US-Rohöllagerabbau treibt Ölpreis
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1. Die Märkte zeigten deutlich ihre Enttäuschung über die gestrigen US-Lagerdaten. Der Ölpreis für die Sorte WTI erreichte ein neues Rekordniveau von über 112 US-Dollar pro Barrel. Die Rohölbestände wurden in der vergangenen Woche überraschend um 3,1 Mio. Barrels abgebaut, während die von Bloomberg befragten Analysten mit einem Anstieg um 2,3 Mio. Barrels gerechnet hatten. Ein Grund für den Abbau dürfte die wieder etwas stärkere Ölnachfrage gewesen sein. Sie stieg merklich an und erreichte in der vergangenen Woche das erste Mal seit Ende Januar beinahe ihr Vorjahresniveau. Aufgrund der schlechten Konjunkturentwicklung in den USA rechnen wir für die kommenden Monate aber nach wie vor mit einer Ölnachfrageschwäche. Die Benzinvorräte reduzierten sich mit 3,4 Mio. Barrels im Rahmen der Erwartungen (Bloomberg-Median: -3,0 Mio. Barrels). Die Heizöl- und Dieselvorräte sanken mit 3,7 Mio. Barrels stärker als erwartet (Bloomberg- Median: -1,5 Mio. Barrels). Auch hier zeigte sich die Nachfrage in der vergangenen Woche überraschend stark.
2. Erklärungen für den Ölpreisanstieg der vergangenen sieben Tage sind – mit Ausnahme der Lagerdaten – nicht einfach zu finden. Auch ohne bedeutende Nachrichten von der Rohölfront bewegte sich der Preis für die Rohölsorte WTI schon vor der Lagerdatenveröffentlichung um knapp 5 US-Dollar nach oben, im Anschluss daran um weitere 3 US-Dollar pro Barrel. Die einzige nennenswerte Ölnachricht kam in den vergangenen Tagen von der OPEC, die signalisierte, dass sie bis zum nächsten geplanten Treffen im September keine Sondersitzung einzuberufen gedenkt und somit an der Quotenschraube auch in den nächsten Monaten nicht drehen wird. Dies dürfte jedoch für die Märkte keine große Überraschung gewesen sein. Aber auch die Bewegungen an anderen Märkten dürften kaum nennenswerte Impulse für den Ölpreis gegeben haben. Gerade an den Tagen, an denen der Ölpreis merklich anstieg (bis Dienstag dieser Woche), tendierten die Aktienmärkte und der US-Dollar (gegenüber dem Euro) eher seitwärts.
3. Zuvor jedoch, in der letzten Märzwoche, zeigten sich die Aktienmärkte insgesamt freundlich, so ebbte die Suche der Investoren nach dem sicheren Anlagehafen etwas ab. An der Warenterminbörse in New York reduzierten die Spekulanten geringfügig ihre Long-Positionen auf Rohöl und bauten kräftig Short-Positionen auf. Die Netto-Long-Positionen verringerten sich um knapp 7 auf 47 Millionen. Damit setzte sich die Abbautendenz bei den Netto-Long-Positionen, die seit drei Wochen anhält, fort. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Ölspekulanten in nächster Zeit mehrheitlich das Bullenlager verlassen werden. Die Stimmung ist weiterhin volatil, sodass bei entsprechenden Nachrichten jederzeit wieder eine Ausweitung der Netto-Long-Positionierung möglich erscheint.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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