Fundamentale Nachricht
16:08 Uhr, 24.07.2015

US-Börsen springen nicht an

Schwache Konjunkturdaten aus China und Europa, aber teils starke Zahlen aus den USA ergeben für US-Anleger ein unausgeglichenes Bild. Eines ist jedoch klar: Die US-Notenbank könnte bald die Zinsen anheben. Vielleicht schon in der nächsten Woche?

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Ein ungewohntes Szenario bietet sich heute US-Anlegern: Chinas Wirtschaft gerät zum Beginn des dritten Quartals ins Straucheln. Die heutige Schnellschätzung zum Manufacturing PMI, den das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin am Freitag veröffentlicht hat, zeigt: Der China Flash PMI (früher: HSBC PMI) fiel von 49,4 Punkten im Juni auf aktuell 48,2 Punkte. Entspricht die endgültige Berechnung des Werts dem aktuell mitgeteilten Ergebnis, wäre der China Flash PMI auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten abgerutscht. Als Begründung für die enttäuschenden Konjunkturdaten nennen Chinas Firmen die klamme Auftragslage, die aus dem Ausland sogar so schwach gefallen sei wie zuletzt Mitte 2013.

Aber auch das Bild der sich schwungvoll erholenden Konjunktur in der Eurozone zeigt sich einem wichtigen Frühindikator zufolge nicht in ganz hellen Farben. Unter europäischen Geschäftsführern hat sich im Juli eine gewisse Skepsis im Hinblick auf die Geschäftsperspektiven ausgeprägt. Der Gesamt-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone sank im Juli um 0,5 Punkte auf 53,7 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. Insbesondere auch Frankreich schwächelt: Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone im Juli mit 49,6 Punkten unter die Expansionsschwelle gefallen. Erwartet wurden 51,1 Punkte nach 50,7 Punkten im Vormonat.

Für die USA positive Impulse kommen heute vom leicht erhöhten Markit-Einkaufsmanagerindex. Überraschend schlechte Zahlen meldet jedoch der Immobilienmarkt: Die Neubauverkäufe liegen mit 482.000 (statt prognostizierten 543.000 Einheiten) sehr deutlich unter den Erwartungen.

Mit Blick auf die Gesamtlage ist vielen Volkswirten und Analysten zufolge inzwischen dennoch wohl der Weg für die US-Notenbank frei, um zum ersten Mal innerhalb von acht Jahren den Leitzins anzuheben. Wie Fed-Chefin Janet Yellen erklärt hat, könnte es schon im Herbst des laufenden Jahres soweit sein. Am Mittwoch kommender Woche um 20.00 Uhr gibt die US-Notenbank ihre neue Leitzinsentscheidung bekannt.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn notiert der Dow Jones Index bei 17.730 Punkten (-0,01%). Der S&P pendelt um 2.100 Punkte (-0,05%). Allein der Nasdaq 100 legt zu: Um 0,34% auf 4.618 Punkte.

Bei den Einzelaktien sorgt Amazon für Gesprächsstoff auf. Schon vorbörslich war der Kurs des Online-Einzelhändlers um fast 18 Prozent in die Höhe geschnellt. Hintergrund sind deutlich höhere Umsätze, wodurch der Einzelhandelsriese unerwartet wieder schwarze Zahlen geschrieben hat. Die neuen Kursziele der Bankanalysten reichen jetzt von 650 bis 750 US-Dollar. Aktuell steht das Papier bei 567 US-Dollar – ein Plus von sage und schreibe 17,68 Prozent.

Anders bei den Rohstoffen: Der überraschende Rückgang beim Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie zieht die Rohstoffpreise noch stärker nach unten. WTI pendelt knapp unter 49 US-Dollar (+0,06%). Brent sinkt um 0,45 Prozent auf 55,25 US-Dollar. Der Goldpreis sackte im Tagesverlauf um mehr als 0,8 Prozent auf 1.077 US-Dollar. Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone lasten auf dem Euro. Er verliert gegenüber dem Dollar um 0,34 Prozent auf 1,0945.

US-Neubauverkäufe brechen ein

In den USA sind die Neubauverkäufe im Juni auf 482.000 Einheiten zurückgegangen. Erwartet wurden 543.000 Neubauverkäufe nach 546.000 zuvor.

Markit Einkaufsmanagerindex steigt

Der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im Juli auf 53,8 Punkte gestiegen. Erwartet wurde ein Wert von 53,7 nach 53,6 Punkten zuvor.

Xerox unter den Analystenschätzungen

Xerox verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,22 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,24. Umsatz mit $4,60 Mrd jedoch über den Erwartungen von $4,58 Mrd

Biogen verfehlt die Analystenschätzungen

Biogen verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $3,93 je Aktie die Analystenschätzungen von $4,10. Umsatz mit $2,60 Mrd unter den Erwartungen von $2,70 Mrd

US-Krankenversicherer Anthem übernimmt Cigna für 48 Mrd Dollar

Die US-Krankenversicherer Anthem und Cigna sind sich handelseinig: Anthem wird den kleineren Konkurrenten für mehr als 48 Milliarden Dollar übernehmen.

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5 Kommentare

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  • Korelewp
    Korelewp

    Sehr geehrter Herr Rehbein,

    da ich als Gudiants PRO Mitglied sehr oft mit Soft Commodites handle ( Mais, Weizen, Kaffe),
    frage ich Sie wo ich fuer dieses Thema irgendeinen Witschaftsdaten-Kalender finden kann, zB. Angaben zu Lagebestanden und US-Angaben vom Landwirtschaftsministerium.

    Gibt es vielleicht im deutschprachigen Raum so eine Internetseite speziell fuer Soft-commodities.

    Ich danke Ihnen im Voraus fuer Ihre Hilfe.
    MfG
    Ewelina Kosler

    12:29 Uhr, 25.07. 2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Alleine dass die Bankanalysen bei Amazon bis 750 Dollar reichen macht mich nervös .

    hat im Moment ein KGV von 300 ! Das heisst selbst wenn die Gewinn verzehnfachen (

    wovon nicht auszugehen ist ist die noch überbewertet ! Mir kommt das Grausen .

    Buy Amazon sell Gold = Wahnsinn und Dummheit !!!

    20:56 Uhr, 24.07. 2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Mal ehrlich wird die Fed die Zinsen erhoehen koennen ! WK !!!

    Zu starker Dollar

    Zu schwaches China

    Keine Inflation

    Die Arbeitslosenzahlen spielen nur mehr eine untergeordnete Rolle

    usw

    20:41 Uhr, 24.07. 2015
  • fehu001
    fehu001

    Mal ehrlich, wenn man sich den chart (STOCHASTIC) von den Märkten ansieht, wie kann man sdann nur denken, dass wir KEINE Korrektur haben?ß

    16:35 Uhr, 24.07. 2015