Analyse
22:00 Uhr, 15.11.2015

US Markt - CRASH! Rasselt das Damoklesschwert herunter ?

Der US Aktienmarkt ist seit dem deutlichen Rückfall vergangener Woche technisch angeschlagen. Trotz Jahresendrally-Avancen kippen einige Sektorindizes weg. Und das ohne den Nachrichtenbezug Paris!

Bereits am Freitag habe ich auf die angeschlagene technische Verfassung der Aktie von Apple hingewiesen. Apple ist ein Schwergewicht in Dow Jones und Nasdaq. Fällt Apple, bedeutet dies tendenziell Druck auf diese Indizes.

APPLE - Massiver Abverkauf, Peak-Iphone!

Die technische Verfassung des US Aktienmarkts gefällt mir nicht mehr. Seit dem Ende des QEs des Federal Reserve Ende Oktober 2014, kommt der Markt nicht mehr voran und die Risse in der charttechnischen Fassade vergrößern sich. Die Liquidität des QEs scheint dem Markt zu fehlen. Hinzu kommen die immer konkreteren Hinweise der FED, dass noch im Dezember dieses Jahres der US Leitzins angehoben werden könnte.

Vorhin habe ich bereits meinen Followern auf Guidants meine Eindrücke geschildert: Weiterlesen

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Ich möchte die technische Beschau des US Aktienmarkts mit dem sehr marktbreiten NYSE Composite Index beginnen. Dieser Index ist mit mehreren tausend in ihm gelisteten US Aktien nochmals marktbreiter als der S&P 500 Index.

Das Big Picture, das große Chartbild, gefällt mir seit letzter Woche nicht mehr! Ich habe bis zuletzt noch gewartet (vielleicht auch irgendwie gehofft), dass sie das Chartbild nochmals drehen und nach oben aufknacken. Zudem haben wir das Jahresende mit der traditionellen Jahresendrally, dann die statistisch gesehen vor allem in November und Dezember ablaufenden Aktienrückkaufprogramme und dann noch das bevorstehenden US Wahljahr 2016.

Der Index darf nicht mehr weiter fallen, was eigentlich unwahrscheinlich ist, um nicht den Doppelboden seit August wieder zu zerstören.

Seit Mitte 2014 hat sich eine riesige Doppeltopformation ausgebildet. Das zweite Top stellt sich über eine SKS dar.

Mit dem weißgestrichelten Prognosepfeil zeige ich mein nun präferiertes Scenario ein ... ein Abverkauf ... bei 9.600 Punkten könnte es nochmals Gegenwehr geben.

Natürlich stellt sich die Frage, wie die FED reagieren wird. Wird sie den US Leitzins auch dann im Dezember anheben, wie zuletzt konkreter denn je angekündigt, wenn die Märkte gerade massiv nach unten wegbrechen ?

Wer weiß ...

Mal angenommen, die FED hebt den Leitzins im Dezember nicht an, dann dürfte es an den Märkten eine ausgeprägte "No-Rate-Hike" Rally geben.

Kurzfristig wäre es übrigens nicht verwunderlich, wenn die Märkte nach den Geschehnissen in Paris scheinbar paradoxerweise steigen können. Schon die Terroranschläge in Spanien und London beeindruckten die Märkte nicht mehr, die Märkte erholten sich schnell und stiegen.

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Der Dow Jones Transportation Index, ein wichtiger Vorläuferindex, ist kurz davor die kleine Doppelbodenformation der Vorwochen zu zerstören. Die Mikromuster zeigen bereits ein kleines Doppeltop, das den Doppelboden attackiert.

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Der Russell 2000 beheimatet 2.000 Aktien aus dem Small und Mitcap Bereich. Auch dieser Index ist seit letzter Woche dabei, seinen dreimonatigen charttechnischen Boden zu zerstören. Der Rückfall der zurückliegenden Woche hätte nicht so drastisch verlaufen dürfen. Ein Rückfall auf die mehrjährige zentrale Unterstützung bei 1.080 Punkten wird wahrscheinlich. Bei einem Bruch der 1.080er Marke würde es gefährlich werden. Unter 1.080 Punkten dürften taktische und strategische Stoplossabsicherungen im Markt liegen.

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Das ETF, das den US Haubausektor abbildet, notiert bei 34,70 $. Seit Anfang dieses Jahres hat sich eine bärische SKSS Trendwendeformation ausgebildet, dessen Sell Triggerlinie bei 34,50 $ in der kommenden Woche unter Beschuß geraten dürfte. Eine deutlichere Korrektur bis zur nächsten Unterstützung bei 27,80 $ wird hochwahrscheinlich.

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Ähnlich wie der Dow Jones sieht der S&P 500 Index im vergleich zu den zuvor genannten Indizes technisch etwas stärker aus. Aber auch hier ist der starke Rückfall der zurückliegenden Woche kritisch zu bewerten. Der Doppelboden aus dem August dürfte in der kommenden Woche attackiert werden. Viel Spielraum nach unten hat der S&P 500 Index nicht. Ähnlich wie der eingangs gezeigte NYSE Composite Index müßte er eigentlich diese Woche unbedingt wieder ansteigen. Es ist zu befürchten, dass sie den Doppelboden zerstören und in Richtung .1800 Punkten korrigieren.

