US-Börsen: Marktanalyse mit Stimmen
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Sektlaune war heute an den US-Börsen angesagt. Wie Raketen stiegen manche Aktien in die Höhe, die Indizes DJIA und Nasdaq Composite konnten um 4,8% bzw. 5,07% gewinnen und beendeten beide den Tag auf einem Tageshoch. Mit deutlichen Kursgewinnen war man bereits in den Tag gestartet, als Euphorie über sehr starke Quartalszahlen die Kurse treiben konnte.
Grandios war auch die Stimmung im Nasdaq 100, der 5,51% auf 950 Punkte gewinnen konnte. Die größten Profiteure der Käuferstimmung waren die Aktien von Atmel (+30,6%), QLogic (+18,76%), Verisign, Vitesse Semi und Broadcom. Die größten Kursverluste fielen hingegen bei den Papieren von Invitrogen, Gilead Sciences, Abgenix und Synopsis an, auch wenn sie der Höhe nach kaum erwähnenswert sind.
Entsprechend sah das Bild bei den einzelnen Segmenten aus. Biotechs legten mit 2,03% noch recht moderat zu. Größer war das Plus hingegen bei den Softwareaktien (+4%), den Internets (+5%), den Computerstocks (+6,4%), den Telkos (7,13%) und den Hardwareaktien (+7,51%). Gewinner des Tages waren Papiere aus dem Halbleitersegment (+9,44%).
Mit 1,869 bzw. 1,994 Milliarden gehandelten Aktien an NYSE und Nasdaq tauschten heute vergleichsweise viele Aktien die Hände. 71% bzw. 74% aller Aktien an den beiden Handelsplätzen legten heute zu, nur jeweils 24% fielen im Kurs. 71 Aktien erreichten neue Hochs, 146 fielen auf neue Tiefs.
"Wenn wir nur bei unseren bisherigen Vorgaben bleiben könnten oder leicht schwächere Aussichten sehen würden, rechne ich mit einer echten Chance auf eine Trendwende. Der Markt geht davon aus, dass es erneut zu drastischen Prognosesenkungen kommen wird", erklärte der Aktienstratege Tobias Levkovich von der SSB. Die aktuelle Situation gestalte sich nach seiner Meinung exakt gegenläufig zu der im April 2000, als Analysten nicht nur erwarteten, dass die Planzahlen erreicht, sondern sogar vom Tisch gefegt würden. Doch sei die Aufschwungbewegung bisher nur als Bärenmarktrallye zu sehen, die schon lange erwartet worden ist. Freilich könne die auch sehr heftig ausfallen.
Bis auf zwei Aktien konnten alle 30 Papiere des Dow Jones 30 Kursgewinne verbuchen. Zum ersten Mal seit einem Monat konnte das Blue Chip Barometer damit die 8000 Punkte Marke übersteigen, nach dem es in den letzten vier Handelsrunden 920 Punkte hinzugewonnen hatte. "Die Unternehmenszahlen sind bisher so ausgefallen, wie wir uns das gewünscht haben: besser als erwartet", freute sich der Investmentstratege Hugh Johnson von der First Albany. "Wir sind deutlich besser gestartet als von vielen befürchtet und das schafft natürlich Euphorie. Es reicht zwar nicht aus, um ein Ende des Bärenmarktes oder der Gewinnrezession zu proklamieren, aber es ist allemal ein sehr guter Schritt dorthin", ergänzte er.
Legg Mason`s Senior Vice President Jonathan Murray empfindet die Bewertung vieler Sektoren am Aktienmarkt als wesentlich angenehmer als noch vor einem Jahr. Das Risiko Aktien zu besitzen habe deutlich abgenommen. Viele Branchen seien attraktiv bewertet, wenn nicht unterbewertet, so der Analyst. Und weiter fügt er hinzu, dass man immer dann die explosivsten Rallye`s sehe, wenn die Stimmung am schlechtesten sei.
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