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22:59 Uhr, 10.01.2003

US Indizes: Earningsrallye in vollem Gange

Wochenschlußkursliste der US Indizes. Trotz sehr schlechter Arbeitsmarktdaten wurden die Indizes heute nicht abverkauft. Nach einem schwachen Start konnten sich die Indizes auf breiter Front recht schnell wieder stabilisieren.

Die Arbeitslosenquote lag in den USA im Dezember bei 6% (Prognose: 6%). Die Zahl der Lohnlisten außerhalb der Landwirtschaft ging um 101.000 Stellen zurück (Prognose: +20.000), nachdem sie im November bereits um revidierte 88.000 eingebrochen waren. Ursprünglich war für November ein Rückgang um 40.000 gemeldet worden. Insgesamt gingen im Jahr 2002 in den USA 181,000 Arbeitsplätze verloren. Die durchschnittliche Arbeitswoche dauerte 34.1 (Prognose: 34.2) Stunden, während der durchschnittliche Stundenlohn bei $14.98 lag, nach $14.93 im November.

Kursgewinner des heutigen Tages unter den US Indizes sind der Netzwerk-, Biotech- und Halbleiterindex. Aber auch der Gold & Silver Index rangiert in der heutigen Indexkursgewinnerliste weit oben.

Heutige Marktstatistik. An der Nasdaq wurden 1,65 Mrd. Aktien gehandelt, ein durchschnittlicher Wert. Dafür, daß es Freitag ist, sogar ein guter Wert.

Wochenchartgallerie. Die Wochencharts zeigen die volle Länge des bisherigen Bärenmarktes seit 2000. In der zurückliegenden Woche konnten DOW Jones, S&P und Nasdaq deutlich hinzugewinnen, der Goldindex gab leicht nach. Die im Oktober 2002 gestartete Kursrallye wurde durch eine Konsolidierung im Monat Dezember unterbrochen. Seit Anfang Januar 2003 ziehen die Notierungen wieder an. Die Indizes befinden sich in einer Earningsrallye. Am 14. meldet Intel Earnings, am 15. Januar wird Yahoo seine Quartalszahlen vorlegen. Am 23. Januar wird Nokia seine Earnings melden und wie immer etwas später folgt Cisco am 4. Februar. Im Vorfeld dieser Termine sollte mit Shortpositionen vorsichtig umgegangen werden ! Yahoo als einer der ersten Earningsmelder hat den Markt oftmals deutliche positive Impulse geben können; man erinnere sich nur an die letzte Kursrallye, die durch die Yahoo Earnings hervorgerufen wurden. Zu beachten ist jedoch, daß es zum einen sogenannte Pre Earningsrallies gibt und zum anderen After Earningsrallies. Insofern wird für den Trader und Investor das TIMING von entscheidender Bedeutung sein.

An der deutschen Wirtschaftspresse scheint die laufende Earnings Rallye sang- und klanglos vorbeigezogen zu sein. Man konzentriert sich verständlicherweise auf die Kommentierung des technisch underperformenden DAX, auf die Benennung der aktuell desaströsen fundamentalen Lage, auf die Thematisierung immer weiterer schlechter Wirtschaftszahlen- und Prognosen, auf das überdeutlich bullishe Marktsentiment und gleichzeitig ziehen scheinbar unbemerkt in einigen Sektoren die Aktienkurse auf und davon. Einige, - zugegebenermaßen wenige -, Aktien aus dem US Techsektor weisen eine dermaßen positive Performance über die letzten Monate auf, daß man speziell bei diesen technisch outperformenden Aktien beinahe schon wieder von einem neuen Bullenmarkt sprechen könnte.

[Link "Bitte hier klicken, um eine aktuelle technische Besprechung mit dem Titel "ÖL mit Topp Bildung (2) - Update" zum Thema Öl einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]

[Link "Bitte hier klicken, um eine ausführliche technische Lagebesprechung mit dem Titel "GOLD - "MUST Sell" und spekulativ SHORT!" zum Thema Gold einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]

Anbei die KOPIE eines Godmode-Trader.de Kommentars vom 19.12.02.

