DAX geht wenig verändert aus dem Handel - Apple erleidet Niederlage gegen Epic Games - Biden will chinesische Subventionen untersuchen lassen
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Erwähnte Instrumente
- US-Erzeugerpreise: Stärkster Anstieg seit Beginn der Datenreihe
- Lagarde sagt anhaltende Krisenhilfen zu
- EZB-Holzmann: Vierte Corona-Welle hätte keine großen Auswirkungen
- Halver: EZB bleibt der „dominante Gutmensch am Anleihemarkt“.
- US-Regierung führt Impflicht für 100 Mio. Menschen ein
- EZB-Beschlüsse: Ökonomen reagieren erleichtert
- Deutsche Inflationsrate klettert auf 28-Jahres-Hoch
- SPIEGEL: Biontech rechnet mit Impfstoff für Kinder ab Oktober
- Volkswagen: Herber Verkaufseinbruch
Markt
- Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der DAX sank um 0,09 Prozent auf 15.609,81 Punkte. Auf Wochensicht beträgt das Minus rund 1,1 Prozent. Am Freitagnachmittag sorgten Meldungen, wonach US-Präsident Biden eine Untersuchung chinesischer Subventionen für Unternehmen erwäge, für Ängste vor einer Zuspitzung des weiter bestehenden Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften des Planeten. Zumal Sorgen vor einer konjunkturellen Eintrübung zuletzt ohnehin schon zu Vorsicht bei Anlegern und Händlern geführt hatten. „An den Kapitalmärkten lässt sich allmählich eine Verschiebung der Risiken ausmachen", kommentierten die Experten der Helaba. „Die Anleger scheinen sich mehr um die Konjunktur als die Inflation zu sorgen." Das Wechselspiel zwischen Inflations- und Konjunktursorgen dürfte die Börsianer auch in der neuen Handelswoche beschäftigen, in der zahlreiche Wirtschaftsdaten gegeneinander abgewogen werden müssen. Darunter sind am Dienstag die US-Verbraucherpreise, an den Folgetagen diverse regionale Stimmungsindikatoren sowie die derzeit vielbeachteten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Apple hat im Rechtsstreit mit dem Spieleanbieter Epic Games eine schwerwiegende Niederlage erlitten. Die zuständige Richterin urteilte am Freitag, dass Apple sich nach den kalifornischen Wettbewerbsgesetzen wettbewerbswidrig verhält und erließ eine dauerhafte Unterlassungsverfügung gegen Apple. Apple muss App-Entwicklern künftig erlauben, alternative Kauflinks in ihre Apps zu integrieren und andere Bezahlsysteme als das von Apple zu verwenden. Apple und Epic Games, der Erfinder des Erfolgsspiels "Fortnite", streiten sich bereits seit längerer Zeit über aus Sicht von Epic Games zu hohe Transaktionsgebühren im Apple App Store.
- Das private Haus von VW-Konzernchef Herbert Diess in dessen Heimat München war Ziel einer Farbattacke. An dem Gebäude seien Schmierereien aufgetaucht, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag. Zuvor hatte das Wirtschaftsportal "Business Insider" über den Fall berichtet. „Diess enteignen" habe demnach etwa auf der Tür gestanden. Außerdem sei ein Zettel mit Anschuldigungen gegen einen „Vertreter des deutschen Autokapitals" angeklebt worden. Der Manager habe Strafanzeige gestellt.
- Ein neues Start-up ist Gesprächsthema Nr. 1 im „Valley“, wie „Bild“-Zeitung berichtet. Altos Labs setzt vor allem auf Technologien zur biologischen Reprogrammierung, also der Verlängerung der Lebenserwartung. Die Liste prominenter Investoren sei erstaunlich: Amazon-Gründer Jeff Bezos soll zu den Geldgebern gehören. Auch der Milliardär Yuri Milner, der sein Vermögen mit Facebook-Investitionen und „Mail.ru“ machte. Laut Angaben bei den Finanzbehörden habe die Firma 270 Mio. Dollar eingesammelt.
- Facebook hat eine smarte Brille vorgestellt, mit der Fotos und Videos aufgenommen werden können. Zum Schutz der Privatsphäre leuchtet neben der Kamera eine kleine weiße LED auf, wenn die Kamera ein Foto oder Video aufnimmt. Die Aufnahmen lassen sich mit einer App auf dem Smartphone synchronisieren und in sozialen Netzwerken teilen. Mit der Ray-Ban Stories können auch Anrufe entgegengenommen oder Podcasts gehört werden.
