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14:02 Uhr, 21.06.2011

US-Ethanol-Brenner wollen jetzt Weizen verarbeiten

Weil Mais teurer geworden ist

Reuters berichtet, dass Ethanolbrennereien in den USA nun darüber nachdenken, Weizen als ihren Grundstoff für die Ethanolherstellung verwenden wollen - wohingegen sie bisher fast nur auf Mais gesetzt hatten. Der Grund: Das erste Mal seit 1996 kostet Mais mehr, als Weizen.

Weizen ist traditionell teurer: Es kann schneller zu Brot und anderen Nahrungsmitteln verarbeitet werden. Auch die Fleischindustrie fragt nun stärker den günstigeren Weizen als Futtermittel nach - Futtermittel, das bislang aus dem günstigeren Mais hergestellt wurde.

Während der Trend bei der Futtermittelherstellung anhalten könnte, ist fraglich, ob die Ethanolindustrie wirklich auf Weizen umstellen wird. Vielmehr droht eine Schließung der Brennereien mit der geringsten Effizienz, denn eine Umrüstung von der Verarbeitung von Mais hin zu Weizen würde zusätzliches Geld kosten und auch einige Zeit dauern. Bis dahin könnte Mais wieder günstiger sein, als Weizen. Hinzu kommt, dass aus Weizen weniger Ethanol gewonnen werden kann, sodass die Rechnung nicht einfach mit dem Vergleich von Weizen zu Mais gemacht werden kann. Vielleicht ist diese Umstellung aber etwas für die Zukunft, sollten die Maispreise sich noch weiter von den Weizenpreisen entfernen. We'll see...

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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