US-Einzelhandelsumsätze: Keine größeren Überraschungen
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Externe Quelle: Nord/LB
Vor wenigen Minuten wurden in den USA Zahlen zu den Einzelhandelsumsätze für den Berichtsmonat Juli gemeldet, die einen leichten Rückgang um 0,1% M/M anzeigen. Exklusive Automobile ergab sich allerdings abermals ein recht ausgeprägter Anstieg um 0,4% M/M. Die für den Vormonat veröffentlichten Veränderungsraten zu diesen beiden Zeitreihen sind leicht nach oben revidiert worden.
- Die Zahlen stellen im Prinzip keine größere Überraschung dar. Aufgrund der hohen Spritpreise erweist sich der Umsatz an Tankstellen mit einer Veränderungsrate von +0,8% M/M wieder als stützender Faktor; exklusive Benzin lag der Rückgang der Einzelhandelsumsätze entsprechend bei 0,2% M/M. Die hohen Energiepreise haben aber natürlich auch einen faden Beigeschmack: Sie lasten auf den Realeinkommen und trüben somit die Kauflaune der US-Verbraucher. Auch das bevorstehende Auslaufen der Steuergutschriften wird nicht helfen, die Stimmung bei den Konsumenten zu verbessern. In der Summe spricht somit einiges für ein zunächst negatives Sentiment bei den Stimmungsindikatoren zum Konsumverhalten.
- Der Blick auf die Details zeigt zudem, dass die Schwäche im Bereich Automobile auch weiterhin anhält. Hier wurde im Juli eine Veränderungsrate von –2,4% M/M ausgewiesen. Dieses Faktum dürfte auch eine Folge der hohen Benzinpreise sein, welche die Kosten des Autofahrens natürlich nach oben treiben. Der deutliche Anstieg bei den Umsätzen mit Möbeln (+1,0% M/M) darf nach dem Rückgang im Vormonat wohl weitgehend als Gegenbewegung gewertet werden. Bei den Baumaterialien ergab sich ein Zuwachs um 0,3% M/M.
- Fazit: Die Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen für Juli stellen keine größere Überraschung dar. Interessanter dürften ohnehin die Entwicklungen in der näheren Zukunft sein. Zentrale Frage ist, ob der private Konsum die Wachstumssaussichten für das 4. Quartal 2008 eintrüben wird. Die am aktuellen Rand zu beobachtende Entwicklung des Ölpreises weckt allerdings zunehmend die Hoffnung, dass sich die Kauflaune der US-Verbraucher mittelfristig doch etwas stabiler präsentieren könnte als manche Krisenpropheten derzeit vorhersagen.
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