- Die Beteiligung von Hedgefonds an privaten Geschäften, an denen in der Regel Risikokapital- und Private-Equity-Firmen beteiligt sind, hat massiv zugenommen. Seit Jahresbeginn hätten sich Hedgefonds bei 770 privaten Transaktionen mit einem Gesamtwert von 153 Mrd. Dollar eingeschaltet, heißt es in einer Analyse von Goldman Sachs. 2020 waren Hedgefonds noch an 753 Deals mit einem Gesamtwert von 96 Mrd. Dollar beteiligt.
- Der Streit zwischen Epic Games (Fortnite) und Apple (iOS) geht weiter. Epic habe Apple gebeten, das Fortnite-Entwicklerkonto wiederherzustellen", erklärte das Unternehmen in einem Tweet. Epic beabsichtige, Fortnite auf iOS in Korea neu anzubieten, in Übereinstimmung mit dem neuen koreanischen Gesetz. Dieses fordert die Öffnung des App Stores.
- Volkswagen hat im August beim Verkauf seiner Autos erneut einen Rückschlag erlitten. Weltweit lieferte VW konzernweit 616.500 Fahrzeuge aus, das waren 22,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im wichtigsten Einzelmarkt China wurde VW im vergangenen Monat 238.200 Fahrzeuge los, das war ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Hemmschuh bleibt der Halbleitermangel. Im Zeitraum Januar bis August steht bei Volkswagen aber noch ein Plus von 13,3 Prozent auf 6,32 Mio. Fahrzeuge in der Bilanz.
- Die italienische Fluggesellschaft Alitalia hat nach Ansicht der EU-Kommission staatliche Beihilfen in Höhe von 900 Mio. Euro zu Unrecht erhalten. Italien müsse das Geld daher zuzüglich Zinsen von Alitalia zurückfordern, teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit. So könne zur Wiederherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in der europäischen Luftverkehrsbranche beigetragen werden, sagte die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
- Die Windbranche hat ein Konzept für die Wasserstoff-Produktion auf hoher See vorgestellt. Es müsse zunächst ein konkretes Ziel für „grünen“ Wasserstoff aus Offshore-Windenergie festgeschrieben werden, verlangen laut Reuters acht Organisationen rund um die Branche in einem öffentlichen Schreiben. Die Wasserstoff-Ziele müssten dabei zusätzlich zur bestehenden Vorgabe des Offshore-Ausbaus mit 40 Gigawatt Stromleistung bis 2040 kommen.
- Eine Entwicklerin des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca hat von einer massenhafter Auffrischungsimpfung abgeraten: Stattdessen solle Impfstoff an Länder mit niedrigeren Impfraten abgegeben werden, sagte Sarah Gilbert von der Uni Oxford dem "Daily Telegraph". Sinnvoll sei eine Auffrischungsimpfung bei älteren Menschen und solchen mit unterdrücktem Immunsystem. Bei der Mehrheit halte die Schutzwirkung des Impfstoffs aber gut an, so Gilbert weiter.
- Der japanische Autoriese Toyota rechnet für das bis kommenden März laufende Geschäftsjahr nur noch mit einer Produktion von rund neun Mio. Fahrzeugen. Zuvor hatte das Management gut 300.000 Stück mehr im Plan.
- „Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragen, auch hier in Europa“, sagte die Biontech-Chefmedizinerin Özlem Türeci dem Magazin „Spiegel“. „Wir bereiten bereits die Produktion vor. Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert, und es muss weniger abgefüllt werden.“ Die Studienergebnisse liegen vor und müssen nur noch für die Zulassungsbehörden aufbereitet werden, so Türeci. „Es sieht gut aus, alles läuft nach Plan«, ergänzte Biontech-Chef Uğur Şahin im „Spiegel“. Bis Jahresende würden auch die Studiendaten zu den jüngeren Kindern ab sechs Monaten erwartet.
- Die AUTO1 Group hat ihre erste eigene Produktionsstätte zur Instandsetzung von Gebrauchtwagen für Autohero im bayerischen Hemau in Betrieb genommen. Bei voller Auslastung sollen hier jährlich 16.000 Autos instand gesetzt werden können. Christian Bertermann, CEO und Mitgründer der AUTO1 Group: „Wir wollen uns auf die enorme Wachstumsmöglichkeit von Autohero konzentrieren und investieren daher in den Ausbau der Marke. Mit dem Start des eigenständigen Betriebs des Production Centers in Hemau haben wir einen ersten wichtigen Meilenstein für unser strategisches Ziel erreicht“.
