US-Notenbank: Erneute Leitzinssenkung?
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Händler an den Futuresmärkten preisen zu 92% eine Zinssenkung der US-Notenbank um einen Viertel Prozentpunkt zum Treffen des Offenmarktausschusses am 25. Juni ein. Am Donnerstag letzter Woche lag die Chance noch bei 72%. 40% rechnen mit einer Zinssenkung im März, während die Chance am Donnerstag noch bei 22% eingeschätzt wurde. Fed-Mitglieder betonten in Reden und Stellungnahmen in den letzten Wochen, dass die "Munition" für weitere Leitzinssenkungen noch lange nicht verschossen sei, obwohl der Leitzins seit Anfang 2001 von 6 auf aktuell 1.25% gesenkt wurde. Ausschlaggebend für die verstärkten Spekulationen über eine Leitzinssenkung waren der sehr schwache Arbeitsmarktsbericht, aber auch andere, eher enttäuschende Wirtschaftsdaten.
Ian Shepherdson, Chefökonom bei High Frequency Economics, rechnet bei einem weiteren Rückgang des Einkaufsmanagerindex im März mit einer Leitzinssenkung. Der nationale Einkaufsmanagerindex fiel im Februar auf 50.2 von 53.9 im Januar. Shepherdson zeigte sich über die Diskrepanz zwischen dem nationalen Index und dem für den Raum Chicago ermittelten Einkaufsmanagerindex enttäuscht. Dieser war von 56 auf 54.9 zurückgegangen. Werte über 50 deuten auf Expansion hin, während Werte unter 50 bei diesem Indikator auf eine Verlangsamung der Aktivität hindeuten.
Robert Parry, President der Federal Reserve Bank von San Francisco, sagte Anfang März, dass die US-Notenbank noch viele Zinssenkungen durchführen könne, sollte dies nötig sein.
Besonders der schwache Arbeitsmarktbericht vom Freitag war eine Enttäuschung, so St. Louis Federal Reserve President William Poole. Er zeige, dass die Wirtschaft sich nicht wie erwartet erholt. "Der Arbeitsmarktbericht vom Freitag ([Link "mehr dazu hier" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]) war offensichtlich eine Enttäuschung", sagt Poole. "Es deutet klar darauf hin, dass die Wirtschaft sich nicht in dem Maße erholt, wie wir uns das alle erhofft haben (…)"Poole weist jedoch darauf hin, dass es noch zu früh sei, um über die Nachhaltigkeit dieses Rückganges zu spekulieren, doch müsse die US-Notenbank zukünftig handlungsbereit bleiben.
Die schwachen Arbeitsmarktdaten haben viele Analysten dazu gezwungen, ihre Wachstumsprognosen für die Wirtschaft zu senken. So senkten J.P. Morgan ihre Wachstumsprognosen für das Bruttoinlandsprodukt in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres von 3 auf 1.5%.
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