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Der Semiconductor Index mit den hochzyklischen Chipaktien könnte beginnen die rechte Schulter eines riesigen SKS Trendwendeprozesses auszubilden. Allerdings ist die Dimension dieses Trendwendeprozesses so groß, dass ich aus heutiger Sicht nicht davon ausgehe, dass sie diesen jemals regelkonform nach unten auslösen werden. Eine Korrektur in Richtung der zentrale Unterstützung bei 550 Punkten wird wahrscheinlich.

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Im Technologiesektor sind am Freitag auch die All-Stars, wie Amazon, Google, Facebook, Netflix, etc. deutlch verkauft worden. Das muß man genau im Blick behalten. Das sind eigentlich eher Titel, die im Rahmen eines Window Dressings noch weiter hochgejubelt werden dürften.

Es ist denkbar, dass sich der Nasdaq Composite oberhalb von 4.400 Punkten ersteinmal seitwärts einpegelt.

Am 22.09.2015 habe ich den folgenden sehr ausführlichen Artikel veröffentlicht.

CRASH - Wenn die FED kein QE bringt, gehts abwärts!

Seitdem gelang dem Markt eine deutliche Gegenbewegung. Zwischenzeitlich hat Mario Draghi eine Ausweitung des EZB QEs angekündigt, die US Notenbank hingegen eine Anhebung des US Leitzins. Bemerkenwerterweise ging Draghi nicht auf die möglichen Auswirkungen eines schwächeren Euros und eines stärkeren US-Dollars für die Emerging Markets ein. Der stärkere US -Dollar kann eine größere Krise der Emerging Markets auslösen. Deren in US-Dollar notierenden Schulden werden für Länder dieser Regionen immer schwerer zu bedienen, der nächste Dominostein würde umkippen. US Immobilienkrise, dann Bankenkrise, Euro-Verschuldungskrise, dann Emerging Markets Krise und dann ?

Auch wenn ich mich wiederhole.

Wir aktiven Anleger müssen die geldpolitischen Aktionen der großen Notenbanken weltweit weiter genau im Blick behalten. Eigentlich kann die FED gar nicht mehr zurück. Sie würde sich lächerlich machen, wenn sie den Leitzins nun nicht anheben würde. Die mögliche bevorstehende deutliche Korrekturausdehnung an den US Märkten hat Implikationen auf den europäischen. Trotz QE Ausweitungsphantasien muß auch im DAX, Eurostoxx50, TecDAX und MDAX mit deutlichen Kursabschlägen gerechnet werden.

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28 Kommentare

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  • T_I_N_A
    T_I_N_A

    Bitte mehr auf den Waver hören !!!

    20:42 Uhr, 16.11.2015
  • T_I_N_A
    T_I_N_A

    Immer dran denken - der Markt macht genau das Gegenteil von dem was die Masse erwartet. Oder um es mit den Worten von Tiedje zu sagen. Der "Beta-Reset" Count :-)

    20:41 Uhr, 16.11.2015
  • ZeroG
    ZeroG

    Schon krass was heute abgeht. Als wenn sie den Anschlag feiern. Aber dir großen Player zocken wohl alle ab, die darauf spekuliert haben, dass es heute abwärts geht.

    Seit wann gibt es den VDAX in guidants in Real-Time? Ich dachte dass der immer noch 15 min verzögert ist ?

    20:24 Uhr, 16.11.2015
  • INO-CM
    INO-CM

    Dann kann ich mal meinen godmode blog der Unwahrheiten beginnen, so viel Halbwissen wie hier verbreitet wird passt auf keine Kuhhaut mehr.

    11:44 Uhr, 16.11.2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • INO-CM
    INO-CM

    "Wir aktiven Anleger müssen die geldpolitischen Aktionen der großen Notenbanken weltweit weiter genau im Blick behalten. Eigentlich kann die FED gar nicht mehr zurück. Sie würde sich lächerlich machen, wenn sie den Leitzins nun nicht anheben würde. Die mögliche bevorstehende deutliche Korrekturausdehnung an den US Märkten hat Implikationen auf den europäischen. Trotz QE Ausweitungsphantasien muß auch im DAX, Eurostoxx50, TecDAX und MDAX mit deutlichen Kursabschlägen gerechnet werden."

    10:42 Uhr, 16.11.2015
  • INO-CM
    INO-CM

    Aber davor kräftig Anleger zur End- Rally motivieren. Herr Weygand hören sie doch bitte mit ihren Artikeln auf.

    09:17 Uhr, 16.11.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Pablo88
    Pablo88

    Für den S&P500 gehe ich vorläufig von einem Rückfall bis ca. 1920...1900 Punkten aus.

    Betrachtet man den Chart allerdings sehr langfristig, dann ist da ausgehend von dem Hoch bei 2135 Punkten auch noch eine Gegenbewegung offen, die deutlich tiefer gehen sollte.

    . Das wäre dann wohl ein Bärenmarkt.

    23:53 Uhr, 15.11.2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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