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22:56 Uhr, 24.10.2003

US Märkte - Starke Volatilität zum Wochenende

Die gestrige nachbörsliche Präsentation der Quartalszahlen durch Microsoft und die Reaktion der Märkte darauf bestimmte das heutige Kursgeschehen in den Indizes. Anbei die Tages-/Wochenschlußkursliste der US Indizes mit Angabe der prozentualen Veränderung am heutigen Tag.

Nasdaq Composite und DOW Jones.

Zu Handelsbeginn gerieten die Indizes unter Abgabedruck, der sich anschließend intraday über weite Strecken weiter verstärkte. Das Intraday-Kursgeschehen nahm Sell-Off artige Züge an. Grund hierfür, wie berichtet die Microsoft Aktie, die unter hohem Volumen verkauft wurde. Auf Tagesschlußkursbasis verliert Microsoft um 7,95% auf 26,62 $. Da die Aktie im DOW Jones und Nasdaq gelistet ist, also kein Wunder, daß der gesamte Markt unter Durck stand. Nasdaq und DOW Jones konnten sich in den letzten beiden Handelsstunden merklcih erholen. Der DOW Jones prallte auf einer Horizontalunterstützung bei 9.500 Punkten nach oben ab.

Tageschart (Eine Kerze = ein Tag) sowie 60-min und 10-min Charts


MICROSOFT auf der "Schlachtbank" 24.10. 19:25

Microsoft (MSFT) - Intradaykursstand : -7,6% auf 26,71 $.

Aktueller Wochenchart mit Tageschartausschnitt.

Anbei eine Reihe aktueller Meldungen zu Microsoft.

Microsoft kann bei Umsatz und Gewinn überzeugen. Der Softwaregigant Microsoft konnte im Q1 des Jahres 2004 einen Gewinn in Höhe von 2,61 Milliarden $ erzielen und damit den Vorjahreswert von 2,04 Milliarden $ übertreffen. Operativ fiel ein Gewinn von 30 Cents/Aktie an, womit man einen Cent über den im Schnitt erwarteten 29 Cents lag. Der Umsatz betrug im Berichtszeitraum 8,22 Milliarden $. Auch diese Zahl lag sowohl über den 7,75 Milliarden $ des Vorjahres als auch über den erwarteten 8,1 Milliarden $.

Das Indexschwergewicht Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) konnte am späten Donnerstag die Erwartungen des Marktes um einen Cent übertreffen und profitierte von einem besser als erwarteten Umsatz aus dem PC-Geschäft. Microsoft erhöhte zudem seine Prognosen für das zweite Quartal und laufende Geschäftsjahr.

Der in Redmond ansässige Software-Pionier meldete ein GAAP Ergebnis von $2.61 Milliarden oder 24 Cents je Aktie im ersten Quartal, nach $2.04 Milliarden oder 19 Cents im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Vorjahr war eine Abschreibung auf Investitionen sowie Kosten für Aktienkompensationszahlungen enthalten.

Vor diesen Sonderbelastungen lag das "pro forma" Ergebnis Microsofts bei $3.29 Milliarden oder 30 Cents je Aktie nach $3.02 Milliarden oder 28 Cents im Vorjahr. Analysten rechneten auf dieser Basis mit einem Gewinn von 29 Cents je Aktie.

Der Umsatz wuchs um 6.1% auf $8.22 Milliarden von $7.75 Milliarden im Vorjahr und um 1.9% gegenüber $8.07 Milliarden im Vorquartal. Analysten rechneten mit $8 Milliarden Umsatz, was dem Mittelpunkt der von Microsoft ausgegbenen Prognose von $7.9-$8.1 Milliarden entsprach.

"Während sich die IT-Investitionen der Unternehmen im Quartal nur langsam erholten, verspürten wir Stärke in allen Konsumentensparten, was zu einem höher als erwarteten Umsatz für das Unternehmen führte", so Microsoft Finanzvorstand John Connors. Eine robuste Nachfrage nach PCs seitens der Verbraucher zu Schulbeginn konnte den Absatz des Betriebssystem Windows beflügeln, so Microsoft.

Der Markt hatte erwartet, dass der weltgrößte Softwarehersteller die Gewinnerwartungen aufgrund eines stärker als erwarteten PC-Geschäfts übertreffen wird. Allerdings gab es eine Flüsterschätzung für das "pro forma" Ergebnis bei 31 Cents je Aktie, die nicht erreicht wurde. Anfang des Monats legten die beiden Marktforschungsinstitute Gartner und IDC Studien vor, in denen über ein zweistelliges Absatzwachstum im PC-Sektor im Septemberquartal berichtet wurde, und der Chiphersteller Intel (WKN: 855681, Nasdaq: INTC) konnte ebenfalls mit starken Quartalszahlen glänzen.

Im zweiten Quartal rechnet Microsoft mit einem Umsatz zwischen $9.7-$9.8 Milliarden und einem Gewinn je Aktie zwischen 29-30 Cents, worin jedoch Aktienkompensationskosten von 6 Cents je Aktie ausgeklammert wurden. Analysten rechneten im Dezemberquartal mit $9.3 Milliarden Umsatz und 28 Cents je Aktie Gewinn.

Zudem hob Microsoft seine Prognosen für das Gesamtjahr an. Der Umsatz werde zwischen $34.8-$35.3 Milliarden und der Gewinn je Aktie zwischen $1.10-$1.12 liegen - die Kosten für Aktienkompensationskosten in Höhe von 24 Cents je Anteilsschein ausgeklammert.

