US-Renten präsentieren sich freundlicher
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Von der Europäischen Zentralbank sind in absehbarer Zeit keine Zinserhöhungen zu erwarten. Zwar haben die Verbraucherpreise in der Eurozone im August um 2,1 Prozent gegenüber Vorjahr angezogen. Dieser Anstieg ist jedoch insbesondere auf die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise zurückzuführen und daher nicht beunruhigend. Da gleichzeitig - trotz zuletzt verbesserter Konjunkturdaten - der Aufschwung vermutlich eher moderat ausfallen dürfte, ist die Zinserhöhungsfantasie inzwischen wieder weitgehend aus dem Markt gewichen, was sich insbesondere in den Renditen kurzlaufender Anleihen niederschlägt. In der Vorwoche waren speziell in den kürzeren Laufzeitsegmenten spürbare Renditerückgänge zu verzeichnen. Dagegen rentierten zehnjährige Bundesanleihen nahezu unverändert bei 4,16 Prozent. Unsere Empfehlung für kurzlaufende Rentenfonds auf Euro-Basis (UniEuroKapital, UniEuroKapital Corporates) hat vor diesem Hintergrund weiter Bestand. Von der Entwicklung am Devisenmarkt erfahren Euro-Anlagen zusätzliche Unterstützung. Die Gemeinschaftswährung verbesserte sich in den vergangenen vier Wochen gegenüber dem US-Dollar um beachtliche fünf US-Cent. Angesichts des riesigen Defizits in der amerikanischen Leistungsbilanz allein im zweiten Quartal 2003 beläuft sich der Fehlbetrag auf fast 140 Mrd. US-Dollar kommt diese Gegenbewegung allerdings nicht überraschend und stimmt mit unserem Fundamentalbild überein.
Auch in den Vereinigten Staaten ist in diesem Jahr mit keinen Leitzinserhöhungen mehr zu rechnen. Bei einer Teuerungsrate von zuletzt 2,2 Prozent halten wir gegenwärtig das Inflationsrisiko für überschaubar. In Anbetracht einer Kapazitätsauslastung von nach wir vor relativ geringen 74,6 Prozent verfügen die Unternehmen über nur begrenzten Preiserhöhungsspielraum. Überwiegend freundlich waren die jüngst veröffentlichten Konjunkturdaten. Insbesondere der Immobilienmarkt befindet sich weiterhin in äußerst robuster Fassung. Der Frühindikatorenindex der Conference Board zeigte ebenfalls weiter nach oben. Erfreuliches gab es auch vom Arbeitsmarkt zu berichten: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der letzten Woche wieder unter die wichtige Schwelle von 400.000 gesunken. Der Internationale Währungsfonds hat angesichts des verbesserten Umfelds seine Wachstumsprognose für die Vereinigten Staaten im kommenden Jahr auf 3,9 Prozent angehoben für die Eurozone liegt die Vergleichszahl lediglich bei 1,9 Prozent. Trotz eines überwiegend günstigen makroökonomischen Datenkranzes gaben die Renditen zehnjähriger US-Treasuries rund zehn Basispunkte gegenüber der Vorwoche ab. Damit liegen zehnjährige Anleihen aus den USA und Euroland wieder auf demselben Niveau (rund 4,15 Prozent). Bis Jahresende könnte es beiderseits des Atlantiks indes noch zu einem überschaubaren Renditeanstieg kommen.
In einem Referendum hat die Bevölkerung Schwedens am 14. September mit deutlicher Mehrheit gegen den Beitritt ihres Landes zur Eurozone gestimmt. Die weitverbreitete Euroskepsis hat trotz der Ermordung der Beitrittsbefürworterin Anna Lindh die Oberhand behalten. An den Märkten gab es im Anschluss jedoch nur moderate Reaktionen auf das Abstimmungsresultat. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses tendierte die Schwedische Krone zwar leichter, doch bereits einen Tag später erreichte sie wieder fast das alte Niveau gegenüber dem Euro. Die Renditeaufschläge, die für schwedische Anleihen gegenüber Bundesanleihen bezahlt werden müssen, haben sich ebenfalls nur geringfügig ausgeweitet. In den Union-Rentenfonds (z.B. UniEuropaRenta, UniEuroAspirant) halten wir auch weiterhin an unserer Übergewichtung Schwedens fest. Die positive Einstellung gegenüber Bonds aus dem skandinavischen Land beruht auf den guten Fundamentaldaten. Im Hinblick auf Wirtschaftswachstum, Haushalts- und Leistungsbilanzüberschuss übertrifft Schweden die meisten Länder der Eurozone. Risiken auf der Währungsseite bestehen natürlich fort, diese werden aber durch Sicherungsgeschäfte im vertretbaren Rahmen gehalten.
Ausblick: Nach dem Zuwachs beim ZEW-Index sehen wir auch beim Ifo-Geschäftsklimaindex einen weiteren Anstieg. Nachdem vor allem die Industrieproduktion in Deutschland zuletzt kräftig angezogen hat, sollte sich dies auch im dem wichtigen Frühindikator niederschlagen. Bei der Inflationsrate für Euroland erwarten wir nach den jüngsten Schätzungen aus Deutschland und Italien keine Überraschungen. In den USA dürfte vor allem die Auftragseingänge für langlebige Güter und das Verbrauchervertrauen die Märkte bewegen.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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