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22:50 Uhr, 03.10.2002

US-Börsen: Marktanalyse mit Stimmen

Für ein heftiges Kursbeben sorgte am Donnerstag das Halbleiterunternehmen AMD, das in der Nachbörse des Vortages eine heftige Gewinnwarnung veröffentlicht hatte. Am Donnerstag bekamen dies nicht nur AMD-Aktionäre zu spüren, die mit einem Kursverlust von 32,40% freilich ordentlich ihre Wunden lecken mussten. Aber auch im Gesamtmarkt war die Stimmung verdorben. Der Dow Jones verlor zwar nur 0,49% auf 7717 Punkte, dafür brach aber die Nasdaq um 1,80% auf 1165 Punkte ein, die Nasdaq 100 gab sogar 1,90% auf 833 Punkte nach.

Lediglich die Aktien von I2 Technologies und von Tellabs konnten an der Nasdaq 100 mehr als 10% im Kurs gewinnen, hingegen verloren die Papiere von Broadcom, Flserv und Veritas mehr als 10% und zählten damit zu den Kursverlierern des Tages.

AMD sorgte auch dafür, dass der SOX am Donnerstag ordentlich abgestraft wurde und die Tagesverliererliste der Sektoren anführte: Um 6,49% ging es mit diesem bergab. Größere Kursverluste gab es ferne im Internetsektor (-2,83%), bei den Software- und Computeraktien (-2,38% bzw. 2,08%). Der Telkobereich gab um 1,76% nach. Zulegen konnten auf der anderen Seite die Segmente Biotech (+0,49%) und Netzwerke (+0,82%).

Das Handelsvolumen war mit 1,671 bzw. 1,631 Milliarden gehandelten Aktien an NYSE und Nasdaq durchschnittlich, die handelsstärksten Papiere waren die von CSCO, SUNW, VRTS, INTC, MSFT und AMD sowie GE. 39% bzw. 41% aller Aktien mussten Kursverluste an den beiden Börsen hinnehmen, 54% bzw. 57% legten im Kurs zu. 93 Aktien stiegen auf neue Hochs, 480 Aktien fielen auf neue Tiefstände zurück.

Die Wirtschaftszahlen waren erneut gemischt ausgefallen. Marktbeobachter bestätigten, keine eindeutigen Trends aus diesen ableiten zu können. Am morgigen Freitag werden wichtige Arbeitsmarktdaten erwartet.

"Die Situation kann sich morgen mit den Arbeitsmarktzahlen schlagartig ändern. Im Vorfeld will daher niemand auf der falschen Seite investiert sein", erklärte Joe Liro, Aktienanalyst von Stone & McCarthy Research Associates. "Ich mache mir außerdem ernsthafte Sorgen darüber, dass immer mehr Unternehmen ihre Prognosen für das Q4 und das Q1 herabsetzen", führte er weiter aus.

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