Der Kommentar befaßt sich mit der Tatsache, daß der Markt trotz teilweise eklatant schlechter US Wirtschafts- oder Unternehmensmeldungen noch immer ansteigt.

Markt ignoriert negative Meldungen? 19.12.02

In den letzten Tagen häufen sich wieder negative Unternehmensmeldungen.

Micron, ein Bigplayer aus dem Semiconductor Index, mit einer sauberen Gewinnwarnung und Activision, die sich in die Gewinnwarnerserie aus dem Spielesektor einreihen. Gerade der Spielesektor gibt nützliche Informationen über das Konsumverhalten der Amerikaner. MC Donalds, eine der letzten Bastionen der Value Aktien aus dem DOW Jones, hat es ebenfalls mit voller Wucht erwischt. Vorgestern nun erneut negative (allerdings erwartete) Nachrichten. Das Unternehmen senkte die Prognosen für das laufende Quartal von 31 auf 25 Cents pro Aktie ab. Die Amerikaner essen weniger Hamburger. Auch dies läßt Aussagen bzgl. des Konsumentenverhaltens zu. Wenn bei den Basics gespart wird, dann dürfte es bei höhergepreisten Konsumartikeln nicht unbedingt anders aussehen. Allerdings ist der Sachverhalt vereinfacht dargestellt. Studien zufolge gibt es in den USA ganz einfach den Trend weg von Fast Food hin zu hochwertigeren Nahrungsmitteln.

Trotz der negativen Meldungen, die auf die Anleger einprasseln, können sich die US Indizes noch erstaunlich stabil halten. Noch wird selektiv abverkauft. MC Donalds mit schlechten Unternehmenszahlen, also wird die MC Donalds Aktie abverkauft, Activision ebenso wie Electronic Arts mit schlechten Unternehmenszahlen und schon wird der Spielesektor eingestampft. Was den Spielesektor anbelangt, so zeigte dieser bis vor wenigen Tagen eine ausgeprägte technische Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt. Bisher war dieser Sektor noch nicht in dem Ausmaß von der Konsumflaute betroffen, wie andere Branchen und Sektoren. Der Markt zeigt noch Nehmerqualitäten. Das volatile Marktgeschehen der letzten Wochen hat vornehmlich mittelfristig ausgerichtete Marktteilnehmer zermürbt, weil diese oftmals einen solchen Markt nicht traden können oder wollen. Im Lager dieser Marktteilnehmer werden fortlaufend bearishe Argumente diskutiert, die auf einen neuen größeren Abverkauf hindeuten. Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen! Und diese Argumente liegen in wahrlich geballter Ladung vor! In der GodmodeTrader Member Area haben wir wie gewohnt Argumente für beide Richtungen vorgestellt und besprochen. Immer dann, wenn die Argumente für eine Seite besonders offensichtlich sind, sind wir besonders bemüht, Argumente für die Gegenseite zu finden. Das KÖNNTEN nämlich möglicherweise die Argumente sein, die die Marktteilnehmer morgen (im nächsten Zyklus) besprechen werden. Außerdem sollten die Argumente beleutet werden, die in den derzeitigen Kommentaren, Publikationen und Diskussionen bewußt oder unbewußt ausgeblendet werden.

Um es zu wiederholen: Der Markt zeigt noch Nehmerqualitäten. Das ist eines der verbliebenen Argumente, an denen sich die Bullen festhalten können. Bricht der Markt bei negativer Nachtrichtenlage nicht zusammen, ist dies ein Zeichen für relative Stärke. Ein Boxer kann aber nicht ewig Nehmerqualitäten zeigen. Es gibt den berühmt berüchtigten toten Punkt, wenn ein Boxer dermaßen "weichgeschlagen" worden ist, daß ein kleiner Stoß den K.O. bewirken kann. Auf den Markt bezogen, ist damit der Punkt gemeint, an dem der Markt beginnt seine relative Stärke aufzugeben. Es ist nun die Herausforderung an den analysierenden Marktbeobachter, einen eventuell eintretenden toten Punkt des Marktes bzw. die Fähigkeit des Marktes sich wieder zu regenerieren, zu erkennen. Auf jeden Fall sollte man bei seinen Anlageentscheidungen das Scenario einkalkulieren, wonach die relative Stärke anhalten und sich sogar noch weiter ausbauen könnte. Letzteres wäre dann wieder eines dieser "Das kann doch nicht wahr sein" - Szenarien.

