US Nachbörse - Wrap Up 2
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Zusammenfassung (Teil 2) der gestrigen nachbörslichen Meldungen aus dem US Newsfeed von boerseGo
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28.06. 23:27
Microsoft: Zerschlagungsurteil aufgehoben!
Ein US-Berufungsgericht entschied heute im Falle Microsoft einstimmig mit sieben zu null Strimmen, daß das Unternehmen nicht wie zunächst angeordnet, in zwei Teile zerschlagen werden solle. Damit hob das Gericht die Entscheidung des Richters Thomas Penfield Jackson auf, der am 7.Juni letzten Jahres Microsoft der Ausnutzung der Monopolstellung angeklagt und angeordnet hatte, daß das Unternehmen in zwei Teile zerschlagen werden müsse.
Gleichzeitig erklärte das Berufungsgericht, daß man Jackson von dem Fall entbunden habe. Die sieben Richter des Gerichtes veruteilten scharf das Verhalten Jacksons in der Öffentlichkeit, der durch diverse öffentliche Äußerungen seine Objektivität in Frage gestellt hätte.
Erleichtert zeigten sich zunächst die Verantwortlichen im Hause Microsoft über die Entscheidung.
"Wir sind sehr zufrieden darüber, daß das Berufungsgericht einen großen Teil der Vorwürfe gegen uns fallen gelassen hat und die dunkle Wolke der Zerschlagung über uns vertrieben hat. Das erleichtert vieles", erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates auf einer Pressekonferenz.
Indessen warnen Analysten davor, daß Ergebnis zu einseitig zu interpretieren. Schon sprechen auch die Gegner von Microsoft von einem "Sieg". Zwar habe man in einigen wesentlichen Punkten einen erfreulichen Ausgang erzielen können, aber die Entscheidung sei alles andere als ein Sieg auf ganzer Linie für Microsoft.
Das Berufungsgericht stimmte nämlich mit dem Jackson-Urteil dahingehend überein, als daß Microsoft seine Monopolmacht dazu mißbraucht habe, die Marktdominanz zu bewahren. Auch diverse Deals mit anderen Unternehmen hätten in diese Richtung gedeutet, was nicht in Ordnung gewesen sei, so die Richter.
Insebesondere indem man durch die Monopolstellung den Konkurrenten Intel Corp. bedrohte habe Microsoft amerikanisches Recht gebrochen.
Nun solle sich ein weiteres Gericht mit diesen Monopolvorwürfen auseinandersetzen, entschieden die Berufungsrichter. Somit könnte der Fall noch nicht abgehakt sein. Analysten befürchten, daß auch das neue Betriebssystem Windows XP von der neuen Entscheidung betroffen sein würde.
Nach Bekanntgabe der Meldung wurde Microsoft vom Handel ausgesetzt. Zuletzt konnte die Aktie 2,25% auf 72,74$ gewinnen.
29.06. 00:09
Fester Nasdaq: Stimmen zum Markt
Einen guten Handelstag verzeichneten die Aktien der Technologiebörse Nasdaq, nach dem Investoren entschieden hatten, daß die Zinssenkung am gestrigen Tage, obwohl sie schwächer als erwartet ausgefallen war, einen Grund zum Aktienkauf darstellte.
Der Nasdaq konnte so fast 51 Punkte oder 2,44% auf 2125 Punkte gewinnen.
Ebenfalls Auftrieb verliehen die besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftszahlen sowie die Entscheidung eines US-Berufungsgerichtes, die Microsoft-Zerschlagung nicht durchzuführen (BörseGo berichtete).
"Psychologisch können die Zinssenkungen kurzfristig helfen, aber mehr auch nicht. Der Ausblick für einen Großteil des Hightech-Sektors ist nach wie vor schwach", erklärte ein Aktienanalyst im Hinblick auf die täglich erscheinenden Gewinnwarnungen.
