Kommentar
17:01 Uhr, 20.12.2007

US-Rohölvorräte rutschen unter den 5-Jahresdurchschnitt

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Die US-Rohöllager wurden in der vergangenen Woche mit einer Veränderung um -7,6 Mio. Barrels deutlich stärker abgebaut als erwartet (Bloomberg-Median: -1,5 Mio. Barrels). Damit rutschten die aktuellen Ölvorräte knapp untern den 5-Jahresdurchschnitt. Die Aufstockung der Benzinvorräte brachte hingegen mit 3,0 Mio. Barrels eine positive Überraschung (Bloomberg-Median: 0,8 Mio. Barrels). Die derzeit vorherrschende ungewöhnliche Kälte in wichtigen Heizregionen der USA führte in der vergangenen Woche zu einer Reduzierung der Heizöl- und Diesellagerbestände um 2,2 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -0,5 Mio. Barrels). Dass hier noch ein weiterer Abbau bevorsteht, deutet der sprunghafte Anstieg der Heizöl- und Dieselnachfrage im Vergleich zur Vorwoche um beachtliche 8,1 % an. Die Kapazitätsauslastung der Raffinerien sank um 0,9 Prozentpunkte auf 87,8 %. Der Ölpreis ist kurz nach der Datenveröffentlichung angestiegen.

2. Der Ölpreis hat den Anstieg um gut 4 US-Dollar, der im Gefolge der Ankündigung einer Liquiditätsspritze einiger Zentralbanken am vergangenen Mittwoch erfolgte, im Laufe der Woche eingebüßt. Der Preis für die Sorte WTI notiert wieder im Bereich von 90 US-Dollar pro Barrel. Die Äußerung des algerischen Ölministers, dass die OPEC bei ihrem nächsten Treffen im Februar die Förderquoten erhöhen könnte, beruhigte die Märkte ein wenig. Auch die Erholung des US-Dollar – im Anschluss an die höher als erwartet ausgefallene US-Inflationsrate am Freitag und die damit gesunkene Wahrscheinlichkeit für weitere US-Leitzinssenkungen – drückte in den vergangenen Tagen die Ölnotierungen in der Tendenz nach unten.

3. Die Positionierung der Rohölspekulanten ist in der vergangenen Woche nahezu unverändert geblieben. Derweil veränderte sich der Ölpreis im Wochendurchschnitt bis einschließlich 11. Dezember mit einem Rückgang um 70 US-Cents (auf 88,6 US-Dollar pro Barrel) ebenfalls nicht nennenswert. Seitdem notiert der Ölpreis aber in der Tendenz um wenige Dollar höher, sodass nicht auszuschließen ist, dass die nichtkommerziellen Händler in der laufenden Woche ihre Netto-Long-Positionen ausgebaut haben.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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