Bisher stellte Microsoft einen Umsatz zwischen $34.2-$34.9 Milliarden und ein EPS zwischen $1.09-$1.11, Aktienkompensationskosten ausgeklammert, in Aussicht. Analysten rechneten mit $1.11 je Aktie Gewinn und $34.7 Milliarden Umsatz.

Microsofts Rechnungsabgrenzungsposten verringerte sich sequentiell (Quartal zu Quartal) um $768 Millionen vom Juniquartal auf $8.25 Milliarden. Der Rechnungsabgrenzungsposten Microsofts enthält primär Umsätze, die von Kunden eingehen, die eine feste Gebühr für die Nutzung von Microsoft Software zahlen. Im Rechnungsabgrenzungsposten tauchen Umsätze erstmals bei Vertragsabschluss auf und werden dann über die Laufzeit des Vertrages in diesem Posten geführt.

Eine mögliche Erklärung für den Rückgang könnte sein, dass Unternehmen ihre bestehenden Lizenzverträge nicht wie erwartet erneuern. Tony Ursillo, Analyst bei Loomis, Sayles & Co., rechnete mit einem Rückgang des Rechnungsabgrenzungspostens zwischen $300-$400 Millionen. Er spielt mit dem Gedanken, der der erst in dieser Woche durchgeführte Marktstart des neuen Office Softwarepakets für Verzögerungen bei den Vertragsverlängerungen geführt haben könnte.

"Die Frage ist, warum der Rechnungsabgrenzungsposten so stark gefallen ist", so Ursillo. "Sonst sehen die Zahlen stark aus. Der Ausblick ist ermutigend."

Während Microsoft sich auf das starke PC-Geschäft im ersten Quartal berief, wuchs das Client-Geschäft, dass hauptsächlich aus dem Windows Betriebssystem besteht, im Jahresvergleich nur um 1%. Das Server und Tools Geschäft wuchs hingegen um fast 15%, während die Business Solutions Tochter, die sich auf Klein- und Mittelunternehmen (KMU) spezialisiert hat, fast um 21% wachsen konnte. Die noch relativ kleine Mobilfunkdivision konnte um 89% wachsen.

Microsoft CFO versucht zu beschwichtigen.
Microsoft (WKN: 870747, US: MSFT) konnte wie berichtet (Weitere Informationen) ein sehr starkes Quartalsergebnis präsentieren und erhöhte seine Planzahlen für das zweite Quartal und das Geschäftsjahr.

Jedoch machte der Rechnungsabgrenzungsposten des Unternehmens zu schaffen. Dieser verringerte sich sequentiell (Quartal zu Quartal) um $768 Millionen vom Juniquartal auf $8.25 Milliarden. Der Rechnungsabgrenzungsposten Microsofts enthält primär Umsätze, die von Kunden eingehen, die eine feste Gebühr für die Nutzung von Microsoft Software zahlen. Im Rechnungsabgrenzungsposten tauchen Umsätze erstmals bei Vertragsabschluss auf und werden dann über die Laufzeit des Vertrages in diesem Posten geführt.

Großunternehmen haben für Lizenzverträge mit Microsoft weniger ausgegeben und Veränderungen in der Distributionsstrategie hätten die Lizenzumsätze verringert, so Finanzvostand John Connors. Auch dürften namhafte Hackerangriffe wie durch "Blaster", die Kunden "abgelenkt" haben, so Connors weiter.

"Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wir haben keine Krise", so Connors. "Ich würde sagen, wir haben die Prognosen verfehlt, also könnten Sie sich Sorgen machen. Aber wir sind ziemlich zuversichtlich bezüglich der zu erwartenden Entwicklungen in den nächsten drei Quartalen."

Obwohl die Unternehmensinvestitionen für IT-Projekte in diesem Jahr schwach waren, rechnet Connors mit einer "kleinen Erholung" der IT-Investitionsbereitschaft der Unternehmen in der ersten Jahreshälfte des Kalenderjahres 2004.

Eine weitere mögliche Erklärung für den Rückgang könnte sein, dass Unternehmen ihre bestehenden Lizenzverträge nicht wie erwartet erneuern, so Tony Ursillo, Analyst bei Loomis, Sayles & Co., der mit einem Rückgang des Rechnungsabgrenzungspostens zwischen $300-$400 Millionen rechnete. Microsoft selbst hatte einen Rückgang um $300 Millionen in Aussicht gestellt. Er spielt mit dem Gedanken, der der erst in dieser Woche durchgeführte Marktstart des neuen Office Softwarepakets für Verzögerungen bei den Vertragsverlängerungen geführt haben könnte.

"Die Frage ist, warum der Rechnungsabgrenzungsposten so stark gefallen ist", so Ursillo. "Sonst sehen die Zahlen stark aus. Der Ausblick ist ermutigend."

Diagnose: Die Aktie wird nach der Präsentation der Quartalszahlen heute unter hohem Volumen verkauft. Bisher wurden intraday über 127 Mio. Aktien umgesetzt. Das ist enorm. Wie könnte es anders sein, auch Microsoft hat mit einem Gap Down eröffnet. Und das Gap wird im Anschluß verkauft. Das negative Kursmomentum ist enorm. [Link "S. Kommentar mit Beschreibung des Ösenprinzips" auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]. Im September und Oktober 2003 stand der Kurs im Bereich eines Widerstands bei 29,5 $. Ohne überzeugende Earnings und "Outlook" gerät die Aktie im Widerstandsbereich "natürlich" unter Druck. Die Aktie steht jetzt intraday im Bereich einer wichtigen Unterstützung bei 26,7 $. Hier besteht jetzt langsam die Möglichkeit einer Kursstablisierung.

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