Ein weiterer Kaufgrund sei zum einen auch das Quartalsende, zum anderen die Hoffnung vieler Anleger auf einen wirtschaftlichen Wiederaufschwung im zweiten Quartal gewesen, meinten andere Analysten.
"Der Markt scheint sich daran gewöhnt zu haben, daß diese Zahlen im zweiten Quartal sehr schlecht ausfallen werden. Der Markt schaut nun einen Schritt weiter", meinte der Händler Barry Berman von Robert W. Baird & Co. in Milwaukee.
Bevor man aber von einer Aufwärtsbewegung sprechen könne müsse der Markt und die Wirtschaft erst ihren fundamentalen Boden finden, führte er weiter aus.
"Wir warten gespannt auf eine Erholung im vierten Quartal, aber wir können vor dem August noch nichts sagen, weil der Ausblick fehlt", erläuterte Charles White, Portfolio Manager von Avatar Associates, der nach einem Turnaround sucht.
29.06. 00:09
Oracle nach Analystenkonferenz stark
Einen Tag nach dem Analystentreffen am Mittwoch konnten am Donnerstag die Aktien des Datenbank- und Softwarespezialisten Oracle Corp. deutlich im Kurs zulegen.
Der Analyst Rich Petersen von WR Hambrecht bestätigte sein "neutral"-Rating auf die Aktie und liße die Erwartungen unverändert, fügte jedoch hinzu, daß er das Wachstum der neueren Anwendungen und Produkte von Oracle, insbesondere die customer relationship management-Angebote des Unternehmen nicht allzu hoch einstufen würde.
Jeff Henley, der CFO von Oracle, hätte den Konkurrenten IBM zu einem Preiskampf im Datenbankgeschäft herausgefordert, so Petersen. Aus diesem Kampf werde es außer vielen Probleme hisichtlich der Gewinnmargen keinen Sieger geben, glaubt der Analyst.
Dennoch konnte Oracle am Donnerstag um 6,32% auf 19,18$ zulegen.
29.06. 00:32
After Hours: Es geht weiter aufwärts
Nach optimistischen Stimmen aus dem Hause Microsoft konnte das Unternehmen in der Nachbörse zuletzt weiter leicht zulegen und hievte den gesamten Markt in den grünen Bereich.
Man sei sehr erfreut über das Urteil, erklärte Bill Gates. In den nächsten Tagen werde man das Urteil nocheinmal genau durchsprechen und entsprechende Aktionen vornhemen. Es selbst sei aber "unglaublich optimistisch" eingestellt.
Microsoft-Aktien konnten nachbörslich zuletzt 0,5% zulegen.
Obwohl der Chiphersteller PMC Sierra eine Gewinnwarnung für das zweite Quartal ausgegeben hatte (BörseGo berichtete), zeigten sich auch dessen Aktien zuletzt 4,6% fester. Auch die Konkurrenten Broadcom, Vitesse Semiconductor und Applied Micro Circuits konnten leicht zulegen.
Zu den Verlierern mußte sich das Internetzugangssoftwareunternehmen Liberate Technologies zählen, das Quartalszahlen nach Börsenschluß veröffentlichte.
Zwar konnte man mit einem gemeldeten Verlust von 12,7 Mio $ oder 12 Cents/Aktie im vierten Quartal die Analystenschätzungen von 13 Cents/Aktie Verlust überbieten, und auch der Umsatzansteig um 77% auf 16,1 Mio $ konnte überzeugen.
Weniger erfreut zeigten sich Investoren aber über die Gewinnwarnung für das erste Quartal 2002, die man im Anschluß an die Zahlen bekannt gab. Anstelle der 11 Cents/Aktie Verlust, was Analysten erwarten, soll der Verlust 12 bis 13 Cents/Aktie bei einem Umsatz von 16,2 bis 16,7 Mio $ betragen.
Die Gesamtjahreszahlen 2002 wurden unverändert gelassen.
Zuletzt brach der Kurs nachbörslich um 5,8% auf 8,65$ ein.
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