Kommentar
17:45 Uhr, 17.11.2016

Weg frei für Übernahme von SolarCity durch Tesla - Yellen will "relativ bald" Zinsen anheben - Obama würdigt Zusammenarbeit mit Kanzlerin Merkel

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  • Yellen will "relativ bald" Zinsen anheben
  • Obama würdigt Merkel bei Abschiedsbesuch
  • US-Inflation wie erwartet leicht gestiegen
  • Bauboom in den USA im Oktober
  • Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA so niedrig wie zuletzt in 1973 
  • Philly-Fed-Index enttäuscht leicht
  • EZB dämpft Erwartungen weiterer Lockerungen
  • Wal-Mart Stores verdient im dritten Quartal deutlich weniger
  • Eurozone: Inflation im Oktober auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren
  • VW will ab 2020 jährlich 400.000 E-Autos in China verkaufen
  • Henkel stellt Mittelfristprognose vor
  • Fiat Chrysler mit Sammelklage von US-Autofahrern konfrontiert
  • Vonovia startet die geplante Milliardenübernahme von Conwert
  • VTG hat seine Profitabilität im dritten Quartal erneut gesteigert
  • Sixt-Konzern setzt Wachstumskurs fort
  • Pkw-Neuzulassungen in der EU stagnieren im Oktober
  • Bank of Japan reagiert auf die stark gestiegene Rendite von Staatsanleihen

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag mit leichten Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der DAX legte um 0,20 Prozent auf 10.685,54 Punkte zu. Rückenwind kam vom schwachen Euro, der seinen Abwärtskurs fortsetzte, nachdem Fed-Präsidentin Janet Yellen eine "relativ baldige" Zinserhöhung in Aussicht gestellt hatte (siehe unten).

Geldpolitik

  • Die US-Notenbank dürfte trotz des unerwarteten Ausgangs der US-Präsidentschaftswahl mit hoher Wahrscheinlichkeit den Leitzins im Dezember zum zweiten Mal seit der Finanzkrise anheben. Eine Zinserhöhung könne „relativ bald“ angemessen sein, sagte US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Donnerstag bei vor einem Kongressausschuss in Washington. Die Ausgestaltung der Geldpolitik hänge aber von der weiteren konjunkturellen Entwicklung ab. Yellen betonte, dass sie für ihre volle Amtszeit Fed-Vorsitzende bleiben wolle und nicht an einen vorzeitigen Rücktritt denke. Im Wahlkampf hatte Donald Trump die Fed-Vorsitzende mehrfach scharf kritisiert. Yellen erläuterte in ihrer heutigen Anhörung, dass eine von politischen Einflüssen unabhängige Geldpolitik wichtig sei, um die Inflation niedrig zu halten. Yellen erläuterte, dass die nach der Finanzkrise beschlossenen Finanzmarktreformen wie das sogenannte Dodd-Frank-Gesetz anders als von Trump geplant nicht rückgängig gemacht werden sollten.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) mahnt zur Mäßigung. Man sei sich einig gewesen, dass man keine übertriebenen Erwartungen an den Finanzmärkten zur künftigen Geldpolitik schüren dürfe, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll zur Zinssitzung im Oktober. EZB-Mitglied Yves Mersch sagte am Donnerstag in Frankfurt, dass der lockere geldpolitische Kurs beendet werden müsse, sobald dies möglich sei.
  • Die Bank of Japan reagiert auf die stark gestiegene Rendite von Staatsanleihen und kündigte an, unbegrenzt Regierungsanleihen aufzukaufen. Die Käufe erfolgen zu einem Festpreis. Anleihen mit Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren werden zu einer Rendite von 0,020 Prozent, Papiere mit Restlaufzeiten von drei bis fünf Jahren mit einer Rendite von 0,019 Prozent erworben.

