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23:10 Uhr, 31.10.2002

US-Börsen: Marktanalyse mit Stimmen

Ein langweiliger Börsentag geht mit dem Donnerstag zu Ende, weder im Dow Jones noch in der Nasdaq konnten sich die Kurse wesentlich von ihren Vortagesschlussständen absetzen. Die Eröffnung war an beiden Märkten positiv, am Ende verlor der Dow Jones aber magere 0,36% während die Nasdaq 0,23% zulegte.

Der Nasdaq 100 Index schloss 0,35% fester bei 989 Punkten. Mehr als 10% konnten die Aktien von Vitesse Semi, Andrx und Atmel zulegen, während die Papiere von Applied Micro Circuits, Rational Software und Human Genome alle zwischen 4 und 5% verbilligten.

Die einzelnen Sektoren schlossen gemischt. Gewinnen konnten die Bereiche Internet, Computer und Software jeweils 1%, unverändert schlossen die Segmente Biotech, Telko und Netzwerke, der SOX gab etwa 2% ab.

Das Handelsvolumen war mit 1,547 und 1,756 Milliarden gehandelten Aktien an NYSE und Nasdaq leicht überdurchschnittlich. 52% aller Aktien konnten an beiden Märkten Kursgewinne erzielen, 42 bzw. 47% gaben hingegen nach. 80 Aktien erklommen neue Höchststände, 88 Aktien fielen auf neue Tiefs zurück.

Analysten zeigten sich heute eher pessimistisch was die weiteren Aussichten anbelangte. Zahlreiche Aktien wurden abgestuft bzw. mit negativen Kommentaren versehen. Insgesamt sehe man das Aufwärtspotenzial der Märkte als eher gering.

"Die Leute sind vorsichtig geworden. Wir haben stark zulegen können in den Märkten, nun will niemand seine Gewinne wieder verlieren oder zu übertriebenen Kursen einsteigen um später dafür bestraft zu werden", erklärte Anthony Iuliano, ein Aktienhändler.
Der technische Analyst David Solin von FX Analytics warnt vor einem kurzfristigen Sell Off im Nasdaq, der ungefähr eine Woche anhalten könnte. Die Rallye vom Intraday Tief am 10 Oktober sei jedoch noch nicht vorbei, sie befinde sich höchstens in der Mitte. Der Sell Off könnte den Nasdaq an ein Kursniveau von 1.255-1.270 Punkte oder gar bis 1.105-1.130 Punkte heranführen. Die mittelfristige Aufwärtsbewegung dürfte seiner Meinung nach jedoch noch bis Ende November andauern.
Der Analyst Mark Fitzgerald von der Banc of America glaubt, dass die aktuelle Kursrallye im Halbleitermarkt in Kürze beendet sein wird, da die Unternehmen nicht die entsprechenden Gewinne aufweisen würden, um eine nachhaltige Aufwärtsbewegung zu rechtfertigen. Die Auftragslage in der Chipbranche werde aber spätestens im Q1 nach Fitzgerald einen Boden finden, wenngleich das Aufwärtspotenzial beschränkt bleibe.
Morgen stehen wichtige Wirtschaftszahlen an, die den weiteren Verlauf der Aktienkurse bestimmen könnten.

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