[Link "In diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle auf einen aktuellen Kommentar in der GodmodeTrader Rubrik "Sentiment / Indikatoren / COT / Shortinterest" verwiesen. Der Titel dieses aktuellen Kommentars lautet : "Marktsentiment bullish, Markt steigt ?" Klicken Sie bitte hier, um den Kommentar einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]

In diesem Kommentar geht es nämlich darum, im Rahmen der Sentimentanalyse ebenfalls eine Art toten Punkt, nämlich den eigentlichen maßgeblichen Wendepunkt im Marktsentiment, festzustellen.

In den letzten Monaten ist die Korrelation zwischen negativen Unternehmens- und Wirtschaftsmeldungen mehrfach gewechselt. Es gab a) Phasen, in denen Aktienkurse aufgrund negativer Unternehmensmeldungen reihenweise heftig einbrachen, es folgten b) Phasen, in denen negative Meldungen vom Markt ignoriert wurden und die Kurse sogar im Anschluß an negative Meldungen anstiegen. Im Falle von a) wurde der Markt von negativen Meldungen überrascht. D.h., daß auch die "Big Boys" mit Negativmeldungen in dem Ausmaß anscheinend nicht gerechnet hatten, sonst hätten sie wie so oft ihre Positionen bereits im Vorfeld abgeladen. Fall b) zeigt das Verhalten eines Marktes, der die Negativmeldungen bereits erwartet hat. Hier haben die Marktteilnehmer möglicherweise bereits im Vorfeld reagiert. Historisch gesehen, ist es übrigens so, daß Phasen oft wechselnder Kurs-Nachrichten-Korrelationspattern oft eine größere Wende ankündigten. Aber Achtung! Das kann auf die aktuelle Situation bezogen auch eine Vorbereitungsphase für eine Fortsetzung des "Meltdowns" sein!

Die Kurse in den US Indizes sind während der letzten Monate deutlich angestiegen. Im bisherigen Top wird der Markt nun mit einer Reihe von negativen Meldungen konfrontiert, die es in sich haben(!) Es bleibt die Frage stehen, welches Scenario der Markt eingepreist hat. Wir wissen, daß Aktienkurse als solche eher selten direkt den aktuell vorliegenden fundamentalen "Value" widerspiegeln, sondern vielmehr eine Erwartungshaltung des Marktes bzgl. der voraussichtlichen Unternehmensentwicklung in den bevorstehenden Monaten.

Tatsache ist, daß der Markt eine Wirtschaftserholung in den USA eingepreist hat. Eine solche Situation lag Anfang 2002 schon einmal vor. Charttechnisch lagen bei einer ganzen Reihe von Aktien bullishe Set Ups vor. Die Masse der Marktteilnehmer hatte sich jedoch getäuscht bzw. der Markt hatte die Marktteilnehmer getäuscht. Die erwartete konjunkturelle Erholung blieb aus, die bullishen charttechnischen Set Ups brachen innerhalb kürzester Zeit wieder in sich zusammen.

Auf die aktuelle Situation bezogen, kann festgehalten werden, daß entscheidend ist, wie die kommenden US Wirtschafts- und Unternehmenszahlen ausfallen werden. Daran wird sich der Markt entlanghangeln. Es muß darüberhinaus festgehalten werden, daß solche Situationen wie Anfang dieses Jahres, wo der Markt fälscherlicherweise eine frühere Konjunkturerholung eingepreist hatte, eher selten vorkommen. In einem solchen Ausmaß irrt sich "der" Markt selten. Es zeigt aber auch, wie ungeheuer schwer die wirtschaftliche Lage seit mittlerweile Monaten bis Jahren fundamental-analystisch einzuschätzen ist. Es sind nämlich nicht irgendwelche unerfahrene Fondsmanager und Analysten, die den Markt analysieren, sondern sicherlich gerade bei den großen Fondsgesellschaften die besten ihres Faches.

