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22:16 Uhr, 03.11.2005

US-Märkte durch Zahlen beflügelt, Oracle belastet

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Ausgesprochen starke Wirtschaftsdaten hebelten am Donnerstag den US-Aktienmarkt in die Höhe. So stieg der Dow Jones Index um 49,86 Zähler oder 0,48 Prozent auf 10,522 Zähler, während der Nasdaq Composite um 0,74 Prozent auf 2,160 Zähler hinzugewann. Der S&P 500 Index legte um 0,43 Prozent auf 1,219 Zähler zu.

Es waren zwei Wirtschaftszahlen, die den Anlegern den Tag versüßten. So übertraf die Produktivität im dritten Quartal mit +4,1 Prozent die Erwartungen von +2,6 Prozent deutlich. Zufrieden, aber nicht euphorisch, reagierten die Märkte schließlich auf den Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in den USA. Dieser war auf 60 Prozent gestiegen und übertraf damit die Erwartungen von 56,9 Prozent. Bereits am Dienstag war der nationale Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fester ausgefallen als erwartet. Es zeigt sich, dass die US-Konjunktur trotz der Hurrikanschäden weiter wachsen kann.

So meldete Standard & Poor's, dass die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 Index gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 12,3 Prozent angestiegen seien. Vor den beiden Hurrikans Katrina und Rita erwarteten die Märkte noch ein Gewinnwachstum von 17 Prozent. S&P rechnen im vierten Quartal 2005 als auch im ersten Quartal 2006 mit zweistelligen prozentualen Zuwächsen bei den operativen Gewinnen der Unternehmen. Sollte dieses Szenario eintreffen, so wären die Gewinne in 16 aneinanderfolgenden Quartalen angewachsen.

Für Unruhe sorgte ein Rücktritt des Finanzchefs des US-Softwarehauses Oracle. Wie das Wall Street Journal (Internetausgabe) berichtet, plant der Oracle Finanzchef und stellvertretender Präsident Greg Maffei nach nur vier Monaten Tätigkeit seinen Rücktritt. Die Aktien von Oracle lagen zeitweise mit 6 Prozent im Minus, erholten sich aber im Tagesverlauf auf einen Schlusskurs von 12,20 Dollar. Dies entspricht einem Minus von 2,24 Prozent gegenüber dem Vortag.

Analysten von Goldman Sachs sorgten ursprünglich für Verkaufsdruck. Sie äußerten sich besorgt über den Weggang. So seien zusätzlich zur Ankündigung des Rücktritts auch eine Analystenkonferenz und eine Unternehmenspräsentation abgesagt worden. Anleger sorgen sich um Bilanzprobleme bei dem US-Softwarehaus, nachdem erst vor wenigen Wochen der größte US-amerikanische Derivatebroker Refco durch Bilanzprobleme plötzlich insolvent wurde. Nach Angaben von Brent Thill von Prudential seien jedoch keine Bilanzprobleme bei Oracle Auslöser des Rücktritts.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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