US-Verbraucher schöpfen wieder Hoffnung - aber noch keine Bodenbildung am Häusermarkt
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1. Die US-Verbraucher schöpfen langsam wieder Hoffnung: Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen ist im April um 12,3 auf 39,2 Punkte angestiegen (Bloomberg-Umfrage: 29,7 Punkte; DekaBank: 32,0 Punkte).
2. Insbesondere das Vertrauen in die Zukunft hat sich spürbar verbessert: Die Erwartungskomponente legte um 19,3 auf 49,5 Punkte zu. Zugleich war erstmals seit Juli 2008 wieder ein Anstieg der Lagekomponente zu beobachten. Dies könnte vielleicht sogar signalisieren, dass die Rezession sich derzeit ihrem Ende zuneigt. In der Vergangenheit erfolgte der erste Anstieg der Lagekomponente des Verbrauchervertrauens regelmäßig erst am Ende bzw. nach dem Ende der Rezession. Blickt man auf die Detailfragen, so waren es insbesondere die Erwartungen hinsichtlich der Wirtschaft im Allgemeinen und hinsichtlich des Arbeitsmarktes, die nach oben schossen. Die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket sowie die ersten Stabilisierungsanzeichen an den Finanzmärkten dürften auch bei den Verbrauchern ihre positiven Spuren hinterlassen haben. Für die kommenden Monate ist jedoch keine Euphorie angesagt. Die moderate Erholung wird nur langsam bei den privaten Haushalten ankommen. Zu groß sind die Belastungen aus der Krise, die nun in einem mühsamen und langwierigen Prozess abgebaut werden müssen – auch mit Blick auf den Wohnimmobilienmarkt.
3. Der Case Shiller 20 Städte-Index, der die Hauspreise in den wichtigsten US-Metropolen abgreift, fiel im Februar im Vorjahresvergleich um 18,6 % und damit etwas weniger als erwartet (DekaBank und Bloomberg-Median: -18,7 %). Obwohl der 26. Rückgang im Jahresvergleich in Folge und der monatliche Preisverfall von -2,2 % keine Illusionen über den Zustand des Häusermarktes in den Städten zulassen, liegt wahrscheinlich die stärkste monatliche Abwärtsdynamik, gemessen im Januar mit -2,8 % mom und -19,0 % yoy, hinter uns.
4. Die Breite des Abschwungs hält unverändert an. Im Monats- wie im Jahresvergleich hatten alle Metropolen des Case Shiller 20 Städte-Index negative Vorzeichen. Die stärkste Abwärtsdynamik verzeichneten Phoenix (-35,0 % yoy), Las Vegas (-31,7 % yoy) und San Francisco (-31,0 % yoy). Nur noch in fünf Städten gingen die Preise um weniger als 10 % zurück: Dallas (-4,5 % yoy), Denver (-5,7 % yoy), Boston (-7,2 % yoy), Charlotte (-9,4 % yoy) und Cleveland (-8,5 % yoy).
5. Der letzte Woche veröffentlichte FHFA-Verkaufs-Index (vormals OFHEO-Index), der die landesweite Entwicklung abgreift, hatte zum zweiten Mal in Folge steigende Preise angezeigt. Die in den FHFA-Index eingehenden Preise stammen allerdings aus Hausverkäufen, die zum einen vom FDIC-Programm zur Stabilisierung des Häusermarktes besonders profitieren (Fannie Mae- und Freddie Mac-Hypotheken im sog. Conforming Loan-Segment). Zum Zweiten sind im nationalen Durchschnitt die Preise nicht so stark gestiegen wie in den Metropolen. Dort hat sich ein größeres Überangebot und auch Rückschlagspotenzial aufgebaut, welches noch bereinigt werden muss. Deswegen sehen wir in den heutigen Case Shiller- Zahlen auch noch kein Zeichen einer Bodenbildung in den Städten. Allerdings weisen die Futures, die für den Case Shiller 10-Städte-Index gehandelt werden, den Tiefpunkt der Hauspreise jetzt bereits im Mai 2010 und nicht mehr für Ende 2010 aus.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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