Analyse
00:59 Uhr, 16.07.2008

US-Industrieproduktion: Positive Zahlen trotz schlechter Stimmung

Externe Quelle: Nord/LB


Die heutigen Zahlen zur US-Industrieproduktion dürfen sicherlich als positive Überraschung gewertet werden. Der für Juni gemeldete Anstieg lag bei beachtlichen 0,5% M/M. Damit korrespondiert eine Kapazitätsauslastung von 79,4%. Exklusive Automobile zog die Industrieproduktion um 0,3% M/M an.

• Der erfreuliche Anstieg ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Dabei ist vor allem der Automobilsektor im Fokus. Aufgrund des Streikendes bei einem der wichtigsten Zulieferer von General Motors kam es zu einem deutlichen Anstieg bei der Fertigung von Automobilen und Automobilteilen. Die Veränderungsrate lag bei 5,4% M/M.

• Positiv präsentiert sich auch die Produktion im Bereich der Versorger. Der Zuwachs in diesem Bereich notierte bei 2,1% M/M, wobei vor allem die Stromproduktion anzog. Hier kam es zu einem Zulegen um 2,9% M/M, was auch auf das Wetter zurückzuführen sein dürfte. Die recht hohen Temperaturen sollten durch intensivere Nutzung von Klimaanlagen für einen höheren Stromverbrauch gesorgt haben, was natürlich Auswirkungen auf die Produktion hatte.

• Positiv konnte sich auch die Produktion im Bergbau entwickeln, die im Juni um 1,1% M/M zulegen konnte. Ähnliches gilt für den Bereich Computer und Elektronik. Hier lag der Anstieg bei 1,5% M/M. Rückläufig präsentierte sich dagegen die Produktion im Maschinenbau. Für diesen Bereich wurde eine Veränderungsrate von –1,0% M/M veröffentlicht.

• Fazit: Die aktuellen Zahlen zur US-Industrieproduktion sind – trotz gewisser Verzerrungen – eindeutig positiv zu werten. Zwar signalisieren die verschiedenen Stimmungsindikatoren eine eingetrübte Einschätzung der Lage, die „harten Fakten“ zur Entwicklung der US-Konjunktur zeigen aber eher eine fast schon erstaunliche Robustheit. So rechnen wir auch mit einer erfreulichen Entwicklung des US-BIP im II. Quartal. Sollten sich die Signale in diese Richtung mehren, hätte die US-Notenbank größere Spielräume, um Leitzinsanhebungen durchzuführen. Die aktuellen Inflationsdaten sprächen in jedem Fall für eine weniger expansive Neuausrichtung der Geldpolitik in den USA.

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