ausufernden Haushaltsdefizits und insbesondere die zunehmend optimistischeren Konjunkturerwartungen erscheinen eingepreist, teilweise sogar überzeichnet. Entsprechend dürfte der Verkaufsdruck auslaufen und das Bondumfeld vor einer Entspannung stehen. Im Zuge von Zwischenerholungen sollten sich 10-jährige Treasuries in den kommenden Monaten wieder der 4 Prozent- Marke annähern können.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.