Kommentar
12:22 Uhr, 17.04.2024

US-Wahlen im Fokus: „Trump-Trade“ statt KI-Euphorie

Es läuft rund an den Börsen. Zumindest die großen Aktienindizes stürmen von einem Hoch zum nächsten. Unter der Motorhaube der Kursbarometer zeigt sich aber ein differenziertes Bild. Mit Blick auf die kommenden Monate könnte gerade in den USA eine Sektor-Rotation stattfinden.

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Eine wichtige Rolle spielen dabei die Präsidentschaftswahlen im November.

Die Rallye an den Aktienmärkten setzt sich auch im laufenden Jahr weiter fort. Der marktbreite S&P 500 liegt nach seinem 26-prozentigen Zuwachs im vergangenen Jahr per Ende März schon wieder knapp zweistellig im Plus. Ähnlich beeindruckend ist die bisherige Vorstellung des bislang ähnlich starken Nasdaq 100. Dieser konnte seinen Wert 2023 sogar um mehr als 55 Prozent steigern. Von einer Verschnaufpause ist am US-Markt also nichts zu sehen. Dabei hätte das klassische Muster von US-Wahljahren durchaus einen etwas anderen Verlauf erwarten lassen. Das letzte Jahr einer Amtsperiode hat sich in der Vergangenheit zumeist durch einen durchwachsenen Start ausgezeichnet. Erst im zweiten Halbjahr ging es durchschnittlich dann spürbar aufwärts.

US-Indizes von Schwergewichten getrieben

Dass der bisherige Jahresverlauf davon abweicht, ist vor allem den großen Technologiewerten zu verdanken. Die sind in den genannten Indizes durch ihre hohe Marktkapitalisierung mittlerweile sehr prominent vertreten. Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft und Nvidia kommen im S&P 500 auf einen Anteil von 28 Prozent. Getrieben von der anhaltenden KI-Euphorie haben diese sechs Aktien im Alleingang für den Anstieg des Index seit Anfang 2023 gesorgt. Im laufenden Jahr sind es bislang vor allem Nvidia und Meta Platforms, die überdurchschnittlich stark zulegen konnten.

Nach dem Ende der aus Sicht der meisten Big Techs sehr positiven Berichterstattung zum ersten Quartal gehen die Analysten der DZ Bank nun aber davon aus, dass der größte Teil des „KI-Kurs-Schwungs“ erst einmal erschöpft sein dürfte. Eine deutliche Korrektur der US-Indizes erwarten sie deshalb aber nicht. Stattdessen könnte es zu einer Sektor-Rotation kommen. Bei der würden vor allem zyklische Sektoren, also die „Old Economy“, wieder stärker in den Fokus der Investoren rücken. Ein Grund für diese Annahme ist die sehr wahrscheinliche Kandidatur von Donald Trump für die im November anstehende Präsidentschaftswahl. Dem Republikaner werden trotz aller Skandale gute Chancen eingeräumt, seinen Nachfolger Joe Biden im Amt abzulösen und sich nach der ersten Amtszeit (2016 bis 2020) erneut seinem Motto „Make America Great Again“ zu widmen.

Unternehmen mit USA-Fokus als „Trump-Profiteure“

Trump steht vor allem für eine expansive und protektionistische Wirtschaftspolitik. Das könnte vielen heimischen Unternehmen mit Fokus auf den US-Markt zugutekommen. Die DZ BANK spricht daher bereits vom sogenannten „Trump-Trade“. Dieser könnte den bisherigen KI-Boom bei der Aktienmarktentwicklung nahtlos ablösen. Als Sektoren, die von einem erneuten Wechsel an der Spitze der USA am meisten profitieren dürften, gelten neben der Finanz- und Baubranche vor allem Energieaktien aus den Bereichen Öl, Kohle und Uran. Hintergrund dieser Überlegung ist, dass sich die Republikaner wieder mehr den fossilen Energiequellen und der Atomkraft zuwenden. Erneuerbaren Energien soll hingegen weniger Geld zur Verfügung stehen.

Übergeordnet spricht das für diejenigen US-Aktienindizes, die nicht so stark von der Entwicklung der großen Tech-Aktien abhängig sind. Neben dem gleichgewichteten S&P 500 Equal Weight ist hier der traditionsreiche Dow Jones Industrial Average zu nennen. Dieser Index beinhaltet insgesamt nur 30 amerikanische Unternehmen, deren Aktien zudem nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet werden, sondern rein auf Grundlage ihrer Aktienkurse. Die fünf Top-Holdings sind: United Health Group, Microsoft, Goldman Sachs, Home Depot und Caterpillar.

Mini Long Future auf den Dow Jones Industrial Average

Der Dow Jones hinkt der sehr positiven Entwicklung der anderen großen Kursbarometer in den USA spürbar hinterher. Seit Anfang 2023 ging es hier „nur“ um rund 19 Prozent nach oben. S&P 500 (+36 Prozent) und Nasdaq 100 (+67 Prozent) weisen deutlich stärkere Zuwächse aus. Womöglich kommt es im Zuge der erwähnten Sektor-Rotation demnächst zu einem Favoritenwechsel. Für risikobereite Anleger, die sich mit diesem Szenario anfreunden können, könnten sich endlos laufende Mini Long Futures eignen. Eine denkbare Option wäre beispielsweise der Mini Long Future der DZ BANK auf den Dow Jones mit der WKN DJ5RGM. Das Bezugsverhältnis beträgt 1/100.Mit diesen Hebelprodukten nehmen sie überproportional an Kursgewinnen teil. Der Hebel wirkt jedoch auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Caterpillar macht die Hälfte seiner Umsätze in den USA

Bei den Einzelwerten fällt auf, dass die Aktie von Caterpillar zuletzt deutlich relative Stärke gezeigt hat. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um gut 20 Prozent gestiegen, während der Dow Jones nur rund fünf Prozent zulegen konnte. Auf Ein-Jahressicht liegt Caterpillar sogar mit gut 60 Prozent im Plus. Das amerikanische Unternehmen ist der weltweit führende Hersteller von Bergbau-, Bau- und Betriebsausrüstungen, Diesel- und Erdgasmotoren sowie Industriegasturbinen. Geld verdient Caterpillar vor allem mit dem Verkauf von Maschinen und Motoren. Die Hälfte der Umsätze wird in den USA generiert, weshalb der Konzern auch als potenzieller Profiteur im Falle einer Amtsübernahme von Donald Trump gilt.

Discount-Zertifikat auf Caterpillar

Nach dem steilen Kursanstieg der Aktie wäre bei Caterpillar bis zum Jahresende unter dem Strich aber auch eine Seitwärtsbewegung denkbar. Für Anleger, die diese These vertreten, könnten Discount-Zertifikate eine interessante Option darstellen. Das Discount-Zertifikat der DZ BANK auf Caterpillar mit der WKN DJ4UN8 läuft bis zum 31. Dezember 2024. Das Produkt bietet Anlegern gegenüber dem Direktinvestment in die Aktie aktuell einen spürbaren Abschlag und ermöglicht dadurch eine attraktive Laufzeitrendite. Einzige Voraussetzung: Caterpillar notiert bei Fälligkeit auf oder über dem Cap bei 300,00 US-Dollar. Dann können Anleger die vollen Ertragschancen des Discount-Zertifikats ausschöpfen. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Erläuterungen und Risikohinweise zu den Produkten

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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