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12:03 Uhr, 23.07.2013

US-Banken nicht zu stoppen

Erwähnte Instrumente

  • OpenEnd Indexzertifikat auf STOXX Am 600 Banks NTR
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  • Open End Indexzertifikat auf
    Aktueller Kursstand:  
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Im Gegensatz zum europäischen Banken-Sektor wird in der amerikanischen Finanz-Branche schon wieder prächtig verdient. Das zeigen die aktuellen Quartalszahlen von Goldman Sachs, JP Morgan & Co. eindrücklich. Vor diesem Hintergrund könnten Anleger, die mit einer weiteren Aufwärtsbewegung in diesem Segment rechnen, über ein Endlos-Zertifikat der HypoVereinsbank gezielt in einen entsprechenden US-Index investieren oder sich sogar eine marktneutrale Long-Short-Strategie selbst zusammenbasteln.

Die Berichtssaison für das zweite Quartal kommt in dieser Woche in den USA erst so richtig in Fahrt. Die User auf unserer Internetseite www.boerse-go.de haben sich dazu in der wöchentlichen Online-Umfrage ganz klar positioniert und rechnen zu 51 Prozent mit besseren Ergebnissen als von Analysten erwartet. Immerhin 29 Prozent sehen die Zahlen eher „in line“ und nur 16 Prozent der Befragten stellen sich auf eine insgesamt schlechtere Berichtssaison ein. Schlag auf Schlag mit einer Rekordmeldung nach der anderen ging es dabei schon Ende vergangener Woche im Banken-Sektor los. So verdiente der kalifornische Finanzdienstleister Wells Fargo im zweiten Quartal mit 5,5 Mrd. US-Dollar um 19 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. JP Morgan Chase konnte mit einem Plus von 31 Prozent ebenfalls 6,5 Mrd. US-Dollar Gewinn einfahren. Anfang der Woche vermeldete auch die Citigroup mit einem Profit von 4,2 Mrd. US-Dollar eine Steigerung von 42 Prozent, bevor die Investment-Bank Goldman Sachs am Dienstag mit 1,86 Mrd. US-Dollar sogar eine Überschuss-Verdopplung bekanntgab, die sie in den vergangenen drei Monaten zum Teil auch wieder mit risikoreicheren Geschäften erwirtschaftete. Die glänzende Entwicklung der US-Banken blieb auch an der Börse nicht unbemerkt und führte Titel wie Wells Fargo, JP Morgan oder auch Goldman Sachs zum Teil sogar schon wieder zu höheren Kursniveaus wie vor der Finanzkrise. Viele europäische Branchenvertreter können davon nur träumen.

QE3 und eine laxe Bankenregulierung treiben den Sektor

Laut „Tagesanzeiger.ch“ sind für den Aufschwung in dem Sektor mehrere Gründe verantwortlich. So konnten die US-Banken von dem Anleihekauf-Programm der Fed im Rahmen des QE3 stark profitieren, da sich sowohl der Marktwert der Obligationen als auch die Erträge der damit verbundenen Handelsgeschäfte erhöhten. Dies war laut der Bankenanalystin Teresa Nielsen dem Investmentbanking besonders zuträglich. Zudem wurden viele Regulierungsmaßnahmen wie die Eigenkapitalforderungen von Basel III oder eine Verkleinerung bzw. Aufsplitterung der Institute in kleinere besser handelbare Einheiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bislang noch gar nicht umgesetzt, sollen aber jetzt nachgeholt werden. Dies dürfte zusammen mit dem schrittweisen Ausstieg aus dem Quantitative Easing-Programm auch bald den US-Banken den Spaß etwas verderben. Ein weiterer Grund für das starke Gewinnwachstum liegt auch in der Funktion der verstaatlichten Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac als Bad Bank, die den Geschäftsbanken Papiere abkauften und diese gebündelt und mit Garantien versehen an den Markt zurückgaben. Besonders Wells Fargo konnte laut Teresa Nielsen durch die Bedienung fauler Kredite und die Auflösung von Rückstellungen aus den Krisenzeiten von der Erholung auf dem Immobilienmarkt profitieren. Letztendlich sorgte auch der Wirtschaftsaufschwung in den USA dafür, dass wieder mehr Kapital durch das Finanzsystem geschleust wurde, so „Tagesanzeiger.ch“ weiter.

Eins zu eins auf 22 amerikanische Finanz-Titel setzen

Auch wenn sich die US-Banken einem gewissen Strukturwandel in der Folgezeit nicht entziehen können, sollte sich die Branche auch weiterhin gut entwickeln. Insbesondere wenn man sie mit der noch immer schwächelnden europäischen Finanz-Industrie vergleicht. Anleger könnten deshalb mit Delta-1-Zertifikaten auf den in Euro berechneten STOXX Americas 600 Banks (Net Return) Index ganz gezielt auf den US-Sektor setzen. Das Papier der HypoVereinsbank auf die Dividenden-Variante (HV5A7L) konnte im laufenden Jahr bereits um 20 Prozent zulegen und liegt auf 12-Monatssicht ebenfalls über 31 Prozent in Front. Wer eher tradingorientiert ist, könnte auch auf die Ausschüttungen verzichten und stattdessen das Endlos-Zertifikat auf die Kurs-Version (HV5AQF) präferieren, das ohne die 0,15-prozentige jährliche Managementgebühr und mit einem nur halb so hohen Spread auskommt. Der Index bildet aktuell die Wertentwicklung von 22 US-amerikanischen und kanadischen Finanz-Unternehmen ab, darunter auch die Bank of Amerika, die Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo. Goldman Sachs ist aktuell nicht im Basiswert vertreten.

