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19:56 Uhr, 30.06.2006

US-Leichtöl: Gewinnserie reißt nicht ab

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

US-Leichtöl ging heute auf einem Siebenwochenhoch aus dem Handel. Der achte Handelstag mit einem Preisaufschlag in Folge trug US-Leichtöl im Augustkontrakt 7% in die Höhe. Die Kontrakte schlossen an der Nymex am Freitag 41 cents im Plus bei 73,93 Dollar pro Fass. Das ist der höchste Schlussstand seit dem 12. Mai. Seit dem Schlussstand am 31. März stieg US-Leichtöl damit um 4,84 Dollar. Die August Erdgaskontrakte fielen hingegen um 3,1 cents auf 6,104 Dollar/btu.

www.Rohstoff-Report.de kommentiert hierzu: „Nachdem vor rund 1 ½ Wochen die Unterstützung bei 68,50 Dollar pro Barrel US-Leichtöl verteidigt werden konnte, stieg der Ölpreis zuletzt deutlich um 5 Dollar auf reichlich 73,50 Dollar an. Das Umfeld für einen festen Ölpreis hat sich gleichzeitig merklich aufgehellt. Mehrere Entwicklungen deuten – konträr zu den Befürchtungen in den letzten Wochen - auf eine bleibend hohe Erdölnachfrage hin. So wuchs US-Konjunktur wuchs im ersten Quartal revidiert um 5,6% und damit noch stärker als ursprünglich erwartet. Zwar wird sich die US-Konjunktur bereits im zweiten Quartal merklich abkühlen. Erwartet wird ein Wachstum um 2,5%. Die Befürchtung, die US-Notenbank könnte bei der Zinspolitik übersteuern, ist durch die jüngste Zinsentscheidung und eine Abmilderung der Formulierung des Communiqués zunächst vom Tisch. Die US-Notenbank signalisierte, dass der Automatismus bei der Anhebung der Leitzinsen beendet sei und zukünftige Zinsschritte an der Konjunkturentwicklung ausgerichtet werden sollen. In weiteren Nachrichten meldete das US-Energieministerium einen Rückgang der kommerziellen Erdöl- und Benzinbestände. Außerdem zeigten weitere Statistiken des Ministeriums, dass die Nachfrage nach Mineralölprodukten im April auf dem höchsten Niveau seit Juli 2005 liegt. Dies entkräftete Spekulationen über einen preisbedingten Nachfragerückgang bei Mineralölprodukten, zumahl nun die nachfragestarke Sommerzeit und die „Driving Season“ in den USA beginnt. Im April wurde das Vorjahresniveau bei der Mineralölnachfrage nicht erreicht. Das liegt primär daran, dass Energieversorger eine stärkere Substitution von Erdöl durch das viel günstigere Erdgas betreiben. In weiteren Entwicklungen wurde der Ölpreis kurzfristig durch die Sperrung eines Wasserkanals im US-Bundesstaat Louisiana gestützt. Dies unterbrach vier Tage lang die Belieferung von Ölraffinerien in der Region. Wenngleich diese Entwicklungen die kurzfristige Tendenz des Ölpreises vorgeben, ist die Versorgungssicherheit weiterhin das bestimmende Thema. Sehr deutlich formulierte der saudische Ölminister Ali Al-Naimi: „Es gibt absolut keinen Zusammenhang zwischen dem Preis, dem Angebot und der Nachfrage.“ Der alleinige bestimmende Faktor sei die Versorgungssicherheit.“

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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