Kommentar
08:04 Uhr, 31.05.2023

US-Schuldendeal nimmt wichtige Hürde

Die Vereinbarung zur Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze für zwei Jahre hat mit knapper Mehrheit das "House Rules Committee" passiert und damit eine wichtige parlamentarische Hürde genommen. Heute wird das Repräsentantenhaus über die Vereinbarung abstimmen.

Das "House Rules Committee" entschied am Dienstagabend, dass der Gesetzentwurf zur Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze heute zur Abstimmung im Repräsentantenhaus kommt. Zuvor war befürchtet worden, dass republikanische Hardliner eine Abstimmung im Plenum verhindern könnten.

Allerdings fiel die Mehrheit im "House Rules Committee" denkbar knapp aus: Nur mit 7 zu 6 Stimmen wurde entschieden, dass der Gesetzentwurf dem gesamten Repräsentantenhaus zur Beratung und Abstimmung vorgelegt wird.

US-Präsident Joe Biden und der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy von den Republikanern, hatten sich am Wochenende auf die Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze bis Anfang 2025 geeinigt. Im Gegenzug sind Kürzungen bei den Staatsausgaben vorgesehen, die aber geringer ausfallen als von vielen Republikanern gewünscht.

Eine Zustimmung im Repräsentantenhaus und im Senat ist keineswegs sicher, da es sowohl bei den oppositionellen Republikanern als auch bei den regierenden Demokraten teilweise Widerstand gegen die Vereinbarung gibt. Für sehr konservative Republikaner fallen die Einsparungen zu gering aus, während progressive Demokraten die Kürzungen als zu umfangreich ansehen. In den USA wird im Repräsentantenhaus und im Senat weit weniger nach Parteilinien abgestimmt als etwa im Bundestag. Auch deshalb ist es keineswegs sicher, dass der Gesetzentwurf im ersten Anlauf eine Mehrheit erhält.

Eine baldige Zustimmung zum Gesetzentwurf ist notwendig, um einen US-Zahlungsausfall und einen Staatsbankrott zu verhindern. Ohne Aussetzung der Schuldengrenze könnte die US-Regierung bereits ab dem 5. Juni nicht mehr über die notwendigen Mittel verfügen, um sämtlichen Verbindlichkeiten nachzukommen.

Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich heute über den Gesetzentwurf beraten und abstimmen. Sollte das Gesetz das Repräsentantenhaus passieren, folgt eine Abstimmung im Senat, möglicherweise am Freitag. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass einzelne Senatoren durch Verfahrensanträge eine Abstimmung über den Gesetzentwurf einige Tage hinauszögern könnten. Es bleibt also spannend, ob der Deal zur Aussetzung der Schuldengrenze wirklich rechtzeitig verabschiedet wird.

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2 Kommentare

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  • Takeprofit_01
    Takeprofit_01

    Herr Baron, was empfehlen Sie vor diesem Hintergrund - wobei noch unklar ist in welche Richtung sich die Spannung auflösen wird - hinsichtlich Positionierungen am Aktien- / Anleihen-Markt?😉

    09:41 Uhr, 31.05.2023
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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