US- gegen Europa-Banken-Index spielen

Wer damit rechnet, dass sich der US-Banken-Index wie schon in den vergangenen sechs Monaten auch zukünftig besser schlägt als der europäische, könnte sich darüber hinaus sogar eine entsprechende Alpha-Strategie konstruieren, die unabhängig von der Marktentwicklung nur auf den relativen Renditeunterschied setzt. Der Vorteil: Der Anleger würde z.B. selbst in einer Abwärtsphase auch dann noch im Plus liegen, wenn sich der US-Index dabei immer noch besser entwickelt als die europäische Variante, d.h. gleichzeitig weniger an Wert verliert. Für die Short-Position könnte ein weiteres Endlos-Zertifikat der HypoVereinsbank auf den STOXX Europe 600 Banks Daily Short (Gross Return) Index (HV5BYT) Verwendung finden. Zu beachten ist bei diesem Basiswert, dass es sich hier ähnlich wie beim bekannten ShortDAX um einen Index mit einem täglich auf -1 readjustierten Hebel handelt. Dies hat seine Vorteile bei einer Trendbewegung, kann wegen der Pfadabhängigkeit bei einer schwankungsintensiven Seitwärtsentwicklung allerdings auch Rendite kosten. Um die Long-Short-Strategie möglichst exakt umzusetzen, sollteein in etwa betragsgleiches Investment eingegangen werden. Bei einer Relation der beiden Basiswerte zueinander von 4,7 (2866,13/609,42 Punkte) zugunsten des Europa-Index und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bezugsverhältnisse müsste man also z.B. gleichzeitig 47 Zertifikate auf den STOXX Americas 600 Banks (Net Return) Index (HV5A7L) und 100 STOXX Europe 600 Banks Daily Short-Index-Produkte (HV5BYT) kaufen.

Weitere Möglichkeiten für die Alpha-Strategie:

Ein entsprechendes Short-Produkt wird auch von der Société Générale angeboten (SG0H31). Zudem wurde erst in der vergangenen Woche ein bis September 2014 laufendes Reverse-Bonus-Papier auf den STOXX Europe 600 Banks von Goldman Sachs emittiert (GT57MT). Das Manko hier: Die Barriere liegt nur noch knapp elf Prozent von dem aktuellen Referenzkurs entfernt. Sollte die Kursschwelle halten, winkt dem Anleger eine Seitwärtsrendite von aktuell fast acht Prozent, selbst wenn der Basiswert noch etwas zulegen würde. Sinnvollerweise verfügt das Papier über keinen Cap und kann die Alpha-Strategie deshalb mit einem Reverse-Level bei 340 Punkten voll ausspielen. Allerdings muss bei dieser Komfort-Variante ein Aufgeld von gut vier Prozent einkalkuliert werden.

Delta-1-Zertifikate auf Banken-Indizes:

WKN

Emittent

, Basiswert

Fälligkeit

Gebühr p.a.

HV5A7L

HVB

STOXX Americas 600 Banks (Net Return) Index (EUR)

Endlos

0,15%

HV5AQF

HVB

STOXX Americas 600 Banks (Price) Index (EUR)

Endlos

-

HV5BYT

HVB

STOXX Europe 600 Banks Daily Short (Gross Return) Index (EUR)

Endlos

-

SG0H31

SG

STOXX Europe 600 Banks Daily Short (Gross Return) Index (EUR)

Endlos

0,75%

Reverse-Bonus-Zertifikat auf den STOXX Europe 600 Banks:

WKN

Emi.

Basis

Barriere

Puffer

Bonus-Level/Cap

Finale Bewertung

Seitwärts-Rendite absolut/p.a.

Aufgeld

GT57MT

GS

170

195

10,77%

155/-

24.09.14

7,87%/6,68%

4,40%

Der BörseGo Tipp:

Das nicht währungsgesicherte Endlos-Zertifikat auf den STOXX Americas 600 Banks (Net Return) Index eignet sich für Anleger, die davon ausgehen, dass sich der US-Banken-Sektor auch weiterhin positiv entwickeln wird. Dagegen spielt der Long-Short-Ansatz nur die mögliche relative Outperformance zum europäischen Finanz-Index. Geht diese spezielle „Wette“ nicht auf, kann der Investor auch bei einer Aufwärtsentwicklung Verluste einfahren, wenn der Alpha-Partner noch stärker an Wert zulegt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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