- Die Lieferengpässe in Großbritannien dürften auch bald Deutschland und andere europäische Länder treffen, erwartet Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung. „Was in Großbritannien passiert, ist durch den Brexit beschleunigt. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir in Westeuropa die gleiche Situation haben werden, nur etwas zeitversetzt“, sagte Engelhardt der dpa. „Wir warnen davor, dass wir auch in Westeuropa sehenden Auges in einen Versorgungskollaps laufen."
- Mit einem Börsengang will sich der Schweizer Luxusuhren-Händler Chronext frische Mittel für die weitere Expansion beschaffen. Das Unternehmen, das über eine Online-Plattform gebrauchte und neue Uhren von Marken wie Rolex, Omega oder Patek Philippe verkauft, strebt im vierten Quartal eine Kotierung an der Schweizer Börse an. Im Rahmen der Transaktion sollen neue Aktien im Volumen von rund 250 Mio. Franken platziert werden.
Konjunktur & Politik
- Medienberichten zufolge steuern die USA und China möglicherweise auf eine neue Eskalation in ihrem Handelskonflikt zu. US-Präsident Joe Biden erwägt eine neue Untersuchung chinesischer Subventionen, hieß es am Freitag in Medienberichten. Biden wolle Schäden für die US-Wirtschaft durch die von China für seine Unternehmen gewährten Subventionen prüfen. Damit wolle Biden Druck auf China in dem weiterhin schwelenden Handelskonflikt ausüben.
- Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat am Donnerstag das Bundesfinanzministerium von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) durchsucht. Die Razzia habe um Viertel nach neun begonnen, vier Beamte der Osnabrücker Polizei und sechs Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft seien im Einsatz, berichtete der Spiegel am Mittag. Finanzminister Scholz reagierte ungehalten. Die Staatsanwaltschaft habe Fragen an das Finanz- und auch das Justizministerium gehabt. „Die hätte man schriftlich stellen können“, sagte er. Das könne jeder selbst bewerten.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat anhaltende Hilfen zur Überwindung der Krise zugesagt. „Die Situation ist besser als wir vor ein paar Quartalen befürchtet haben, aber wir sind noch nicht über den Berg," sagte Lagarde am Freitag in Ljubljana. Es gebe innerhalb der Notenbank die Entschlossenheit, weiterhin die notwendige Unterstützung bereitzustellen, um günstige Finanzierungsbedingungen zu bewahren. Dies werde ganz flexibel und datenabhängig erfolgen.
- Die US-Erzeugerpreise sind im August deutlich gestiegen. Die Preise auf der Produzentenebene zogen um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Volkswirte hatten einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht lagen die Erzeugerpreise um 8,3 Prozent höher. Das ist die höchste Jahresrate seit 2010. Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation.
- Taiwans Regierung ist auf die Ratingagentur Fitch nicht gut zu sprechen. Grund: die Bonitätswächter hatten die Inselrepublik als Teil Chinas bezeichnet. Das Finanzministerium drückte sein „tiefes Bedauern" darüber aus, dass Fitch in einer Pressemitteilung dreimal die Bezeichnung „Taiwan, China" nutzte, wie Reuters berichtete. Die Ratingagentur wurde aufgefordert, nur „Taiwan" zu verwenden.
- Dem Chief Investment Strategist bei Safanad, John Rutledge, zufolge wird die Covid-19-Pandemie die globale Lieferkette weiterhin belasten. Wenn Unternehmen wegen Lockdowns die benötigten Materialien nicht bekommen, müssen Sie die Produktion verlangsamen, was die Wirtschaft belasten wird", so Rutledge gegenüber CNBC.
- Der Sturm "Olaf" ist als Hurrikan der Stärke zwei in Mexiko auf Land getroffen. Es wurden anhaltende Windgeschwindigkeiten von 155 Kilometern pro Stunde gemessen, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte.
