US-Markt: Rebound oder weitere Korrektur?
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Anleger haben sich in den vergangenen Jahren angewöhnt, jeden Rücksetzer zu kaufen. Korrekturen, die über 5 bis 10 % hinausgingen, waren Mangelware. Das ist ungewöhnlich, aber eine normale Folge des Zeitgeistes an der US-Börse. Rücksetzer werden ausnahmslos als Chancen interpretiert, die man kauft.
Das Verhalten bedeutet nicht, dass Anleger nicht pessimistisch sein können. Die wöchentliche Umfrage unter Privatanlegern zeigt, wie viel Angst herrscht. 61 % der Anleger sind im Bärenlager und nur 19 % im Bullenlager. Das sind bemerkenswerte Werte. Der höchste Bärenanteil, der je gemessen wurde, lag bei 70,3 % und der tiefste Bullenanteil bei 12 %.
Die Stimmung ist derzeit in einem Extrembereich. Die Differenz aus Bullen und Bären liegt auf einem Niveau, welches zur Zeit der Bodenbildung 2022 erreicht wurde. Selbst 2008/09 war die Stimmung nur unwesentlich schlechter (Grafik 1).
Bei so viel Pessimismus ist ein Rebound im Normalfall gut unterstützt. Wenn das Sentiment extrem bärisch ist, haben die meisten, die verkaufen wollten, bereits verkauft. Anleger wagen sich langsam wieder in den Markt. Es kommt zum Rebound. Das kurzfristige Sentiment spricht für einen Rebound. Ein erster Versuch scheiterte am Montag allerdings.
Das mittelfristige Sentiment ist im Vergleich zum kurzfristigen immer noch zu gut und liegt noch im Optimismusbereich. Es ist ein langer Weg bis zu einem neutralen Sentiment oder gar Pessimismus. Der Trend hat von Optimismus zu einer Eintrübung gedreht. Kommt ein solcher Trend erst in Gang, hält er mehrere Monate an (Grafik 2).
Ein Rebound ist daher nicht als langfristiger Boden und als Sprungbrett Richtung 7.000 Punkte für den S&P 500 zu interpretieren. Die Risiken überwiegen mittelfristig weiterhin. Aus saisonalen Gesichtspunkten bleiben die kommenden Wochen ohnehin schwierig. Erst im April etabliert sich traditionell wieder ein weniger volatiler Aufwärtstrend. Das gilt vor allem für das erste Amtsjahr in einem Präsidentschaftszyklus (Grafik 3).
Alle Analysen von Sentiment und Saisonalität können einen Faktor nicht bestimmen und das ist der US-Präsident. Anleger folgen den häufig wechselnden Aussagen. Der Trend und die Agenda der Administration ist aber klar und sie ist weniger wirtschaftsfreundlich als in der ersten Amtszeit. Das Tempo des Umbaus der USA ist bemerkenswert.
Die Risiken für die Wirtschaft und damit die Gewinnentwicklung der Unternehmen haben zugenommen. Gleichzeitig ist der Markt hoch bewertet. Für mich führt dies zu einer Neubewertung dessen, was für den US-Markt Sinn macht. Lange Zeit hieß es, dass Rücksetzer Kaufgelegenheiten sind. Dann hieß es, Aktien einfach nur zu halten. Jetzt erscheint es mir sinnvoll, Rallys zu verkaufen.
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