Bekanntermaßen hat der Markt eines der besten Gedächtnisse, die es überhaupt gibt. Die "Schmerzen", die die beschriebene "Erwartungsfalle" von Anfang 2002 bei den Marktteilnehmern verursacht hatte, dürften eigentlich, so könnte man meinen, nicht vergessen sein.

Die konkreten Einschätzungen vom GodmodeTrader werden in der Member Area veröffentlicht. Wir bewerten die großen US Indizes auf kurzfristige, mittelfristige und langfristige Sicht. In der Member Area erhalten Sie umfassende Trendanalysen mit charttechnisch ermittelten Kurszielangaben. Wir unterscheiden sorgfältig zwischen den einzelnen Sektoren, zwischen den Indizes und den in ihnen gelisteten Aktien. Wir führen beispielsweise auf unserer Liste mittelfristig aussichtsreiche Aktie, die unserer Ansicht auch dann stark tendieren werden, wenn der Gesamtmarkt wieder in sich zusammenklappen sollte.

Abschließend der obligatorische Hinweis: Aus diesem Kommentar läßt sich nicht unsere Einschätzung im mittel- und langfristigen Zeitfenster ableiten! Im frei zugänglichen Bereich vom GodmodeTrader wird der IST Zustand des Marktes beschrieben und es werden diverse Pro und Kontra-Argumente in den Kommentaren vorgestellt, aber die wirklich konkreten forcierten Calls sind unserer zahlenden Klientel vorbehalten.

[Link "Klicken Sie hier, um die Detailbeschreibung unserer Premium Dienste einzusehen." auf 62.146.74.60/... nicht mehr verfügbar]

Zum Thema der Sentimentanalyse anbei die KOPIE eines weiteren Godmode-Trader.de Kommentars :

Das Problem mit den Analysten Calls für 2003 ...

Sie sind fast durch die Bank weg neutral bis verhalten bullish.

Dieser Indikator als ein Bestandteil der Marktanalyse ist somit im Sinne eines Kontraindikators bearish zu werten.

Auf dem Feld der sogenannten Marktstrategen hat es im Jahr 2002 einen Bereinigungsprozeß gegeben. Mehrere größere Investmentbanken hatten ihre Top Investment- und Marktstrategen entlassen. Internetanalyst Henry Blodget wurde von Merrill Lynch gefeuert, Jack Grubman wurde von der US Investmentbank Salomon Smith Barney, Edward Yardeni von der Deutschen Bank entlassen. Tom Galvin wurde bei der CS Frist Boston abgelöst und sogar Bruce Steinberg verlor seinen Arbeitsplatz bei Merrill Lynch. Die Investmentbank Lehman Brothers trennte sich von Jeffrey Applegate. Im Gros der Fälle wurden Analysten abgesetzt, die durch ihre bullishe Haltung bekannt gewesen waren. Abgesehen davon, daß es bei den Entlassungen um simple Kosteneinsparungen ging, entledigte man sich der Analysten, die in der breiten Öffentlichkeit für den Bullenmarkt standen. Was bedeutet dies ? Das bedeutet unserer Ansicht durchaus, daß sich ein Analyst heutzutage besser zweimal überlegt, ob er einen verhalten bullishen Ausblick gibt oder nicht. Und wenn er eine positive Einschätzung vertritt, wird er seine Argumente sicherlich besonders intensiv prüfen, um nicht komplett gegen den Markt zu liegen.

Eine ähnliche Entwicklung hatte es bei den CEOs bekannter US Tech-Unternehmen gegeben. Auch in Deutschland mußte Ron Sommer seinen Hut bei der Deutschen Telekom nehmen. Diese personellen Bereinigungsprozesse werden übrigens von den Bullen als Argument angeführt. Historisch setzen Veränderungen an Unternehmensspitzen auf breiter Front dann ein, wenn sich der Markt in einem Bodenbildungsprozeß befand. Bezüglich der Aktie der Deutschen Telekom ist festzustellen, daß sich das Papier tatsächlich zumindest in einem temporären Bodenbildungsprozeß befindet.

Der kommentierende Zusatz scheint aus unserer Sicht angebracht.

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