- Der Hilfsfonds für die Opfer der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli vor allem im Westen Deutschlands ist startklar: Nach dem Bundestag bewilligte am Freitag auch der Bundesrat den Fonds. Insgesamt sollen für den Wiederaufbau in den nächsten Jahren bis zu rund 30 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Unwetter mit ungewöhnlich starken Regenfällen hatten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst. Ganze Landstriche wurden von den Wassermassen verwüstet. Bislang wurden rund 190 Tote gezählt, mehrere Menschen gelten noch immer als vermisst. 16 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbaufonds sollen noch in diesem Jahr fließen. Zwei Milliarden Euro für die Wiederherstellung der Bundes-Infrastruktur wie Autobahnen und Brücken trägt der Bund allein. Die restlichen 28 Milliarden werden zwischen Ländern und Bund hälftig geteilt.
- Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch hat vor einer Lockerung der nach der Finanzkrise verschärften Regeln für Banken gewarnt. „Es ist sicher sinnvoll, eine übermäßige Komplexität und unnötige Kosten der Regulierung zu vermeiden sowie neu entstehende Risiken zu adressieren. Allerdings hätte ein Absenken der Kapitalanforderungen unerwünschte Nebenwirkungen und würde die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors schwächen", so Buch. Zwar würden auf den ersten Blick die Institute entlastet, die sich im Markt befinden. „Aber das wäre nur ein Scheinerfolg", befand Buch. „Denn letztlich würde das System verwundbarer gegenüber Risiken. Eine Konsolidierung des Markts könnte verzögert werden; der Druck gerade auf schwächere Institute würde sinken, sich neu auszurichten und Geschäftsmodelle kritisch zu hinterfragen."
- Die britische Wirtschaft ist schwach in das zweite Halbjahr gestartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Juli um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Die Erwartungen von Analysten wurden verfehlt.
- Das österreichische EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann geht davon aus, dass eine vierte Corona-Welle der Konjunktur im Euroraum nicht sonderlich schaden dürfte. „Wir sehen, dass die wirtschaftlichen Effekte mit jeder Welle geringer werden", sagte Holzmann der Wirtschaftswoche. Wahrscheinlich werde eine Welle kommen, aber ihre ökonomischen Effekte würden vor allem aufgrund der Impfungen schwächer als jene der dritten sein. Holzmann bekräftigte zudem seine Forderung nach einem Auslaufen des Pandemiekaufprogramms der EZB im kommenden Jahr.
- Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich entgegen einer früheren Einschätzung nun für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden aus. „Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz" empfehle die Stiko eine Impfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Der Beschlussentwurf der Empfehlung ist allerdings noch keine endgültige Empfehlung.
- Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft steht Deutschland mit den vier „D“ vor großen Herausforderungen: Digitalisierung (Nachholbedarf bei Infrastruktur und öffentlicher Verwaltung.), Dekarbonisierung (Energiewende, klimafreundliche Produkte und Technologien), demographischer Wandel (abnehmendes Fachkräfteangebot), De-Globalisierung (Protektionismus, Wettbewerbsverzerrungen durch China).
- Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor einer möglichen Bundesregierung aus SPD, Grünen und Linken nach der Wahl gewarnt. „Mit einer Linkskoalition droht uns eine Wachstums- und Wohlstandsbremse“, sagte Dulger der dpa. „Es würde sich eine Art Mehltau übers ganze Land legen, um nicht zu sagen Raureif, der uns und unseren Wohlstand dann langsam aber sicher einfriert.“
- Den Kurznachrichtenkanal Twitter könnten sich Politiker im Wahlkampf eigentlich sparen. Das ergibt eine Analyse von Unicepta im Auftrag von ThePioneer: 37,5 Prozent der Äußerungen, die den Unions-Kandidaten Armin Laschet thematisch aufgreifen, tauchen ihn in ein negatives Licht. Lediglich 8,3 Prozent reden positiv über ihn. Auch bei Annalena Baerbock und Olaf Scholz überwiegen im Twitter-Feed die skeptischen Töne.
- Der polnische Oppositionsführer Donald Tusk will einen Austritt seines Landes aus der EU nicht ausschließen. Polen könne „schneller, als es irgendwem scheint" kein EU-Mitglied mehr sein, wenn die derzeitige Kampagne der nationalkonservativen Regierungspartei PiS aus den Händen gleite, sagte Tusk dem Sender TVN24.
- Die EZB bleibt aus Sicht von Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank, der „dominante Gutmensch am Anleihemarkt“. Zwar habe die EZB beschlossen, die Anleiheaufkäufe unter PEPP moderat zu „rekalibrieren“. In welchem konkreten Umfang verschweige sie aber und verschaffe sich damit größtmögliche Beinfreiheit. „Da die Käufe in den letzten Monaten aber schon geringer ausfielen, ist die heutige Ankündigung nur eine Anpassung an die bereits praktizierte Realität“.
