US-Märkte nach Fed-Tonwechsel deutlich tiefer
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Der US-Aktienmarkt schloss heute tiefer, nachdem ein schärferer Ton im Statement der US-Notenbank zur Inflation die Märkte verunsicherte und dies die positiven Impulse eines deutlichen Ölpreisrückgangs überkompensierte. Die aktuelle maßvolle Politik ist derzeit angebracht, so die Fed. Sollte sich jedoch die Inflation weiter erhöhen, so sei man bereit, eine aggressivere Gangart einschlagen, hieß es. Marktteilnehmer interpretierten diese Änderung im Tonfall als einen Schritt hin zu einer zukünftig aggressiveren Zinspolitik.
Der Dow Jones fiel um 94.88 Punkte oder 0.9% auf 10,470 Stellen, während der Nasdaq Composite um 0.91% auf 1,989 Stellen verlor. Der S&P 500 Index rutschte um 1.02% auf 1,171 Stellen ab.
Entschiedene Statements der OPEC und aus Saudi Arabien sorgen am Dienstag für deutliche Abgaben bei den Ölpreisen. Der Preis je Barrel US-Leichtöl verbilligte sich um $1.43 oder 2.5% auf $56.03. Saudi Arabien teilte am Dienstag mit, alles mögliche veranlassen zu wollen, um mögliche plötzliche steile Anstiege der weltweiten Ölnachfrage befriedigen zu können. Die vor wenigen Tagen durch die OPEC beschlossene Fördermengenerhöhung wurde von vielen Marktteilnehmern dahingehend gedeutet, dass nun weniger Überschusskapazität zur Verfügung stehe, um auf plötzliche zukünftige steile Nachfrageschübe reagieren zu können.
Die Leitzinsentscheidung wurde vom Offenmarktausschuss einstimmig getroffen. In ihrer traditionellen Stellungnahme zur Leitzinsentscheidung teilte die Fed mit, dass die langfristigen Inflationserwartungen "sehr gut im Rahmen" liegen würden. Der Inflationsdruck habe zugenommen, jedoch sei im Gegensatz hierzu auch die Preismacht der US-Wirtschaft gestiegen. Die Arbeitsmarktsituation erhole sich "schrittweise". Trotz der hohen Energiepreise könne die US-Wirtschaft "solide" wachsen. Die hohen Energiepreise hätten sich bisher nicht bis auf die Ebene der Verbraucherpreise durchgeschlagen. Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank betonte jedoch, im Notefall handeln zu können. Die Risiken seien "ausgeglichen".
Deutliche Einbußen gab es indessen bei den Aktien des weltgrößten Video- und PC-Spiele-Publishers Electronic Arts nach einer Gewinn- und Umsatzwarnung. Die Aktien fielen um 16.88% auf $55.15. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie im Jahreszeitraum 2005 zwischen $1.70-$1.72, nach ursprünglich $1.90-$1.95. Ebenfalls soll der Umsatz unter den Erwartungen liegen. Grund seien niedrigere Produktumsätze in den USA und Europa.
Banc of America haben Motorola von „halten“ auf „kaufen“ aufgestuft, da sie glauben, Motorola sei einer der größten Profiteure vom Wachstum im Mobiltelefonmarkt weltweit. Analyst Tim Long hob im Zuge dessen sein 2005er Kursziel von $18 auf $20 und seine Prognose für den Gewinn je Aktie in 2005 von 87 auf 93 cents an. Jüngste Auswertungen von verschiedenen Daten hätten laut Long ergeben, dass Motorolas Geschäft besser als bisher erwartet verlaufe. Die Motorola Aktie stieg um 0.67% auf $15.01.
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