Analyse
23:07 Uhr, 29.01.2016

US-Indizes - Kuroda zwingt Leerverkäufer zum Harakiri

Das Kapital flüchtet nach Amerika, Dollar vor Explosion? ++ US-Wirtschaft: läuft, Chicago brummt ++ Droht Hillary Clinton Gefängnis?

Erwähnte Instrumente

  • US Dollar Index Futures - Kurs: 99,57 Pkt (JFD Brokers)

Handelsverlauf und Sektorenentwickklung

Die amerikanischen Börsenbarometer beenden den Tag dank massiver Eindeckungen von Leerverkäufern im satten Grün (Dow Jones +2,47 %, S&P 500  +2,48 %, NASDAQ 100  +2,22 %) und komplettieren damit die zweite positive Wochenkerze in 2016, sowie (abgesehen von 2009) den zweitschlechtesten Jahresauftakt aller Zeiten.

Sektortechnisch gibt es nicht viel zu erzählen – dank den Negativzinsen der BoJ wurden heute alle Aktien panisch nach oben gekauft und auch Treasuries fanden aufgrund der hohen Zinsdifferenz durch die Bank reißenden Absatz - der Renditecheck: 2-yr: -4 bps, 5-yr -6 bps, 10-yr – 5 bps, 30-yr -3 bps.

Der heute am meisten gehandelte Fed Fund Futures-Kontrakt (März) gab am Freitag deutlich ab, und signalisierte damit, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung - wer hätte das vor kurzem noch gedacht - nun wieder im Steigen begriffen ist.

Wer Ohren hat der höre: Neue US-Zinsphantasien + negativ verzinste Bunds + nun ebenfalls negativ rentierende JGBs = USD Index 120? Es sei dem Charttechniker überlassen, aber die Zutaten für eine Dollarexplosion sind zumindest im Topf.

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Der Tag an der Wall Street

Die US-Wirtschaft expandierte im vierten Quartal nach einer ersten Schätzung nur 0,7 % und enttäuschte (wenngleich auch nur leicht) die Erwartungen von 0,8 %.

Konsumausgaben zeigten sich auf den ersten Blick als Fels in der Brandung und schoben die Wirtschaft um 1,46 % an, während Inlandsinvestitionen mit 0,41 % und die Nettoexporte mit 0,47 % belasteten.

Im Kontext des sich verbessernden Arbeitsmarkt, den sinkenden Benzinpreisen und den sich verbilligenden Importen muss allerdings die Frage gestellt werden, warum der amerikanische Konsument nicht viel stärker einkaufen war. Zum Vergleich: Im vierten Quartal des Vorjahres, als die Ölpreise noch bei durchschnittlich $73 pro Fass notierten, schob der Konsum die Wirtschaft um 2,86 % an.

Erfreulich waren die Investitionen im privaten Immobilienmarkt, der um 8 % expandieren konnte, während der Autosektor ganze 58 Basispunkte vom Wachstum abzog, und damit das neue offizielle Sorgenkind von "Corporate America" darstellt.

Summa summarum ging es der US-Wirtschaft bis zum ersten Quartal also weit weniger schlecht als oft unterstellt und wenn ihr Zustand auch nicht als spektakulär zu bezeichnen ist, kann man doch eine gewisse Solidität attestieren.

Der Einkaufsmanagerindex Chicago übertraf mit einem Januar-Wert von 55,6 die an ihn gestellten Erwartungen von 45,3 Punkten überdeutlich. Nachdem der Indikator im letzten Jahr die meiste Zeit eine Kontraktion signalisierte, meldete sich der Mittleren Westen nun eindrucksvoll zurück im Geschäft. Der Subindex für Auftragseingänge sprang um sagenhafte 20,2 Zähler an, und auch die Produktionskomponente kletterte wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Die Zuversicht der Verbraucher nach Lesart der University of Michigan zeigt in der finalen Schätzung einen Wert von 92 an. Ökonomen waren hier etwas optimistischer und veranschlagten 93 Punkte. Erwähnenswert ist der massive Einbruch bei den erhofften Gehältern. Noch nie seit Sommer 2014 waren die Hoffnungen auf einen dickeren Gehaltsscheck geringer.

Die Obama-Administration hat heute zugegeben, dass auf dem ungesicherte Privatserver von Hillary Clinton 22 als mittlerweile „Top Secret“ klassifizierte Emails gespeichert waren. Clinton kommt damit drei Tage vor dem Caucus in Iowa immer stärker unter Druck, und auch eine Anklage, die ihre politische Karriere vorerst beenden könnte, scheint immer weniger ausgeschlossen.

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4 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ja schoene Zeit noch! Meine 11% sind verdient fuers Jahr reichts.(HK Papiergold). In Fast 6 Wochen. Mein real gold bleibt unangetastet. Shok dee krap.

    14:34 Uhr, 01.02.2016
  • whynot
    whynot

    Auftragseingänge angesprungen? Woher haben Sie diese Zahl? Die US Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter sind im DEZ mit -5,1% geradezu kollabiert!

    23:55 Uhr, 29.01.2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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