- Die Inflationsrate in Deutschland lag im August bei 3,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag eine frühere Schätzung bestätigte. Damit nähert sich die Inflationsrate weiter der Vier-Prozent-Marke. Im Vormonat Juli hatte die Rate bereits bei 3,8 Prozent gelegen (Juni: +2,3 %). „Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent“, so das Bundesamt. Ein großer Preistreiber war einmal mehr Energie. Sie kostete 12,6 Prozent mehr als im August 2020. Experten erwarten, dass die Teuerung in den kommenden Monaten Richtung vier bis fünf Prozent anziehen und erst 2022 wieder nachgeben wird.
- Die Bundesregierung hat viele Bürgerinnen und Bürger in der aktuellen Legislaturperiode steuerlich entlastet. Dies geht aus einer Studie des ifo Instituts hervor. Ohne die Steuerpolitik der Bundesregierung wäre das durchschnittliche Haushaltseinkommen im Jahr 2021 um 444 Euro oder 1,2 Prozent niedriger. Viele Haushalte mit Kindern, vor allem aber auch Gutverdienende, haben von den Steuerreformen der Bundesregierung profitiert. „Mit Blick auf die reale Einkommensentwicklung entlastete vor allem die Rückführung des Solidaritätszuschlags viele private Haushalte. Die Effekte anderer steuerpolitischer Maßnahmen der Bundesregierung blieben hingegen gering“, sagt ifo-Forscher Maximilian Blömer. Die Bezieher mittlerer und höherer Einkommen habe die Steuerpolitik der Bundesregierung besonders entlastet, heißt es in dem Aufsatz. Ohne die Steuerreformen der Bundesregierung hätten Gutverdienende 1.192 Euro weniger Einkommen auf dem Konto.
- Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat ausgerechnet, wie teuer der Materialmangel und die Lieferengpässe die deutsche Wirtschaft zu stehen kommen. Bei anhaltenden Engpässen falle im kommenden Jahr die Wertschöpfung um 30 bis 40 Mrd. Euro niedriger aus, heiß es in der IW-Studie. Für das BIP prognostiziert das Institut für 2022 bei anhaltenden Problemen ein Wachstum von 4 Prozent. Würden die Probleme gelöst, seien dagegen 4,75 Prozent erreichbar.
- Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hat eine „Wohn-Wende" in Deutschland. Die neue Bundesregierung müsse deutlich mehr für sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau tun als bisher, sagte IG-Bau-Chef Robert Feiger am Freitag der dpa. Die nächste Legislaturperiode dürfe nicht wie die nun zu Ende gehende eine „politische Verliererperiode für Mieter mit dünnem Portemonnaie“ sein.
- Die britische Industrie hat ihre Produktion im Juli deutlich gesteigert. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Erzeugung um 1,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Produktion um 3,8 Prozent.
- In ihrem ersten Gespräch seit mehreren Monaten haben US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping davor gewarnt, dass die Spannungen zwischen ihren Ländern in einer Konfrontation enden könnten. „Die zwei Staatsführer diskutierten über die Verantwortung beider Länder dafür, dass der Wettbewerb nicht in einen Konflikt umschlägt", teilte das Weiße Haus mit. „Konfrontation zwischen China und den USA wäre eine Katastrophe für beide Länder und die Welt", sagte auch Xi Jinping nach Angaben chinesischer Staatsmedien.
- Die US-Regierung geht mit verschärften Mitteln gegen die wieder aufgeflammte Corona-Pandemie vor. Neue Regelungen zur Impfung sollen für fast 100 Mio. Beschäftigte der Privatwirtschaft und des Gesundheitswesens gelten. Firmen mit mehr als 100 Angestellten soll demnach vorgeschrieben werden, dass alle Mitarbeiter geimpft sein müssen oder sich mindestens ein Mal pro Woche auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen müssen.
- Die Europäische Notenbank (EZB) will ihre Anleihekäufe drosseln. Dass der Kauf von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Pandemie-Programms PEPP„moderat“ geringer ausfallen soll, wurde unter Ökonomen überwiegend positiv aufgenommen. „Es ist gut, dass sich der EZB-Rat bewegt und einen ersten Trippelschritt auf dem langen Weg zu einem Ende der Anleihekäufe unternimmt“, sagte etwa ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann.
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