US-Aktienmarkt: Rallye vorerst vorbei?

Die Konjunkturerholung ist auf dem "besten Wege," wie es Alan Greenspan im letzten Monat ausdrückte. Aber die Anleger werden zunehmend kritischer, ob die Unternehmen bald von dieser Erholung partizipieren können. Händler sind zunehmend davon überzeugt, dass in den nächsten drei Monaten nur geringe Kursgewinne an den Aktienmärkten zu sehen sein werden.

Die bullishen Wirtschaftsdaten haben die Aktienmärkte seit Anfang März bereits 3 Prozent ins Plus gehieft, während Anleihenpreise fielen und die Yields stiegen. Aber zukünftig sind Fondsverwalter zunehmend bearish eingestellt. Die Wirtschaftsdaten sollen sich nun wieder normalisieren, so die Annahme.

"Der Markt hat sehr hohes Wachstum eskomptiert, dass war ein Resultat der niedrigen Leitzinsen und niedrigen Energiepreise, die wir im letzten Jahr hatten, und beide Punkte haben sich nun stark ins Gegenteil gewendet," so Adam Seitchik, leitender Stratege bei Deutsche Asset Management, die 549 Milliarden Dollar verwalten.

Der Ölpreis ist seit Mitte Januar um 30 Prozent auf 25.55 Dollar gestiegen, teilweise sei dies laut Expertenmeinung auf die Drohungen an den Irak durch die USA bedingt, hieß es.

Gleichzeitig hat der Bond Markt eine starke Konjunkurerholung eingepreist, der Yield für 10 jährige Staatsanleihen stieg im gleichen Zeitraum um einen halben Prozentpunkt auf 5.37 Prozent.

Doch trotz steigender Preise haben es Unternehmen schwer, ihrerseits von größeren Margen zu profitieren, meint James Montier von der Dresdner Kleinworst Wasserstein in London.

"Es ist eine starke Erholung," sagte er. "Aber entspricht diese auch starken Gewinnen? Wahrscheinlich nicht. Ein Großteil der Earnings Prognosen der Analysten könnten sich als viel zu optimistisch erweisen."