US-Kurse rutschen angesichts Rita, Zinsen und Öl
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Die US-Märkte schlossen den dritten Tag in Folge im Minus. Anleger fürchten die Auswirkungen von Hurrikan „Rita“ und weiter steigende Zinsen in den USA. Der Dow Jones verlor 0,99 Prozent oder 103 Punkte auf 10,378 Stellen. Der Nasdaq Composite büßte um 1,16 Prozent auf 2,106 ein und der S&P 500 Index rutschte 0,91 Prozent ins Minus auf 1,210.
Hurrikan Rita wurde am Mittwochmittag (MESZ) zu einem Hurrikan der Stufe 4 aufgestuft. Der Wirbelsturm hat sich bis zum Mittwochabend nach Börsenschluss in den USA auf eine Windgeschwindigkeit von über 220 Kilometern pro Stunde verstärkt und bewegt sich auf die Bundesstaaten Texas und Louisanna zu. Zahlreiche Ölkonzerne haben Plattformen am Golf von Mexiko in den letzten Tagen evakuiert. BP meldete am Abend die Texas City Raffinery, die zweitgrößte der USA, geschlossen zu haben. In Texas liegt ein Viertel der US-Ölraffineriekapazität.
An der New Yorker Warenterminbörse NYMEX verteuerte sich Benzin um 1,5 Prozent, Erdgas um 1,9 Prozent und Heizöl um 1 Prozent. US-Leichtöl für Lieferungen im Oktober stieg im Preis um 1,15 Dollar auf 67,35 Dollar. Einschätzungen des „Rohstoff-Report“ zufolge seien es primär raffinierte Produkte wie Benzin, Erdgas und Heizöl, die ansteigen werden, weil Abschaltungen von Raffinerien in den nächsten Tagen hier einen zusätzlichen Engpass schaffen würden. Rohöl sei hingegen reichlich vorhanden, psychologisch wirke auch noch die Ankündigung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) nach, sie wolle 2 Millionen Barrel zusätzlich fördern und an die Märkte bringen, wenn es nötig ist.
Der Euro kostet 0,79 Prozent mehr als noch am Vortag und wird bei 1,2216 Dollar gehandelt. Schwache Konjunktureinschätzungen des IWF hinsichtlich des Euroraumes und eine Warnung in Richtung Deutschlands Politik, mit den Reformen nach der Bundestagswahl schnell voranzuschreiten, sorgte Analysten zufolge für eine Abschwächung des Euro von seinem Intraday-Hoch bei 1,2239 Dollar. Der gestiegene Ölpreis und der US-Zinsentscheid aber haben am Dienstag den Handel geprägt. Auch sorgten Gerüchte über Käufe von Nationalbanken für Auftrieb.
Der Goldpreis ist am Mittwoch auf das höchste Niveau seit 1987 angestiegen. Gold für Lieferungen im Dezember stieg per Schlussnotierung in New York um 0,7 Prozent oder 3,20 Dollar auf 473,20 Dollar je Feinunze. Auch andere Metalle gewannen an Stärke und stiegen an. Beispielsweise verteuerte sich Kupfer um über 2 Prozent und erreichte ein neues Allzeithoch. Analysten machen die Unsicherheit der Auswirkungen von Hurrikan „Rita“ auf die US-Wirtschaft verantwortlich für den erneuten Preisanstieg bei Gold.
Auf Seiten der Aktien machte am Mittwoch Time Warner von sich zu hören, als der Konzern eine Abspaltung der Kabelsparte als „denkbar“ bezeichnete. Auch will das Unternehmen auf Druck von Aktionären sein Aktienrückkaufprogramm ausweiten. Die Aktie verlor um 1,58 Prozent auf 18,08 Dollar.
Eine Aufstufung von Intel half der Aktie, sich gegen die allgemeine Marktschwäche zu behaupten. Intel stiegen um 0,08 Prozent auf 24,50 Dollar, während der kleinere Rivale AMD um 3,91 Prozent auf 22,10 Dollar fiel. Analysten von Merrill Lynch stuften Intel von „neutral“ auf „buy“ auf, rieten aber von einem Investment in die AMD-Aktie ab und stuften sie von „buy“ auf „neutral“ ab.
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