Unternehmensnachrichten

  • Die Tesla-Aktionäre haben die Übernahme von SolarCity abgesegnet. Da auch die Anteilseigner des Solarunternehmens für den Deal stimmten, kann die Transaktion in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.
  • Der weltgrößte Einzelhandelskonzern Wal-Mart Stores hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient. Der Überschuss sank um 8,2 Prozent auf 3,0 Mrd. Dollar. Der Umsatz stieg hingegen leicht auf 118,2 Mrd. US-Dollar. Wal-Mart machte aber beim Online-Geschäft weiter Boden gegenüber der Konkurrenz wie Amazon gut. So legten die Verkäufe im E-Commerce um 21 Prozent zu.
  • Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat im ersten Quartal Abstriche bei Gewinn und Umsatz machen müssen und mit seinem Geschäftsausblick enttäuscht. Für das laufende, zweite Quartal rechnet der Netzwerkriese mit einem Gewinn von 0,55 bis 0,57 US-Dollar je Aktie. Die Konsensschätzung liegt bei 0,59 US-Dollar.
  • Der US-Elektronikhändler Best Buy hat im vergangen Quartal wegen glänzender Verkäufe einen Gewinnsrung auf 0,62 US-Dollar je Aktie erzielt. Analysten hatten lediglich einen Gewinn von 0,47 US-Dollar pro Anteilsschein erwartet.
  • Die US-Einzelhandelskette für Bürobedarf, Staples, meldet, das Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal im Vorjahresvergleich rückläufig ausfielen. Das Unternehmen schloss im Berichtszeitraum 16 Filialen.
  • Der Halbleiterhersteller Infineon hat in den vergangenen Jahren mit der Autoindustrie sehr gute Geschäfte gemacht. Der DAX-Konzern schöpft mittlerweile ein Drittel seines Umsatzes aus diesem Sektor. Konzernchef Ploss sagte nun aber auf einer Konferenz in Barcelona, dass er künftig in diesem Bereich mit einem geringeren Wachstum rechne.
  • Die italienische UniCredit könnte acht bis neun Mrd. Euro für ausfallbedrohte Kredite zurücklegen, schrieb die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Die geplante Kapitalerhöhung dürfte sich auf rund 13 Mrd. Euro belaufen und schließe eine mögliche freiwillige Umwandlung bestimmter Anleihen in Aktien ein.
  • Nach dem Start seiner Elektroauto-Offensive in China gibt Volkswagen erste Verkaufsziele aus. Ab 2020 will der Konzern dort 400.000 Autos mit alternativen Antrieben absetzen. Ab 2025 sollen es jährlich 1,5 Mio. Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb sein. Weltweit peilt VW nach früheren Angaben dann einen Absatz von 2 bis 3 Mio. an.
  • Siemens will E.ON-Finanzvorstand Michael Sen zurückholen, wie das manager magazin berichtet. Dort soll er im Vorstand die Nachfolge von Siegfried Russwurm als Zuständiger für die Medizintechniksparte zu übernehmen. E.ON hat das Interesse an Sen inzwischen bestätigt.
  • Die Deutsche Bank will laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) Boni-Zahlungen in Millionenhöhe von sechs früheren Vorständen zurückfordern. Betroffen seien die Ex-Vorstandschefs Anshu Jain, Josef Ackermann, Jürgen Fitschen und weitere Topmanager, berichtet die SZ. Ein Sprecher der Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Die höchste Summe will die Bank laut Informationen der Zeitung von Jain einholen. Finanzkreisen zufolge könnte es in seinem Fall um mehr als 20 Mio. Euro gehen. Es gehe nicht nur darum, ob noch nicht ausgezahlte Boni gestrichen werden können, sondern ob das Institut auch bereits ausgeteilte Zahlungen wieder einfordern könne.
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel will unter der Ägide des neuen Vorstandsvorsitzenden Van Bylen weiter stark wachsen, kräftiger investieren und profitabler werden. In den nächsten vier Jahren will das Unternehmen ein durchschnittliches Umsatzwachstum (aus eigener Kraft) von 2 bis 4 Prozent erreichen. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll im Mittel von s7 bis 9 Prozent jährlich zulegen.
  • Wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ist der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler mit einer Sammelklage von Hunderttausenden US-Autofahrern konfrontiert. In den Jahren 2007 bis 2012 habe Chrysler annähernd 500.000 Dieselmodelle der Marke Dodge in den USA verkauft, deren Abgaswerte 14 Mal so hoch gewesen seien wie gesetzlich zugelassen, lautet der Vorwurf, wie das Handelsblatt berichtet.
  • Nach der Stabilisierung im dritten Quartal will der Logistikkonzern Hapag-Lloyd noch nicht von einer Trendwende bei der Entwicklung der Frachtraten sprechen. „Wir müssen abwarten“, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen der Börsen-Zeitung. Im Moment sei aber eine gute Nachfrage nach Transportkapazitäten zu beobachten.
  • Der Sixt-Konzern hat seinen Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt und ist auf dem Weg zu einem weiteren Rekordjahr. Mit 90,1 Mio. Euro erreichte der Mobilitätsdienstleister den höchsten Quartalsgewinn vor Steuern (EBT) in der Unternehmensgeschichte. Für die ersten neun Monate steht ein Anstieg des Konzern-EBT um 11,9 Prozent auf 172,0 Mio. Euro zu Buche. Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung hat Sixt die Erwartungen für das Gesamtjahr 2016 erhöht.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia startet die geplante Milliardenübernahme von Conwert. Die Aktionäre des österreichischen Unternehmens können ab Freitag bis zum 19. Dezember ihre Anteile anbieten, teilte das DAX-Unternehmen mit. Die Conwert-Anteilseigner können dabei zwischen einer Barzahlung oder einem Aktientausch wählen.
  • Das Schienenlogistikunternehmen VTG hat seine Profitabilität im dritten Quartal erneut gesteigert. Obwohl der Konzernumsatz mit 742,0 Mio. Euro geringfügig unter dem Vorjahresniveau lag, blieb das EBITDA mit 255,9 Mio.Euro nahezu unverändert. Für das Gesamtjahr erwartet VTG weiterhin einen Umsatz leicht unter dem Vorjahresniveau und ein EBITDA am unteren Ende der Spanne von 345 bis 355 Mio. Euro.
  • Europas führender Internethändler für Heimtierprodukte, zooplus, konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 den Wachstumspfad fortsetzen. Die Umsatzerlöse stiegen um 28 Prozent auf 655 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet zooplus weiterhin einen Umsatz von mindestens 900 Mio. Euro und einen Vorsteuergewinn von 14 bis 18 Mio. Euro.
  • Constantin Medien hat seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf die Spanne von 522 bis 562 Mio. Euro gesenkt. Bisher peilte das Unternehmen Erlöse zwischen 550 und 590 Mio. Euro an.
  • Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Insurance will die Kosten bis 2019 um 1,5 Mrd. US-Dollar senken. 2017 und 2018 werden Restrukturierungskosten von 500 Mio. US-Dollar pro Jahr erwartet.
  • Der US-Solarkonzern First Solar will 1.600 von insgesamt 6.000 Stellen streichen. Das Unternehmen rechnet im kommenden Jahr mit einer deutlich rückläufigen Produktion.

