Kommentar
19:25 Uhr, 15.10.2003

US-Einzelhandelsumsätze überraschend stark

1. Es ist nicht wirklich eine neue Nachricht, dass der Zuwachs des privaten Konsums im dritten Quartal überaus kräftig gewesen ist. Bestätigt wird dies durch die heutigen Daten des Commerce Departments zum Umsatz der Einzelhändler im September. Zwar sanken die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 0,2 % und lagen damit im Bereich unserer wie auch der Markterwartungen (Bloomberg-Umfrage: -0,1 %; DekaBank: -0,4 %). Die eigentliche Überraschung ist jedoch die Aufwärtsrevision der Vormonatsveränderungsrate um 0,6 Prozentpunkte auf 1,2 %, sodass der leichte Rückgang von einem höher als bisher angenommenen Niveau gekommen ist. Da diese Statistik dem Bureau of Economic Analysis als Grundlage zur Schätzung des privaten Konsums in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung dient, lässt sich ein mittelbarer Revisionsbedarf auch für diese monatliche Zeitreihe ableiten.

In der Teilabgrenzung "ohne Pkw" betrug der Anstieg 0,3 % und bestätigte in etwa die Markterwartungen (Bloomberg-Umfrage: 0,4 %; DekaBank: 0,5 %). Die Vormonatsveränderungsrate wurde ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte auf 1,3 % nach oben revidiert.

2. Der Blick in die Teilabgrenzung "ohne Pkw" zeigt schnell, was die Umsätze im September beeinflusst hat. Nach zwei deutlichen Umsatzzuwächsen der Automobilhändler in den Monaten Juli (2,2 %) und August (0,9 %) sanken die Umsätze im September um 1,6 %. Dies lässt sich als klassischer Rückpralleffekt interpretieren. Weitere Rückgänge verzeichneten die Möbelhändler (-0,2 %), die Elektrohändler (-0,3 %) und vor allem die Sportgeschäfte (-1,9 %). Dagegen konnten die Bekleidungsgeschäfte einen Umsatzzuwachs um 1,4 % erzielen.

3. Die eigentliche Überraschung an den heutigen Daten war sicherlich die starke Aufwärtsrevision der Einzelhandelsumsätze im August. Während der private Konsum im September nominal voraussichtlich nahezu stagniert hat und real leicht rückläufig gewesen ist, kann für August mit einer Aufwärtsrevision gerechnet werden. Fügt man alles zusammen, könnte der reale Zuwachs des privaten Konsums und damit auch des Bruttoinlandsprodukts insgesamt im dritten Quartal durchaus über 6 Prozent (annualisiert) gelegen haben.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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