Konjunktur & Politik

  • Bei seinem Abschiedsbesuch in Berlin hat der scheidende US-Präsident Barack Obama die Zusammenarbeit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gewürdigt. "Wenn ich Deutscher wäre, wäre ich ihr Anhänger", sagte Obama bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Obama lobte die Rolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt und beim Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Merkel betonte, dass sie auch mit Obamas Nachfolger Trump gut zusammenarbeiten wolle. Die Frage nach einer erneuten Kandidatur als Bundeskanzlerin ließ Merkel offen und will sie zu einem "geeigneten Zeitpunkt" beantworten.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sinkt in der vergangene Woche um 19.000 auf 235.000. Das ist der niedrigste Wert seit 1973. Die Markterwartungen wurden zudem deutlich unterschritten.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA legt im Oktober um 25,5 Prozent auf annualisiert 1,32 Mio. zu. Dies war der stärkste Anstieg seit 34 Jahren. Erwartet wurden 1,155 Mio. neue Spatenstiche. Im August und September war die Zahl der Baubeginne noch deutlich gesunken. Bei der Zahl der Baugenehmigungen meldete das Handelsministerium für Oktober einen Anstieg im Monatsvergleich von 0,3 Prozent auf 1,229 Mio.
  • Die Geschäftsstimmung im Raum Philadelphia hat sich laut Philly-Fed-Index im November verschlechtert. Der Wert sinkt zum Vormonat um 2,1 auf 7,6 Punkte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 7,8 Punkte gerechnet.
  • Die Verbraucherpreise in den USA ziehen im Oktober wie erwartet um 0,4 Prozent zum Vormonat an. Im Jahresvergleich lagen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent höher. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, ging im Oktober von zuvor 2,2 Prozent auf 2,1 Prozent zurück.
  • In den USA dürften die Zinsen demnächst steigen: Nach Ansicht von Fed-Chefin Janet Yellen könnte ein Zinsschritt "relativ bald" angemessen sein. Dies sagte die Vorsitzende der US-Notenbank laut Redetext vor einem Kongressausschuss in Washington. Nach wie vor macht Yellen eine Fortsetzung der Zinswende aber von der konjunkturellen Entwicklung abhängig.
  • In der Eurozone ist die Inflationsrate im Oktober wie erwartet um 0,5 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Stand seit über zwei Jahren. Die Kernrate der Verbraucherpreise, ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Lebensmittel, legte im Oktober um 0,8 Prozent im Jahresvergleich zu.
  • Die Pkw-Neuzulassungen in der EU haben im Oktober stagniert. Im Oktober wurden in der Europäischen Union nach Angaben des Branchenverbands ACEA rund 1,105 Mio. Autos neu zugelassen und damit in etwa so viele wie im gleichen Vorjahresmonat. Für die ersten zehn Monate beträgt das Plus der Zulassungen in der EU rund 7,2 Prozent auf 12,35 Mio. Autos.
  • Donald Trump hatte im Wahlkampf Steuersenkungen und hohe Infrastrukturausgaben zur Wachstumsbelebung versprochen. Als Folge einer solchen Politik könnte auch die Inflation wieder stärker steigen. Nach Einschätzung von Patrick Harker, Präsident der regionalen Notenbank von Philadelphia, könnte die deutlich lockerere Fiskalpolitik in den USA schnellere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank nach sich ziehen. Allerdings sei es zurzeit unmöglich, die konkrete Ausgabenpolitik der neuen Regierung vorherzusagen, schränkte Harker ein. Kurzfristig unterstütze er eine Zinsanhebung auf der Notenbanksitzung im Dezember, sagte Harker.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - Rede von Fed-Präsidentin Yellen in Wasgington D.C.

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6 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Yellen...hahahaha. Voellig "zu gegebener Zeit". Schon klar. Also jetzt si

    cher nicht.

    14:58 Uhr, 17.11. 2016
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